Welch künstlerisches Potenzial die Region zu bieten hat, das möchte die Veranstaltungsreihe Saale-Musicum zeigen. Welche Talente verschiedenster Art allein in der Marktgemeinde Oberelsbach schlummern, stellte einmal mehr das dortige Saale-Musicum unter Beweis. In diesem Jahr ging die musikalische Reise für das Saale-Musicum-Floß nach Weisbach. Zu einer zweitägigen Musiksause "Unter den Kastanien" hatte der örtliche Musikverein eingeladen und begeisterte die vielen Besucher mit einem musikalischen Programm der Extraklasse.
Entsprechend groß war die Freude bei Projektkoordinator Erdinc Yurdacul von der Bayerischen Musikakademie Hammelburg über das wieder einmal gelungene Gesamtkonzept. Auch Bürgermeisterin Birgit Erb zeigte sich stolz und angetan von der Vielfalt an Auftritten, die in den beiden Tagen dargeboten wurden. Der nach den Worten der Vorsitzenden Carina Lenhard "malerische Winkel" unter den Kastanien trug sein Übriges dazu bei.
Die Herzen der Zuhörer erreicht
Los ging das Saale-Musicum in Weisbach am Samstagabend mit einem bunten Abendmusikprogramm der Weisbacher Musikanten unter der Leitung von Heidi Köstler ganz nach dem Motto "Zeit für Musik". Dieses Motto wurde sogleich auch musikalisch in Liedform umgesetzt. Böhmisch-mährische Klassiker wurden zur Freude des Publikums dargeboten und auch Neues hatten die Weisbacher Musikanten zu bieten, wobei Heidi Köstler, Ramona Reder und Michael Haßmüller mit ihrem Gesang die Herzen der Zuhörer erreichten.
Das Frankenlied aus vollen Kehlen
Überhaupt wurde Gesang am Samstagabend groß geschrieben. Matthias Reder und Lorena Fendert glänzten weiterhin als begnadete Sänger. Zusammen mit dem Publikum sang die ganze Kapelle das "Frankenlied" aus vollen Kehlen oder die eigene Version des Lieds "Dem Land Tirol die Treue", umgedichtet in "Dem Land der Rhön die Treue". Ganz ohne Instrumente kamen die Musikanten aus, als sie "Im Frühjahr ist’s auf der Rhön, so herrlich, so schön" anstimmten und auch bei "Unter den Kastanien" ließ sich das Publikum passend zum Motto anstecken.
Nicht weniger abwechslungsreich und unterhaltsam ging es am Sonntagnachmittag zu. Den Einstieg machten die Weisbacher Jungmusikanten unter der Leitung von Susanne Kleinhenz. Unter dem Dirigat von Kurt Sitzmann zeigte der Musikverein Sondernau im Anschluss sein Können. Herzzereißende Klassiker wie die "Kuschelpolka" oder "Du gabst im Mai mir rote Rosen" ließen die Herzen des Publikums schon am frühen Nachmittag höher schlagen.
Wenn nicht hier, wo sonst?
"Wenn nicht hier, wo sonst?" dachte sich der Weisbacher Kirchenchor unter der Leitung von Claudia Hartmann, die zum Einstieg gleich einmal das Weisbacher Lied "Auf des Michelsberges Höh’n" mit ihren 20 Sängerinnen und Sängern zur Aufführung brachte. Traditionell blieben die Weisbacher Sänger beim Volkslied, was sehr gut ankam. Die Original Ginolfser Dorfmusikanten unter der Leitung von Kurt Sitzmann glänzten mit schwungvollen Polkas, aber auch mit tollem Gesang, beispielsweise zu "Ohne Heimat ist die Welt nicht schön".
Danach wurde erst einmal getanzt. Zunächst die Kindertanzgruppe Unterelsbach mit vielen Weisbacher Akteuren unter der letztmaligen Leitung von Susanne Klemm, die neben der traditionellen "Polonaise" oder dem "Schwarzen Peter" sich mit "Madeleine" auch in amerikanische Gefilde wagten. Wie Trachtentanz dann ein paar Jährchen später aussieht, zeigte die Trachtentanzgruppe der DJK Weisbach mit dem "Gergla" oder dem "Stoppgalopp.
Den Abschluss des musikalischen Nachmittags unter den Kastanien bildete die Trachtenkapelle Oberelsbach unter der Leitung von Albrecht Euring. Zunächst schlug die Kapelle in gewohnt hochklassiger Form mit "The Lion sleeps tonight", dem "Summernight-Rock" oder "Hawaii Five-O" sehr moderne Töne an, begeisterte im zweiten Teil jedoch auch mit böhmischen Klassikern sowie zum Finale standesgemäß "Alte Kameraden".