Es war keine leichte Entscheidung für Firmenmitinhaber Carl-Christian Bittorf. Doch die Firma „Bittorf Elektrotechnik“, die 1953 als Familienunternehmen gegründet wurde, schließt zur Mitte des nächsten Jahres ihr Pforten. Etwa 40 Mitarbeiter werden ihren Arbeitsplatz verlieren. Bittorf produzierte in der Mellrichstädter Industriestraße sowie in einem Zweigwerk in Oberelsbach.
Wie Juniorchef Carl-Christian Bittorf in einem Schreiben an persönliche Freunde mitteilte, habe sich die Geschäftsleitung „aufgrund der Ereignisse der letzten Monate“ dazu entschlossen, „unsere Firma zu schließen und haben daher heute schweren Herzens allen Mitarbeitern kündigen müssen.“
In dem Schreiben heißt es weiter: „Ich möchte ausdrücklich darauf hinweisen, dass es sich um keine Insolvenz handelt und eine geregelte Schließung angestrebt wird. Der Geschäftsbetrieb läuft daher erst einmal bis etwa Mitte nächsten Jahres weiter“.
Wie Bittorf erklärte, hatte die Firma schon in den letzten Jahren wirtschaftlich zu kämpfen, es habe längere Phasen von Kurzarbeit gegeben. Verschiedene Versuche, das Unternehmen zu retten, seien letztendlich gescheitert.
Wie Carl-Christian Bittorf weiter erklärt, wurden die Mitarbeiter am vergangenen Mittwoch in einer Betriebsversammlung von der beabsichtigten Schließung des Betriebes informiert. Am Freitag lagen bereits die schriftlichen Kündigungen den rund 40 Mitarbeitern vor.
Das Unternehmen hatte sich einen internationalen Namen gemacht als Hersteller von Klingeln, Gongs sowie Spulen, Transformatoren und Drosseln. Aufsehen erregte Bittorf Elektrotechnik zum Beispiel als Lieferant von Klingeln für das Luxushotel Burj Al Arab in Dubai.
1960 ließ Firmengründer Karl Bittorf in Oberelsbach ein Zweigwerk errichten. Zunächst wurden in Oberelsbach Klingeltaster, Gongs und Läutwerke verschiedenster Art hergestellt. Ende der 70er Jahre stellte man die Produktion allmählich von der Bakelitpresse auf Kunststoffspritztechnik um. In Oberelsbach wurden sämtliche Kunststoffteile gespritzt.