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RHÖN-GRABFELD/WÜRZBURG
„Bischofsweihe war ein beeindruckendes Erlebnis“
Unter den zahlreichen Ehrengästen war auch Landrat Thomas Habermann zu Gast.
Foto: Hanns Friedrich | Unter den zahlreichen Ehrengästen war auch Landrat Thomas Habermann zu Gast.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 02.04.2019 10:14 Uhr

Die Bischofsweihe von Franz Jung zum 89. Bischof von Würzburg war ein Erlebnis, das „unter die Haut ging“. So jedenfalls waren sich diejenigen einig, die zum Teil im Dom selbst, in Neumünster, oder auf dem Vorplatz des Würzburger Doms dies miterlebten. Unter den Gästen auch Schwestern des Karmelitinnenklosters Rödelmaier, Landrat Thomas Habermann, Dekan Andreas Krefft, Pfarrer Hans Beetz, Prälat Bernold Rauch, Pfarrer Thomas Menzel, Pfarrer Karl Feser, Pfarrer Frank Mathiowetz und Pfarrer Rudolf Kargl. Weitere bekannte Gesichter: Weihbischof em. Helmut Bauer, Domdekan und Prälat Günter Putz, Domvikar Petro Müller, Domkapitular Jürgen Lenssen oder Dompfarrer Jürgen Vorndran.

Die Moderation der Liveübertragung hatten Andrea Kammhuber und Monsignore Erwin Albrecht übernommen. Sie waren in kleinen Kabinen im Seitenschiff untergebracht und verfolgten das Geschehen live über den Bildschirm. Beide sind bekannt als Moderatoren bei Übertragungen vom Petersplatz in Rom oder Gottesdiensten mit dem Papst. Vor Ort waren an die 70 Journalisten, die von Markus Hauck, einst Volontär der „Rhön und Saalepost“, betreut wurden.

Einmaliges Erlebnis

„Es war einmalig, wunderschön“, so Schwester Elisabeth vom Karmel in Rödelmaier. Sie nennt es einen weiteren Höhepunkt in ihrem Leben, war sie doch schon bei Papst Benedikt in Erfurt dabei. „So etwas direkt mitzuerleben, das ist schon etwas Besonderes für uns“, fügt Schwester Ancilla, Priorin des Klosters, an. „Es war einmalig und tief beeindruckend“, sagte Landrat Thomas Habermann, der in den vorderen Reihen im Kirchenschiff des Doms Platz genommen hatte. Auch für die Priester aus dem Landkreis Rhön-Grabfeld war es ein unvergessliches Erlebnis. „Ich habe eine Bischofsweihe noch nie erleben dürfen“, sagt Pfarrvikar Paul Mutume, und wie ihm ging es auch vielen anderen. In den vergangenen Jahren wurden die Bischöfe lediglich von ihrem Wirkungsort nach Würzburg versetzt. „Beeindruckend und unvergesslich“ nennt es Bernhard Schwesinger von der Pressestelle des Bistums Würzburg, denn auch er hatte bislang noch keine Bischofsweihe miterlebt. Bad Königshöfer Gläubige meinten: „Wir sind froh, dass wir gekommen sind, denn das war ein sehr beeindruckendes Erlebnis.“

Franz Jung ist der 89. Bischof von Würzburg und wurde von Metropolit Erzbischof Schick aus Bamberg, der gerade in Merkershausen kein Unbekannter ist, in sein Amt eingeführt. „Freut euch auf ihn. Er heißt nicht nur Jung, er ist auch jung und dynamisch, voller Hoffnung, wie sein Wappen sagt, und voller Energie“, rief der Erzbischof den Würzburgern zu. Bischof em. Friedhelm Hofmann, der das Bistum Würzburg von 2004 bis 2017 geleitet hatte, übergab während der Weihehandlung den Kiliansstab.

Premiere nach dem Krieg

Die Feier war eine Premiere im nach den Kriegszerstörungen erst 1967 wiedereröffneten Kiliansdom: Matthias Ehrenfried war im Jahr 1924 der letzte Würzburger Bischof, der im Dom die Bischofsweihe empfing. Der Vertreter des Papstes in der Bundesrepublik Deutschland, der Apostolische Nuntius, Erzbischof Nikola Eteroviae, überreichte die päpstliche Ernennungsurkunde, und Domdekan Prälat Günter Putz verlas die deutsche Übersetzung. Papst Franziskus schreibt in dem Dokument, dass der bisherige Generalvikar der Diözese Speyer, Franz Jung, mit der gesunden Lehre vertraut sei, das geistliche Leben pflege und in theologischen und weltlichen Wissenschaften erfahren sei.

Bei der Litanei mit Anrufung der Heiligen lag Franz Jung als Zeichen der Demut und der Verfügbarkeit ausgestreckt am Boden. Danach weihten ihn Erzbischof Schick, Bischof Wiesemann und Bischof em. Hofmann durch Handauflegung und Gebet zum Bischof. Alle weiteren anwesenden Bischöfe legten ebenfalls in Stille die Hände auf und machten so die Einheit des Episkopats der Kirche deutlich. Die Diakone Michael Völker und Martin Faatz hielten dabei das Evangeliar über dessen Kopf. Anschließend salbte Erzbischof Schick den neuen Bischof, überreichte das Evangelienbuch, steckte Bischof Jung den Ring an, überreichte das Brustkreuz und setzte ihm die Mitra auf. Als dieser auf dem Bischofsstuhl saß, brandete lauter Applaus durch den Dom.

Erzbischof Ludwig Schick weihte Franz Jung zum 89. Bischof von Würzburg und überreichte ihm die Insignien.
Foto: Hanns Friedrich | Erzbischof Ludwig Schick weihte Franz Jung zum 89. Bischof von Würzburg und überreichte ihm die Insignien.
 
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