Es war eine gesellige Bürgerversammlung, bei der viel gelacht werden konnte. Auch wenn nur knapp 20 Personen erschienen waren, Bürgermeister Georg Seiffert freute sich, dass endlich wieder Bürgerversammlungen in Bischofsheim und seinen Ortsteilen stattfinden können. Los ging's mit der Versammlung in Bischofsheim selbst. Im vergangenen Jahr stellte der Bürgermeister die wichtigsten Dinge in einem Video vor, so dass sein Vortrag in diesem Jahr doch recht umfassend ausfiel.
Optimismus und eine positive Grundstimmung vermittelte Bürgermeister Georg Seiffert. Die Stadt Bischofsheim sei lebendig und liebenswert. "In anderen Orten hat man nicht das lebendige Gefühl wie bei uns", sagte er und verwies auf den belebten Marktplatz und die gut besuchte Gastronomie. Dass Bischofsheim so gut dastehe, dass die demographische Entwicklung sich allen Prognosen zum Trotz viel positiver entwickelt habe, das alles sei ein Gemeinschaftsprojekt der Bevölkerung, Gewerbetreibenden und Gastronomen. Es sei ein Gemeinschaftsgefühl in Bischofsheim entstanden, dass die Stadt stetig voranbringe. So sei Bischofsheim auch "sehr gut" durch die Pandemie gekommen. Ausdrücklich dankte der Bürgermeister der Bevölkerung für die Disziplin und die Bereitschaft, auch unliebsame und unverständliche Entscheidungen der Politik mitzutragen.
Schulden konnten abgebaut werden
Auch finanziell gehe es Bischofsheim gut. Schulden wurden abgebaut. Die Pro-Kopf-Verschuldung sank von über 700 Euro auf etwas mehr als 400 Euro. Bischofsheims Einwohnerentwicklung bezeichnete Seiffert als "stabil seit zehn Jahren". 4790 Hauptwohnsitze sind aktuell gemeldet, inklusive Zweitwohnsitz sind es sogar 5208. Im Jahr 2009 wurden in einer Prognose für Bischofsheim im Jahr 2021 4260 Einwohner genannt. In einer späteren Prognose aus dem Jahr 2017 sei Bischofsheim schon optimistischer mit 4690 Einwohnern bewertet worden. "Wir können stolz sein, dass es uns gelungen ist, über diesen Zahlen zu liegen."
Als Erfolgsrezept für die Entwicklung der Stadt sieht Seiffert die kontinuierliche Weiterentwicklung der Innenorte. Seit vielen Jahre setze Bischofsheim auf "Innen vor Außen" und schaffe es, vorhandene Bausubstanz zu erhalten und die Innenorte vor dem Aussterben zu bewahren. Natürlich gehöre auch die Verbesserung des Wohnumfelds dazu. Beispielhaft erwähnte er die geplante Parkscheune in der Innenstadt oder die derzeit laufende Sanierung des Gerberviertels.
Kontrollen nach jedem Starkregen
Nichtsdestotrotz sei Bischofsheim eingebunden in weltweite Themen wie den Klimawandel. Hier seien Bewusstsein und Handeln von jedem Einzelnen notwendig. "Jeder kann seinen Beitrag leisten", betonte er. Auf die Frage von Roland Ehmig, ob Bischofsheim hochwassergefährdet sei, verwies Seiffert auf die Studien des bayerischen Umweltministeriums zum Hochwasserschutz. Bischofsheim sei kein Hochrisikogebiet, dennoch habe er die Verwaltung angewiesen, dass neuralgische Stellen wie Gräben und Durchlässe kontrolliert und gesäubert werden. Nach jedem Starkregen müsse kontrolliert und dies auch dokumentiert werden. Auch sei ein Evakuierungsplan entwickelt worden.
Zum Themenkomplex Klimaschutz merkte Roland Ehmig an, dass in Bischofsheims Innenstadt der Themenkomplex Solarenergie und Gestaltungssatzung zusammen gebracht werden müsse. Der Bürgermeister ermutigte, Anträge zu stellen, dann werden auch gemeinsame Lösungen gefunden.
Zahlreiche Maßnahmen vorgestellt
Welche Projekte sind nun aktuell in Bischofsheim selbst in Planung? Eine ganze Liste an Maßnahmen stellte Seiffert vor. Von der Sanierung des Stadtmauerumgangs über die Neugestaltung des Friedhofs bis hin zur Sanierung des Gerberviertels und Kanalbaumaßnahmen.
Cornelia Paul, sie ist seit April die Leiterin von Bischofsheims Tourismus- und Stadtmarketing, stellte das Leitbild und das neue Logo vor, das von Hans Beck als unverständlich für den Durchschnittsbürger bezeichnet wurde.