
Das "Fest des Jahres", hatten die Bischofsheimer angekündigt und zu diesem ist das Stadtfest 2024 sicherlich auch geworden. Den ökumenischen Gottesdienst zur feierlichen Eröffnung hielten die katholische Gemeindereferentin Regina Bühner, der evangelischen Pfarrer Dominik Bohne und Harald Denzel (vom Kirchenvorstand der evangelischen Gemeinde) gemeinsam, die Liedertafel Bischofsheim umrahmte musikalisch.

Die profane Eröffnung erfolgte im Anschluss durch Bürgermeister Georg Seiffert mit dem Bieranstich. Seine Begrüßungsansprache hatte er in Reimform verfasst und er trug sich zünftig mit Brauerschürze gekleidet vor: "Dank´schön an alle, die mithelfe' bei dem Fest – und vor allem auch an alle Gäst'!" Seine Wünsche für ein schönes Fest bei bestem Wetter und vielen Besuchern sind wohl allesamt in Erfüllung gegangen.
Heiß war es an diesem Wochenende, trotzdem oder deshalb waren alle Plätze in der Innenstadt gut besucht. Nach der Eröffnung spielte die Maumerkapelle auf, am Abend übernahm Rhönrabatz.
Wasserspielplatz und eine große Hüpfburg für die Kinder
Neben dem Marktplatz als Hauptveranstaltungsort, bewirtet von den ansässigen Gastronomen und weiteren Ständen, betrieben von Vereinen, Metzgern und Bäckern des Stadtgebietes, gab es weitere Hotspots. Die Ecke Schwedenstraße/Ludwigstraße bot Sitzplätze mit Bewirtung und Musik von Valentin & Luis aus Unterweißenbrunn. Die Wirte am Mühlwasser im Färberzwinger bildeten einen weiteren Anlaufpunkt mit Musik von "Four The Song".

Am Wasserspielplatz stand die große Hüpfburg für die Kinder bereit, aufgebaut und betreut vom Rhönklub. Nicht wenige Kinder planschten in der Brend, einige nutzten das Tretbecken kurzerhand zum Schwimmen.
Am Sonntag stellte die Feuerwehr hier ein Feuerwehrauto zur Besichtigung bereit. Der Feuerwehrnachwuchs half unter Aufsicht von Feuerwehrmann Marvin Hofmann mit, Schläuche zu verlegen oder den Kindern beim Ziellöschen zu helfen. Um ihren Durst zu löschen, mussten die jungen Feuerwehrleute zeigen, was sie schon gelernt hatten und sich in die Brend abseilen, wo die Getränke zur Kühlung standen.
Die "Königlich privilegierte Schützengesellschaft" hielt an ihrem Pavillon am Martin-Luther-Platz neben Infos zu ihrem Verein ein Schätzrätsel bereit, das rege Beteiligung fand.
Großer Flohmarkt mit Kinderspielzeug, Selbstgebasteltem, Kleidung
Bereits am Sonntagvormittag hatte der zweite Tag des Stadtfestes viele Besucher aus nah und fern angelockt. Ein Innenstadtbewohner schätzte spaßeshalber die Anzahl und den Wert der abgestellten E-Bikes, deren Fahrer hatten weniger Parkplatzprobleme, als die Autofahrer. Am Kirchplatz und in der Löwenstraße gab es große Flohmärkte. Kinderspielzeug, Selbstgebasteltes, Kleidung oder Schätze aus Urgroßmutters Porzellanschrank, hier gab es Vieles zu entdecken.

Die Schreinerinnung nutzte das Wochenende, um die Gesellenstücke ihrer Auszubildenden zu präsentieren, die Holzschnitzschule öffnete ihre Werkstätten für Besucher und im Rentamt zeigten drei Fotokünstler ihre Werke. Auf den Kreuzbergschanzen wurde ein Skisprungwettbewerb durchgeführt und auch das Schwimmbad wurde von seinen Gästen fast überrannt.

Einer der Höhepunkt war definitiv am Sonntag die Stadtwette der Kindergärten. Sie hatten gewettet, dass es der Bürgermeister nicht schaffen würde, mehr aktive und ehemalige Stadträte auf die Bühne zu bringen, als Kinder aus allen fünf Kindergärten des Stadtgebietes. Bürgermeister Seiffert hatte geschickt verhandelt und durfte auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Rathauses dazunehmen. Mit Kurt Viernickel holte er sich Verstärkung ans Mikrofon, zweiter Bürgermeister Patrick Bauer durfte die Kinder zählen und Seiffert führte die Strichliste. Viernickel schaffte es trotz einiger Tricks und Zwischenrufe nicht, Bauer beim Zählen zu stören. "Der Bürgermeister, der Patrick und ich, wir können alle nur auf Drei zählen, das heißt, mehr als Neun schaffen wir nicht", behauptete er und wurde von den Kindern ausgelacht.
107 Kinder waren auf der Bühne und nur 43 Vertreter der Stadt
Am Ende füllten 107 Kinder die Bühne, viele standen noch im Publikum, weil sie sich nicht hoch trauten. Stadträte und Stadtbedienstete kamen trotz wiederholter Aufrufe nur auf 43 Personen. Die Verlierer mussten das Kreuzberglied singen und stellten sich hinter den strahlenden Kindern auf. Jeder Kindergarten bekam noch einen Scheck über 200 Euro, die Wette hat sich also gelohnt.

Die vier Musikanten von "Quetschgebläse" spielten das Kreuzberglied mit. Sie marschierten dann mit ihren Instrumenten durch die gesamte Innenstadt, ihren Stehtisch und die Bierkrüge mittragend und suchten sich schattige Plätzchen für ihre Auftritte. Seinen Abschluss fand das Böschemer Stadtfest 2024 nach einem heißen aber sehr schönen Wochenende am Abend mit der Musik der "Rhöner Freiheit" aus Willmars.