Im Herbst beginnt ein neues Semester an der Landwirtschaftsschule, Abteilung Hauswirtschaft, in Bischofsheim. Es wird einige Veränderungen und Neuerungen im Stundenplan geben. "Hauswirtschaft ist immer schon dem Wandel unterworfen. Die Schule hat sich seit ihrer Gründung den Erfordernissen und Bedürfnissen der Studierenden und der Gesellschaft angepasst", betont Schulleiterin Christina Weber-Hoch. Neu ist unter anderem, dass es die Möglichkeit gibt, eine Qualifizierung zum Alltagsbegleiter zur Unterstützung pflegebedürftiger Menschen zu absolvieren.
"Der Lehrplan wurde neu ausgerichtet und orientiert sich am Arbeitsmarkt", sagt Weber-Hoch. Aber sie kann auch beruhigen, denn die praktischen Kernfächer wie Küchenpraxis, Haus- und Textilpraxis sowie Garten und Natur wurden nicht angetastet. Unverändert ist auch der theoretische Unterricht in beispielsweise den Bereichen Familie und Betreuung, Ernährung und Lebensmittel oder Projektmanagement und Kommunikation.
Bei welchen Aufgaben der Alltagsbegleiter unterstützt
Neu sind ab dem kommenden Semester eine Reihe an Wahlpflichtmodulen und dazu gehört der Alltagsbegleiter für pflege- und hilfsbedürftige Menschen. Ab Pflegegrad 1 besteht für pflegebedürftige Menschen die Möglichkeit, über die Pflegekasse Unterstützung zu bekommen. Grundlage bildet ein umfassendes Gesetzes- und Regelwerk.
Die notwendige Qualifikation im Bereich Hauswirtschaft werde durch den Besuch der Schule erreicht. Nun kann auch die Qualifikation zum Alltagsbegleiter erworben werden. Ein Alltagsbegleiter unterstützt bei Aufgaben im Alltag wie Einkäufen, Gang zum Friedhof oder Gottesdienst und steht beim Austausch mit öffentlichen Stellen zur Seite. Durch die Zusatz-Qualifikation haben die Absolventen die Möglichkeiten bei ambulanten Pflegediensten eine Stelle als Alltagsbegleiter und Hauswirtschaftskraft zu bekommen. Für die Pflegedienste wiederum ist eine qualifizierte Kraft notwendig, um über die Pflegekasse abrechnen zu können. Weber-Hoch sieht hier ein großes Potenzial: "Die Schule ist nicht reiner Selbstzweck, der Blick auf den Arbeitsmarkt ist wichtig."
Mit Wahlpflichtmodulen individuelle Schwerpunkte setzen
Nicht mehr zu den Pflichtfächern gehört die Prüfung in Berufs- und Arbeitspädagogik, ebenso ist auch das Interdisziplinäre Grundlagenseminar nicht mehr Pflicht. Es dient den Absolventen, ihre eigenen Stärken zu erkennen und sich nach der Prüfung mit eigenen Angeboten zu spezialisieren.
Zu den Wahlpflichtmodulen gehören Vertiefungen in der Küchenpraxis, der Haus- und Textilpraxis, im Bereich Garten und Natur und der Landwirtschaft. Wer in einem Großhaushalt wie einer Schule, einer Klinik oder einem Altenheim arbeiten möchte, kann weitere Qualifikationen über das Modul "Hauswirtschaftlicher Betrieb" erlangen. In der Bischofsheimer Schule gibt es keine Großgeräte, wie sie in Großküchen zum Einsatz kommen. Ein externes Seminar am Bildungszentrum in Triesdorf ist bei diesem Modul angedacht.
Der Unterricht in den Wahlpflichtmodulen wird zum Teil von externen Kräften gegeben. An der Schule selbst unterrichten im neuen Schuljahr Schulleiterin Christina Weber-Hoch, Barbara Hein-Praag, Annegret Scheublein, Lisa Lang und Anja Butter.