"Die kleine Stadt, die alles hat, lädt alle ein zum Wohlfühlen und Genießen!" Mit diesem Satz beginnt die Präsentation, mit der sich Laura Rösch (Leitung Stadtmarketing und Tourist-Information) und Bürgermeister Georg Seiffert in München vorgestellt haben. Bischofsheim hat sich um den Stadtmarketingpreis Bayern beworben und erreichte - als kleinste teilnehmende Stadt - die Endrunde.
In einem Informationsschreiben des Wirtschaftsministeriums ist zu lesen: "Der Stadtmarketingpreis Bayern ist ein kommunaler Wettbewerb des bayerischen Wirtschaftsministeriums, mit dem Innovationen und Engagement im Bereich City- und Stadtmarketing in den bayerischen Kommunen gefördert werden."
Bischofsheim will mit den Freitagskonzerten punkten
Der Preis wird alle zwei Jahre vergeben. 2024 haben sich mit 56 Städten so viele wie nie beworben, seit Wettbewerbsbeginn 2005. In der Kategorie 1, Städte bis 12 000 Einwohner, kann sich Bischofsheim mit drei weiteren von 16 Bewerbern über das Erreichen der Endrunde freuen. So fuhren Laura Rösch und Georg Seiffert am 24. September 2024 nach München, um die Freitagskonzerte der Jury persönlich vorzustellen.
Die Freitagskonzerte sind die Nachfolgeveranstaltung der Standkonzerte, die es bis in die 2000er Jahre immer sonntags um elf Uhr auf dem Marktplatz gab. Verschiedene Musikkapellen traten hier auf. Allerdings verschwand das Publikum fast schlagartig gegen 12 Uhr. "Die Klöße waren fertig und die Leute gingen nach Hause", erinnert sich der damalige, langjährige Tourismusreferent Gerhard Nägler gerne schmunzelnd.
Gäste in Bischofsheim zum Verweilen motivieren
In Zusammenarbeit mit den Gastronomen der Innenstadt suchte man eine Lösung, um die Gäste in der Stadt zu halten und zur Einkehr in die Lokale zu bewegen. 2007 starteten die ersten Freitagskonzerte mit neun Abenden über den Sommer verteilt. Seit 2019 finden zwischen Mai und September 17 Konzerte auf dem Marktplatz statt.
Der Zuspruch ist gut. Jüngere, Ältere, Familien mit Kindern sind genauso vertreten, wie einzelne Zuhörer, die sich an der Straßenseite von Bischofsheims guter Stube an eine Hauswand gelehnt, eine kleine Konzertpause gönnen. Denn die Marktplatzkonzerte sind für alle Gäste kostenlos. Diese kommen nicht nur aus den Reihen der Bischofsheimer Bürger und Bürgerinnen, sondern aus der ganzen Umgebung von Bad Neustadt bis Wildflecken, von Sandberg bis Fladungen, aus Gersfeld bis ins Ulstertal. Hinzu kommen die Urlaubsgäste der Region.
Das musikalische Angebot ist breit gefächert
Die Auftritte sind abwechslungsreich, von der Blaskapelle bis zum Unplugged-Auftritt mit Gitarre und Gesang ist alles vertreten. Viele Musiker bewerben sich gezielt um Auftritte im Rahmen der Freitagskonzerte.
"Sie sind seit Jahren unser stetiger Begleiter und auch ein besonderes Alleinstellungsmerkmal für die Stadt, da sie auch die letzten 20 Jahre immer weiter ausgebaut wurden. Von Besuchern erhalten wir immer wieder tolles Feedback, weil es nicht nur einfache Standkonzerte sind", antwortete Laura Rösch, auf die Frage, warum sich Bischofsheim gerade damit um den Stadtmarketingpreis beworben hat.
Auf Einladung des Wirtschaftsministeriums, die sich an alle Städte Bayerns richtete, bewarb sich Bischofsheim zum ersten Mal bei diesem Wettbewerb. "Wir sehen es als Chance für Bischofsheim", erklärte Rösch "Wenn wir gewinnen, erhalten wir eine außergewöhnliche Auszeichnung, die so bisher keiner in der Region hat". Der Preis ist mit 3000 Euro dotiert, das Geld soll auf jeden Fall in die Freitagskonzerte investiert werden, wie genau ist noch offen.
Eine Abordnung der Stadt wird am 21. Oktober nach München reisen. Im Wirtschaftsministerium werden unter Anwesenheit aller Nominierten die Sieger in der vier Kategorien verkündet, hoffentlich auch Bischofsheim.