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Biosphärentagung: Die Rhön zeigt, wie nachhaltige Entwicklung geht
Auf der Tagung wurde das Jubiläumsmagazin zu 30 Jahren UNESCO-Biosphärenreservat Rhön vorgestellt. Das Bild zeigt (von links): Karl-Friedrich Abe (ehemaliger Leiter Thüringer Verwaltung Biosphärenreservat Rhön), Matthias Reinelt (Umweltministerium Bayern), Ulrike Schade (Leiterin Thüringer Verwaltung Biosphärenreservat), Michael Geier (Leiter Bayerische Verwaltung Biosphärenreservat), Olaf Möller (Umweltministerium Thüringen), Torsten Raab (Leiter Hessische Verwaltung Biosphärenreservat), Hartmut Mai (Umweltministerium Hessen) und Anna-Lena Bieneck (Hessische Verwaltung Biosphärenreservat).
Foto: Pauline Riebe | Auf der Tagung wurde das Jubiläumsmagazin zu 30 Jahren UNESCO-Biosphärenreservat Rhön vorgestellt. Das Bild zeigt (von links): Karl-Friedrich Abe (ehemaliger Leiter Thüringer Verwaltung Biosphärenreservat Rhön), ...
Bearbeitet von Thomas Pfeuffer
 |  aktualisiert: 27.04.2023 11:50 Uhr

Erfolgreiche Projekte zur nachhaltigen Entwicklung im Biosphärenreservat Rhön – zu diesem Thema tauschten sich auf Einladung der Thüringer Verwaltung rund 140 Gäste auf der Biosphärentagung in der Schlosshalle in Dermbach aus. Wie es in einer Mitteilung des Biosphärenreservats heißt, stand die Tagung ganz im Zeichen des Jubiläums: Zu 30 Jahren UNESCO-Biosphärenreservat wurde ein Magazin vorgestellt, und erstmals war der eigens komponierte Biosphärensong „Geliebte Rhön“ zu hören.

„Mensch. Natur. Einklang.“ – das Rhöner Jubiläumsmotto macht deutlich, dass es in Biosphärenreservaten als Modellregionen für nachhaltige Entwicklung um mehr als Natur- und Artenschutz geht. Auch in der Rhön ist eine wirtschaftliche Entwicklung mit regionalen, ökologischen und sozialen Schwerpunkten das Ziel. Um erfolgreiche Beispiele und zukunftsweisende Ideen drehte sich daher die Biosphärentagung, so die Mitteilung weiter.

Starthilfe, Jugend und Tourismus

„Von der Vermarktung regionaler Produkte über Angebote zum nachhaltigen Tourismus bis zu Projekten zur klimafreundlichen Mobilität – in der Rhön gibt es vielfältige Ideen, um die Schönheit der Natur zu wahren und gleichzeitig die nachhaltige Entwicklung der Region voranzubringen. Ich freue mich, dass wir gerade in diesem Jahr mit unserem Förderprogramm dazu viele Projekte unterstützen oder anschieben konnten“, sagte Thüringens Umweltstaatssekretär Olaf Möller zur Tagungseröffnung.

Von der Rhön als Wirtschaftsregion sprach Joanna Izdebski, Geschäftsführerin der TGF Schmalkalden/Dermbach. Hauptaufgabe der TGF als regionales Wirtschaftsförderungsinstrument ist es, Start-ups und künftige Gründerinnen und Gründer auf ihrem Weg zu finanzstarken, eigenständigen Unternehmen zu begleiten. 

Nachhaltige Jugendarbeit in der Thüringer Rhön thematisierten Julia Wegener und Daniela Tischendorf vom Caritasverband für die Regionen Fulda und Geisa. Die dezentrale Kinder- und Jugendarbeit auf den Dörfern ist besonders wichtig für die Verbundenheit zur Rhön als Heimat. „Die Jugend möchte in ihrer Freizeit mitbestimmen können. Wenn wir dies ermöglichen, sind das perfekte Voraussetzungen dafür, nachhaltige Jugendarbeit durchzuführen. Die junge Generation sollte in der Rhön stets vertreten bleiben“, betonten die Referentinnen.

Um nachhaltigen Tourismus ging es im Vortrag von Bertram Vogel, Geschäftsführer der Rhön GmbH,  die Anfang 2017 die Aufgabe übernommen hat, die Urlaubsregion Rhön zu fördern und die dort hergestellten Produkte zu vermarkten. Wichtiger Bestandteil ist die Abteilung Dachmarke Rhön, die die Zertifizierung mit dem Siegel „Qualität aus dem Biosphärenreservat“ steuert und durchführt. Aktuelle Entwicklungen im Bereich Dachmarke stellte Martina Klüber-Wibelitz vor.

Förderung und Mobilität

Über das Thema Mobilität, genauer gesagt den öffentlichen Nahverkehr im nördlichen Teil der Rhön, sprach Horst Schauerte, Vorstand von Wartburgmobil. „Ziel ist, dass schon die Anreise mit guten Verbindungen auch ohne Auto möglich ist, da in größeren Städten bis zu 40 Prozent entweder kein Auto oder keinen Führerschein haben.“ 

Über eine vielversprechende Förderung im Bereich der Regionalentwicklung durfte sich in diesem Jahr auch der Thüringer Teil des Biosphärenreservats freuen: Rund 600 000 Euro flossen im Rahmen eines Förderprogramms des Thüringer Umweltministeriums in insgesamt 28 innovative Projekte in der Rhön. Der Verein Rhönforum und die Thüringer Biosphärenreservatverwaltung begleiten die Kommunen bei der Umsetzung. Noch in 2021 entstehen unter anderem neue Lehrpfade und Wanderwege sowie Übernachtungsmöglichkeiten.

Magazin, Biosphärensong und Poetry Slam

Mit ihren Kollegen Michael Geier (Bayern) und Torsten Raab (Hessen), ihrem Vorgänger Karl-Friedrich Abe sowie Anna-Lena Bieneck (Hessen) stellte Ulrike Schade, Leiterin der Thüringer Verwaltung, das Magazin zum Jubiläum „30 Jahre UNESCO-Biosphärenreservat Rhön“ vor, das die Verwaltungen gemeinsam erarbeitet haben. „Das Magazin ist keine historische Chronik, sondern ein kurzweiliger Einblick in unsere Arbeit – gestern, heute und morgen“, betonte Schade laut der Mitteilung. Auch die eine oder andere Anekdote ist darin zu finden. Das Heft ist in den Verwaltungen in Oberelsbach, Hilders und Zella/Rhön kostenfrei erhältlich.

Kein Biosphärenreservat ohne kulturelle Vielfalt – und Kultur kam auf der Tagung nicht zu kurz: Die Band JANNA spielte erstmals live den anlässlich des Jubiläums gedichteten Biosphärensong „Geliebte Rhön“. Den Song kann man ab sofort über den Kanal „Podcast Biosphäre Rhön“ auf allen bekannten Streaming-Plattformen, auf Youtube sowie auf der Homepage des Biosphärenreservats hören. Abschließend ließ Poetry-Slammer Michael Jakob aus Ansbach die vorgestellten Themen Revue passieren.

Den Biosphärensong, das Jubiläumsmagazin und die Vorträge der Tagung finden Sie auf www.biosphaerenreservat-rhoen.de.

 
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