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Biosphärenreservat wird spätestens alle zehn Jahre auf Unesco-Vorgaben überprüft
Workshop im Mai 2023 mit Mitarbeitenden und Externen aus dem Bereich Logistikfunktion.
Foto: Julia Rösch | Workshop im Mai 2023 mit Mitarbeitenden und Externen aus dem Bereich Logistikfunktion.
Bearbeitet von Andrea Czygan
 |  aktualisiert: 15.07.2023 05:38 Uhr

Um den Unesco-Titel weiterhin tragen zu dürfen, werden Unesco-Biosphärenreservate wie die Rhön regelmäßig gründlich geprüft. In der Rhön wird in diesem Jahr ein Bericht erarbeitet, der 2024 für die bevorstehende dritte Evaluierung nach Paris geschickt wird. Was konnte in den vergangenen Jahren erreicht werden? Was ist gelungen? Diese Fragen haben zahlreiche Akteurinnen und Akteure aus unterschiedlichen Themenfeldern in drei Workshops diskutiert. Die Ergebnisse fließen in den Evaluierungsbericht ein. Ein erster Entwurf des Berichts ist nun den Umweltministerien in Bayern, Hessen und Thüringen vorgelegt worden. Die folgenden Informationen sind einer Pressemitteilung des Biosphärenreservats Rhön entnommen.

Vor 32 Jahren, am 6. März 1991, wurde das länderübergreifende Biosphärenreservat Rhön von der Unesco anerkannt. Die Anerkennung setzt voraus, dass das Gebiet 40 Kriterien erfüllt, die im Programm "Man and Biosphere "("Der Mensch und die Biosphäre") festgelegt sind. Dieses weltweite MAB-Programm definiert Biosphärenreservate als Gebiete, die das nachhaltige Wirtschaften der Menschen vor Ort und ein tragfähiges gesellschaftliches Zusammenleben ermöglichen, fördern und fordern.

Einbindung aller Akteure

Ob die Biosphärenreservate ihre Aufgaben erfüllen, wird spätestens alle zehn Jahre in einem umfangreichen Evaluierungsprozess geprüft. Nach erfolgreichen Überprüfungen in den Jahren 2003 und 2013 durchläuft das Biosphärenreservat Rhön derzeit den dritten Evaluierungsprozess. Der zu erstellende "Bericht der periodischen Überprüfung" stellt die Entwicklungen von 2013 bis 2022 dar und geht auf die Aktivitäten der drei Verwaltungsstellen des Biosphärenreservats und weiterer relevanter regionaler Akteure ein. 

Für die Verwaltungsstellen war die Einbindung der Beteiligten, die auch bei der Erstellung des 2018 aktualisierten Rahmenkonzepts des Biosphärenreservats mitgemacht haben, von großer Bedeutung. An der Neuauflage des Konzepts, das Ziele, Maßnahmen und konkrete Projektvorschläge enthält, hatten von 2014 bis 2017 rund 300 Rhöner Akteure mitgewirkt. Diese Arbeitsgruppen von damals wurden im Mai 2023 "reaktiviert" für drei Evaluierungsworkshops zu den übergreifenden Themen Schutz, Entwicklung und Logistik. Teilnehmende waren zum Beispiel Vertreterinnen und Vertreter von Naturschutzverbänden, Bildungseinrichtungen und Kommunen sowie aus den Bereichen Wald und Forst, Landwirtschaft, Tourismus und Wirtschaft.

Wie geht es weiter?

Die Verwaltungen des Unesco-Biosphärenreservats haben ihren Entwurf des Evaluierungsberichts im Juni fertiggestellt und den drei Umweltministerien in Bayern, Hessen und Thüringen vorgelegt.  Insgesamt wurden etwa 110 Fragen der Unesco beantwortet und die Ergebnisse auf mehr als 60 Seiten zusammengefasst. Auch die Ergebnisse der drei Workshops wurden hierbei berücksichtigt.

Nach einer Überarbeitungsphase geht der Bericht dann an das deutsche MAB-Nationalkomitee. Das Komitee ist als Bindeglied zwischen nationaler und internationaler Ebene unter anderem für die Begleitung der Unesco-Evaluierung in den deutschen Biosphärenreservaten verantwortlich. Der Vorsitz des Gremiums liegt beim Bundesumweltministerium, die Geschäftsführung beim Bundesamt für Naturschutz.

Im Oktober kommt das Komitee in die Rhön, um sich über Fortschritte und aktuelle Projekte zu informieren. Der Bericht wird mit den dabei gewonnenen Erkenntnissen überarbeitet und übersetzt. im September wird der Bericht an die Unesco in Paris geschickt. Die Entscheidung, ob das Biosphärenreservat Rhön weiterhin anerkannt bleibt, folgt im Sommer 2025.

Mehr Infos zur Anerkennung von UNESCO-Biosphärenreservaten: https://www.unesco.de/kultur-und-natur/biosphaerenreservate/biosphaerenreservat-werden

 
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