Die evangelische Kindertageseinrichtung "Arche Noah" hat in Bezug auf biologische und regionale Produkte bei der Verpflegung der Kinder Vorbildcharakter. Mit dem Umzug in die neuen Räumlichkeiten stand für den Träger wie auch das Kindergartenpersonal fest, dass sie die Verpflegung der Kinder in einer Selbstversorgerküche eigenständig übernehmen möchten. Dass hierbei möglichst viele biologisch erzeugte Lebensmittel aus der Region zum Einsatz kommen sollen, war eine Selbstverständlichkeit.
Um sich fachlich von Anfang an richtig aufzustellen, erhielt die Kindertageseinrichtung ein Coaching über das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten und passt damit in das Projekt "Mehr Bio und Regio in Mensen und Kantinen". Ziel des Projektes sei es, den Anteil an regional und biologisch erzeugten Lebensmitteln in Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung – sprich Mensen und Kantinen – zu erhöhen. "Ich freue mich, dass die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld als eine von neun Modellregionen in Bayern für eine Teilnahme am Modellprojekt ausgewählt wurden", so Oliver Kröner, Leiter des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Bad Neustadt. Ziel sei es laut Kröner, in beiden Landkreisen zunächst jeweils zehn Mensen und Kantinen dafür zu gewinnen, mindestens 50 Prozent ihrer Lebensmittel aus regionalem und/oder heimischem biologischem Anbau zu beziehen. Alle weiteren, auch privaten Träger und die Gastronomie sollen ermutigt werden, ihren Anteil solcher Lebensmittel weiter zu erhöhen. Lohn des Projekts seien die deutlich bessere Ökobilanz regional und biologisch erzeugter Lebensmittel und der Erhalt der Wertschöpfung in der Region, von der alle profitieren würden, so Kröner.
Künftig bis zu 100 Essen am Tag
Die Bayerische Staatsregierung habe dieses 50-Prozent-Ziel bis 2030 für alle öffentlichen Kantinen einschließlich der Mensen in Schulen und Kindertagesstätten herausgegeben. Für die Landkreise Bad Kissingen und Rhön-Grabfeld wurde beschlossen, mit kleineren Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegungen zu beginnen und sich hin zu größeren Mensen und Kantinen vorzuarbeiten, um die Erzeuger nicht zu überfordern und für die Abnehmer eine verlässliche Lieferung zu gewährleisten. Die evangelische Kindertagesstätte in Bad Neustadt sei so ein Best-Practice-Beispiel, mit dem geworben und gezeigt werde, wie es bereits gut funktioniere, betonte Brigitte Baumeister, Leiterin des Fachzentrums Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung am AELF Würzburg. 80 Essen am Tag werden im Kindergarten gekocht, künftig werden es bis zu 100 Essen sein.
Das Thema Ernährung gehe mit dem Auftrag, die Schöpfung zu bewahren, Hand in Hand, betonte Dekan Matthias Büttner als Vertreter des Trägers. Es sei daher für die Verantwortlichen keine Frage, mehr Geld in die Hand zu nehmen, um biologisch und regional erzeugte Lebensmittel einzukaufen.
Für Guilia Castro Diaz, die Leiterin der Kindertagesstätte, ist eine qualitativ hochwertige Ernährung, mit der zugleich die Landwirte der Region unterstützt werden, auch ein wichtiges pädagogisches Thema. "Wir führen schon unsere Jüngsten an eine gesunde Ernährung heran. Das Thema wird von klein auf verinnerlicht." Auch die Eltern seien offen, fragen nach und wertschätzen das Engagement. Wenn die Corona-Pademie es zulasse, seien auch weitergehende Aktionen wie Besuche auf dem Bauernhof mit den Kindern und Kochnachmittage mit den Eltern geplant.
Sechs Kindergärten werden beliefert
Der Naturlandhof Derleth aus Salz beliefert bereits seit über 25 Jahren Kindergärten mit regionalen und biologischen Produkten. "Betriebswirtschaftlich lohnt es sich für eine Einrichtung auf jeden Fall", weiß er aus Erfahrung zu berichten. Er hat sich mit Kollegen zusammen geschlossen und liefert nicht nur die Eier, Kartoffeln und Getreideprodukete, sondern auch deren Waren an derzeit sechs Kindergärten im Raum Bad Neustadt. Für den Wareneinkauf sei es wiederum günstig, nicht jedes Produkt einzeln beim Erzeuger abholen zu müssen.
Mit im Boot sind neben den beiden Landkreisen die Ökomodellregion Rhön-Grabfeld, die Dachmarke Rhön, das Heimat-Unternehmen Bayerische Rhön und der Bauernverband. Auch Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, landwirtschaftliche Erzeuger, Verarbeiter und Caterer haben bereits ihr Interesse an einer Mitwirkung bekundet. Kröner weist darauf hin, dass es Ziel sei, dass die verwendeten Lebensmittel mit den Siegeln "Geprüfte Qualität in Bayern" bzw. dem "Bayerischen Bio-Siegel" ausgezeichnet seien. Für den Anfang wolle man aber keine unnötigen Hürden aufbauen.
Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung, landwirtschaftliche Erzeuger, Verarbeiter und Caterer können sich beim AELF melden, wenn sie über das Projekt informiert werden oder daran teilnehmen möchten. Kontaktaufnahme unter: poststelle@aelf-ns.bayern.de.
Ich würde mir wünschen, Kirche würde Gottes Wort auch an anderen Stellen so ernsthaft bedenken und danach handeln! Auch in dem was im Kindergarten vermittelt wird. Wie viel von dem, was Auftrag der Kirche ist, also das Kerngeschäft, wird noch gelebt? Vielleicht ist Kirche inzwischen viel zu sehr zum Wirtschaftsunternehmen verkommen, als dass es klar den Auftrag Gottes lebt: Salz und Licht zu sein und das weiterzugeben, was Jesus seinen Jüngern weitergab. Ja, Gottes Auftrag ist wahnsinnig unbequem. Aber dieser Auftrag gilt zu allen Zeiten! Und dort wo wir uns nicht mehr nach Gott richten, da wird Gott das kraftlose Salz ausschütten! Das ist eine ganz klare Warnung an alle Christen!
Kirche, quo vadis? Wollen wir wirklich Kuschelclub der Erlösten sein oder doch Salz und Licht?