Der Biber hat sich bekanntlich inzwischen über den gesamten Landkreis ausgebreitet und brachte jetzt auch die Gemeinde Hendungen in die Bredouille. Das Nagetier hatte einen Damm in der Bahra gebaut, der das Wasser des kleinen Baches bei den jüngsten Niederschlägen so stark aufstaute, dass die Kläranlage überschwemmt wurde.
Bürgermeister Florian Liening-Ewert berichtete, dass er vom Wasserwirtschaftsamt und der Unteren Naturschutzbehörde die Genehmigung eingeholt habe, die Hälfte des Dammes abzutragen. Außerdem sollte ein Graben in unmittelbarer Nähe der Klärteiche – dessen Funktion offensichtlich beeinträchtigt ist – ausgebaggert werden. Über die tatsächlichen Ursachen herrschte allerdings im Gemeinderat weniger Einigkeit als zur Frage der Zuständigkeit.
Zweifel am Erfolg der Maßnahmen
Reinhold Seifert und mit ihm einige andere Mitglieder des Gremiums hatten Zweifel am dauerhaften Erfolg des vorgeschlagenen Wegs. „In zwei Wochen sieht der Damm wieder genauso aus wie vorher“, glaubt Seifert. Matthias Seifert erwartet überhaupt keinen Erfolg von Vorkehrungen im direkten Umfeld der Kläranlage. Seiner Ansicht nach müsste bereits im Oberlauf des Baches dafür gesorgt werden, dass erst gar nicht größere Wassermengen entstehen können.
Das Ausbaggern des Grabens nütze wahrscheinlich wenig und verursache bei der derzeitigen Witterung lediglich enorme Schäden in der Flur.
Den „Schwarzen Peter“ schoben die Gemeinderäte einhellig dem Wasserwirtschaftsamt zu. Das Gewässer befinde sich allein in der Zuständigkeit der Behörde und daher könne nicht verlangt werden, dass die Gemeinde für Abhilfe sorgt. Der Bürgermeister wurde daher beauftragt, eine entsprechende Mitteilung zu verfassen und das Amt aufzufordern, die notwendigen Schritte vorzunehmen, um die Kläranlage zu schützen.
Friedhofsmauer wird saniert
Schon vor langer Zeit wurde der Zustand der Friedhofsmauer beanstandet. Bei einem Ortstermin wurden nun Vorschläge für die dringlichsten Reparaturen ausgearbeitet. Die Kosten für die Arbeiten wurden mit rund 13 000 Euro angesetzt. Mehrere Gemeinderäte machten jedoch darauf aufmerksam, dass im Grunde die gesamte Einfriedung auf Vordermann gebracht werden müsste. Daher sollen erst noch einmal Angebote für die komplette Sanierung eingeholt werden.
Eine ausführliche Diskussion führte das Gremium um die Aufstellung von drei Informationstafeln in Hendungen und Rappershausen. Die Firma Mapattack hatte ein Angebot für die drei Schilder in Höhe von etwa 6000 Euro abgegeben. Das Gremium hatte jedoch Probleme, sich über den Ablauf der Vorarbeiten und die Gestaltung eine Vorstellung zu machen. Im Grunde waren sich die Mandatsträger über die schon vor längerer Zeit beschlossene Anschaffung einig, doch letztendlich verschob das Gremium die Entscheidung, um noch weitere Informationen einzuholen. „Wir sind die Weltmeister im Vertagen“, sagte Reinhold Seifert dazu mit einem Kopfschütteln.
Kostenteilung bei der Kirchturmuhr
Die Gemeinde übernimmt die Hälfte der Reparaturkosten für die Kirchturmuhr. Die Rechnung beträgt 1600 Euro. Der Schützenverein erhält einen Zuschuss von 120 Euro für das Ausrichten des Kinderfaschings. Außerdem gab das Gremium grünes Licht für die Änderung des Flächennutzungsplans von Heustreu, bei der es um die Ausweisung einer Sonderfläche für eine Photovoltaikanlage in der Nähe der Unslebener Biogasanlage ging.
Aus dem nichtöffentlichen Teil der vorhergehenden Sitzung gab der Bürgermeister bekannt, dass die Gemeinde einen Treuhandvertrag und eine Finanzvereinbarung mit der Kirchenstiftung abgeschlossen hat, in denen es um den Umbau des Kindergartens geht. Ferner berichtete das Ortsoberhaupt, dass für das Schullandheim Lieferverträge mit der Metzgerei Other und der Bäckerei Amthor abgeschlossen worden sind.