Blauer Himmel, Sonnenschein und frühlingshafte Temperaturen - in anderen Jahren wäre an einem solchen Wochenende ein regelrechter Ansturm von Touristen in der Rhön zu erwarten. Doch wie ist dieses Wochenende verlaufen, das ganz im Zeichen der dramatischen Entwicklungen rund um das Coronavirus steht?
Ansturm trotz Pandemie
Nach einer Rundfahrt durch die obere Rhön am Sonntagnachmittag lässt sich zusammenfassend feststellen, den Ansturm auf die Rhön hat es trotz der Pandemie gegeben. Offensichtlich hielt die Bedrohung einige Rhönfreunde von einem Besuch im Land der offenen Fernen ab, viele sind aber trotzdem gekommen, um den Tag hier zu genießen. Überall auf den sonnendurchfluteten Rhöner Wanderwegen waren Wanderfreunde zu sehen.
Mal einzeln, mal in Gruppen genossen sie sowohl am Kreuzberg wie auch auf der Langen Langen zu Fuß das erste Frühlingswochenende. Auch zahlreiche Radfahrer und Mountainbiker hatten sich zu Touren durch die Rhöner Berglandschaft aufgemacht. Und auch ungezählte Motorradfahrer donnerten dröhnend durch die Rhön.
Der Verkehr auf den Straßen floss ansonsten normal. Die Wanderparkplätze zum Beispiel an der Schornhecke oder am Frankziskusweg waren voll. Auch wenn es noch vereinzelt Lücken gab. Staus oder massenhaft wild geparkte Fahrzeuge auf dem Weg zum Kreuzberg waren - anders an derartigen Wochenenden - aber nicht zu sehen. Und auch die Wanderheime und -Hütten waren gut besucht, nimmt man die Auslastung der Parkplätze zum Maßstab.
Gemündener bleibt zu
Eine Ausnahme bildete die Gemündener Hütte. Hier stießen die Besucher auf verschlossene Türen. "Aus aktuellem Anlass werden wir am kommenden Sonntag, 15.03., unsere Hütte nicht öffnen. Die Sicherheit unserer Mitarbeiter und unserer Gäste gehen vor! Wir hätten uns auf einen schönen, sonnigen Sonntag mit Euch gefreut!", wird die Schließung im Internet bedauert. Man möchte sich aber an die Empfehlung des Robert-Koch-Instituts halten und kein Risiko eingehen. "Bleibt alle gesund", grüßen die Hüttenwirte Marc Trum und Verena Göpfert.
Ob es an der Schließung der nahen Hütte liegt, auf dem Kreuzberg ist jedenfalls - völlig unerwartet - jede Menge los. Zu Dutzenden stehen Besucher im Bereich des noch nicht bestuhlten Vorgartens vor oder hinter dem Kloster und lassen sich das Kreuzbergbier im Sonnenschein schmecken. Vereinzelt, deutlich sichtbar sind darunter sogar Gäste mit Mundschutz zu sehen.
Auch in der Klosterwirtschaft herrscht Trubel, die Gasträume sind gut gefüllt, die Schlagen vor dem Bierschalter sind vielleicht nicht so lang wie sonst, aber sie sind da. "Kreuzberg-Bier immunisiert gegen Corona", erklärt einer der durstigen Gäste lauthals dazu. Vielleicht werden bald die Gasthäuser geschlossen, da wolle man noch einmal ein Bier auf dem Kreuzberg genießen, erklärt ein anderer sein Kommen.
Strikte Hygienevorschriften
Von den Verantwortlichen der Klostergastronomie ist am Sonntag niemand zu erreichen, die Mitarbeiter wollen nichts zum dem Ansturm sagen. Mit so vielen Gäste habe man eher nicht gerechnet, erklärt einer von ihnen und verweist gleichzeitig auf strenge Hygieneauflagen, die seit Corona gelten würden. Die sind unschwer zu erkennen, alle Mitarbeiter arbeiten mit Handschuhen, an den Schaltern herrscht eine Trennung zwischen Ausgabe und Kasse, auch die Besteckkästen an der Essensausgabe sind verschwunden.
Wie viele Besucher es sein mögen, lässt sich schwer schätzen. Einen Hinweis bekommt man am ebenfalls gut gefüllten Kloster-Parkplatz. Am Kassenhäuschen schätzt ein Mitarbeiter die Zahl der Autos auf dem Gelände am Sonntag gegen 15 Uhr auf 500.
Ergänzung vom Dienstag
Inzwischen hat das Kloster geschlossen. "Aus gegebenem Anlass und zu Ihrem Schutz ist die gesamte Anlage 'Kloster Kreuzberg' (vorerst) bis 31. März 2020 geschlossen! Diese Entscheidung betrifft alle Termine wie Konzertreihe, Gottesdienste usw", heißt es in einer Mitteilung der Klosters.
Bei den Besprechungen heute haben wir aufs Händeschütteln verzichtet und wir saßen weiter auseinander. Wir in der Runde müssen weiter machen, wir gelten als systemrelevant.
Aber Panikmache ist nicht angebracht und der Markus mit der Gastroöffnung ab 6 ist irgendwie aus der Relation gerutscht. Ich stehe später auf, arbeite aber länger. Manchmal komme ich erst um 21 uhr heim und dann??
Herr wirf Hirn vom Himmel und treff doch mal die Richtigen.
Mal sehen, ob Ihre „Systemrelevanz“ im Fall der Fälle gegen eine amtliche Quarantäneanordnung ankommt.
Und wer jetzt immer noch eine Pandemie als „Hype“ verharmlost, der hat aus meiner Sicht den Schuss eh‘ nicht gehört …
Nur wenn ich ausverkauftes Klopapier zur Kenntnis nehme, dann realisiere ich, dass vielen Leuten die Situation am A.... vorbeigeht. Ich kaufe wichtigere Sachen ein.
In Filmen mit solchen Szenarien denkt man immer, dass es so dumme Menschen nicht gibt