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Nordheim
Bester Haushaltsplan seit Jahren: Gemeinderat Nordheim blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft
Laut Forstbetriebsplan schreibt der Gemeindewald Nordheim auch 2024 schwarze Zahlen. 2500 Festmeter sollen eingeschlagen werden.
Foto: Tanja Heier | Laut Forstbetriebsplan schreibt der Gemeindewald Nordheim auch 2024 schwarze Zahlen. 2500 Festmeter sollen eingeschlagen werden.
Tanja Heier
 |  aktualisiert: 05.05.2024 02:38 Uhr

Über Jahre hinweg habe die Kommune trotz teils hoher Investitionen kontinuierlich Schulden abgebaut, wie Kämmerin Patricia Dücker einführend betonte, bevor sie ins Detail ging.

Der Haushaltsplan der Gemeinde Nordheim 2024 schließt im Verwaltungshaushalt mit einem Volumen von 3,384 Millionen Euro (2023: 3,165 Millionen Euro) und im Vermögenshaushalt mit 2,482 Millionen Euro (2023: 2,186 Millionen Euro) ab.

Unter Berücksichtigung aufgezeigter Einnahmen und Ausgaben und der doch sehr positiven Entwicklung erwirtschaftet der Verwaltungshaushalt einen voraussichtlichen Überschuss von 102.600 Euro (Vorjahresplan-Defizit: 375.400 Euro). Die Pflichtzuführung in Höhe von Tilgungsleistungen (69.400 Euro) werde in diesem Haushaltsjahr erreicht.

615.500 Euro aus den Rücklagen

Es ist eine Rücklagenentnahme von 615.500 Euro geplant, Kredit soll keiner aufgenommen werden. Auch 2022 und 2023 waren Kreditaufnahmen unnötig. 2020 wurden von der geplanten Kreditsumme (900.000 Euro) lediglich 400.000 Euro beansprucht.

Nach Mittelanmeldung der Freiwilligen Feuerwehren Nordheim und Neustädtles steht 2024 ein Zuschussbedarf von 57.900 Euro (2023: 43.500 Euro) an. Der Bedarf im Schulverband Nordheim wird mit 94.900 Euro (2023: 81.500 Euro) beziffert. Für die Udo-Lindenberg-Mittelschule in Mellrichstadt wurde eine Verbandsumlage in Höhe von 24.600 Euro (2023: 24.000 Euro) kalkuliert.

"Kitas haben immer eine Unterdeckung"

Ab dem 1. September 2023 ging die Trägerschaft der evangelischen Kirche auf die Gemeinde Nordheim über, wodurch die staatliche Zuweisung künftig in der Kommune verbleibt. 2024 wurde eine Endabrechnung der Personalkostenzuschüsse abgewickelt. Diese schlagen mit 89.400 Euro zu Buche. Final schließt die Kostenstelle "Kindertagesstätte" wenig überraschend mit kalkuliertem Defizit von 177.600 Euro exklusive interner Verrechnungen ab. "Kitas haben immer eine Unterdeckung", relativierte Bürgermeister Thomas Fischer das Ergebnis. Weil Personalkosten rund 80 Prozent der Gesamtkosten ausmachen und diese wiederum vom Betreuungsbedarf der Eltern abhängen, gebe es laut Kämmerin einen sehr geringen Gestaltungsspielraum. Die Neukalkulation der Gebühren erfolgt zum 1. September 2024. Laut Gemeindechef sei eine moderate Anhebung der Beitragssätze unumgänglich.

Hier wird investiert

Zu den wesentlichen Maßnahmen laut Investitionsprogramm 2023 bis 2027 zählen das Neubaugebiet "Kalkofen", diverse Straßen- und Brückensanierungsmaßnahmen, die Rekultivierung des Grünabfallplatzes sowie die Sanierung des neu erworbenen Bauhofgebäudes.

Thomas Fischers Fazit fiel positiv aus: "Wir haben viel Geld investiert und wir werden weiterhin in große Projekte investieren. Der Haushalt 2024 ist laut Planung der beste seit langem, wahrscheinlich seit über 30 Jahren. Unsere Haushaltskonsolidierungsmaßnahmen haben sich ausgezahlt."

Wie steht es um die Fortswirtschaft?

Betrachtet man die widrigen Umstände durch Klimawandel und Schädlingsbefall, kann das Nordheimer Ratsgremium mit der Waldbewirtschaftung ebenfalls zufrieden sein. FBG- Geschäftsführer Andree Link präsentierte den Forstbetriebsplan und wagte eine Vorausschau.

2023 wurden insgesamt 2734 Festmeter eingeschlagen, rund 680 Festmeter mehr als im Vorjahr. Damit komme man über den Hiebsatz von 2000 Festmetern, was sich laut Link relativiere, da über Vorjahre hinweg deutlich eingespart wurde. Der reguläre Einschlag inklusive Durchforstung lag bei 1852 Festmetern, das entspricht rund 67 Prozent.

Die restlichen 33 Prozent, immerhin noch 882 Festmeter, kamen durch ZE (Wind- und Käferschäden) zustande. Sorgen bereiten dem Fachmann dramatische Veränderungen innerhalb der Eichenbestände. Viele Laubbäume seien entweder von Schleimfluss betroffen oder vom Bohrkäfer befallen.

Der durchschnittliche Verkaufserlös für Nordheim liegt bei 63,47 Euro pro Festmeter. Am Ende konnte Andree Link dem Gremium als operatives Ergebnis der FBG ein Plus von 53.329 Euro präsentieren. Rechnet man die Versorgungsbezüge aus Zeiten staatlicher Beförsterung (10.364 Euro) dagegen, bleiben 42.965 Euro Plus. Unverkaufte Mengen verbessern die Bilanz um 22.000 Euro.

Als grobe Planung gab Link an, im laufenden Geschäftsjahr 2.500 Festmeter einschlagen zu wollen. Somit käme auf dem Papier ein Überschuss von 26.600 Euro zustande, wovon die Versorgungsbezüge (10.500 Euro) bereits abgezogen wurden. Gemeinderat und Bürgermeister nahmen den Forstbetriebsplan zur Kenntnis. 

 
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