Nach zweijähriger Corona-Pause konnte der Pflegestützpunkt Rhön-Grabfeld wieder die Leitungen der unterschiedlichen Einrichtungen und Organisationen rund um das Thema Pflege zum inzwischen fünften Pflegedialog in das Landratsamt Rhön-Grabfeld einladen. Neben den Mitarbeiterinnen des Pflegestützpunktes und der Fachstelle für pflegende Angehörige fanden sich auch die Leitungen von ambulanten, teilstationären und stationären Pflegeeinrichtungen im Landkreis sowie Mitarbeitende des Sozialdienstes Campus, des Hospizvereins und des Bayerischen Roten Kreuzes ein. Folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Landratsamts entnommen.
Die Corona-Pandemie hat den wichtigen gemeinsamen Austausch unterbrochen. Welche Folgen Vorgaben wie beispielsweise Besuchsverbote und die einrichtungsbezogene Impfpflicht für die Arbeit in den verschiedenen Einheiten praktisch hat, darüber waren sich alle Anwesenden einig. Die Teilnehmenden sprachen von einer belastenden Zeit, sowohl für die Schützlinge, als auch die Mitarbeitenden, die teilweise „übermenschliche“ Einsatzbereitschaft zeigten. Hier schwingt aber gleichzeitig eine weitere Herausforderung des Pflegebereichs mit: Es mangelt nicht unbedingt an Plätzen, aber das fehlende Fachpersonal macht den Einrichtungen große Sorgen, was immer wieder an diesem Nachmittag zur Sprache kam. In der Corona-Zeit hat dieses Problem deutlich zugenommen.
Die Leiterin des Pflegestützpunktes Sabine Wenzel-Geier führte durch die Veranstaltung und berichtete, dass sich die Beratungszahlen seit Gründung des Pflegestützpunktes nahezu verdoppelt haben. Während in den vergangenen beiden Jahren vor allem telefonisch mit den Mitarbeiterinnen Kontakt aufgenommen wurde, stellen sie inzwischen wieder einen Anstieg der Nachfragen in Präsenz fest, was eine intensivere Beratung ermöglicht.
Sabine Wenzel-Geier wies auf das umfangreiche Veranstaltungsangebot hin, welches der Pflegestützpunkt aber auch weitere Fachbereiche des Amtes für Senioren und Menschen mit Behinderung für alle Interessierte und Betroffene für dieses Jahr organisiert: Neben verschiedenen Vorträgen gibt es wieder die unterschiedlichsten Aktionswochen. „Pflege muss vor Ort gestaltet werden“, davon ist Wenzel-Geier überzeugt.
Die Pflegestützpunkte Rhön-Grabfeld und Bad Kissingen haben in Zusammenarbeit mit der Gesundheitsregionplus Bäderland Bayerische Rhön für den 31. Mai einen Fachnachmittag zum Thema „Fachkräftesicherung in der Pflege – Gibt es Lösungen?“ anberaumt. Darüber hinaus ist geplant, das Thema Pflege und Fachkräftesicherung im Landkreis nicht nur mit den Einrichtungen, sondern auch im Rahmen des seniorenpolitischen Gesamtkonzeptes zu bearbeiten.
„Kümmerer vor Ort“
Hilfe vor Ort bieten unter anderem so genannte Quartiersmanager in einzelnen Gemeinden des Landkreises. Bei der zunehmend älter werdenden Bevölkerung in Rhön-Grabfeld sind dezentrale Anlaufstellen als „Kümmerer vor Ort“ ein wichtiger Baustein.
Einigkeit herrschte bei den Anwesenden bei Pflegekursen, auf die Angehörige einen Anspruch haben. Der Pflegestützpunkt Rhön-Grabfeld hat Anfang des Jahres eine Online-Abfrage bei den Pflegediensten durchgeführt, deren Ergebnisse Wenzel-Geier nun vorstellte. Fazit war, dass angestrebt wird, langfristig wieder regelmäßig Pflegekurse im Landkreis anzubieten, da diese als hilfreich und wichtig angesehen werden. Auch sollen Pflegeabende zu einzelnen Themen, die der Pflegestützpunkt gemeinsam mit den Einrichtungen organisieren könnte, das Angebot ergänzen.
Aktuelle Informationen und interessante Veranstaltungen hält der Pflegestützpunkt Rhön-Grabfeld auf seiner Homepage www.pflegestuetzpunkt-rhoen-grabfeld.de bereit.