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Fladungen
5100 Kilometer für den guten Zweck: Oliver Trelenberg radelt für krebskranke Kinder durch Deutschland
Trotz gesundheitlicher Einschränkungen fährt Oliver Trelenberg jedes Jahr tausende Kilometer auf seinem Rad durch Deutschland und sammelt Spenden für Krebskranke.
Oliver Trelenberg aus Hagen war zu Gast in Fladungen. Auf seinem Fahrrad sammelt er Spenden für krebs- und schwerstkranke Kinder.
Foto: Franziska Sauer | Oliver Trelenberg aus Hagen war zu Gast in Fladungen. Auf seinem Fahrrad sammelt er Spenden für krebs- und schwerstkranke Kinder.
Franziska Sauer
 |  aktualisiert: 28.06.2024 02:47 Uhr

Manche Menschen trifft das Schicksal härter als andere – so auch Oliver Trelenberg aus Hagen (Nordrhein-Westfalen). Der 58-Jährige war lange Jahre alkoholabhängig. Als er die Sucht überwunden hat, erkrankte er 2013 an Kehlkopfkrebs. Doch Oliver Trelenberg übersteht die schwere Krankheit, kämpfte sich zurück ins Leben und startet 2014 das ehrenamtliche Projekt "Oli radelt!".

Seitdem tritt er jedes Jahr für mehrere Wochen in die Pedale und sammelt dabei Spenden für krebs- und schwerstkranke Menschen. Über 87.500 Euro kamen dabei schon für verschiedene Projekte zusammen. In diesem Jahr strampelt er für die Hilfsorganisation "Wünsch dir was".

Oliver Trelenberg (Mitte) machte Station im Rhönstädtchen. Fladungens Bürgermeister Michael Schnupp (links) und Heino Goldbach (rechts), Inhaber des Hotels Sonnentau, trafen den 58-jährigen Spendenradler.
Foto: Franziska Sauer | Oliver Trelenberg (Mitte) machte Station im Rhönstädtchen. Fladungens Bürgermeister Michael Schnupp (links) und Heino Goldbach (rechts), Inhaber des Hotels Sonnentau, trafen den 58-jährigen Spendenradler.

Radfahren ist die beste Therapie

"Radfahren ist für mich die beste Therapie", sagt Oliver Trelenberg. "Mein Leben war kein Honigschlecken. Aber das Radfahren hilft mir und meiner lädierten Psyche. Ich bin dankbar, dass ich noch Fahrradfahren kann." Zehn Jahre sei er nun krebsfrei. "Jedes weitere Jahr ist ein Geschenk. Solange es mir gut geht, mache ich weiter und nehme die Strapazen gerne auf mich. Ich freue mich, wenn es mir wieder gelungen ist."

Die Route führt ihn heuer 87 Tage lang in 84 Etappen auf rund 5100 Kilometern durch Deutschland. Am 22. Mai fiel der Startschuss in Hagen. Stationen waren neben Fladungen unter anderem Wiesbaden, Mannheim, Stuttgart, Heilbronn, Rothenburg ob der Tauber, Nürnberg, Coburg, Bad Rodach und Bad Königshofen.

Am 22. Mai startete Oliver Trelenberg seine Tour in Hagen und kam zwischenzeitlich in Fladungen vorbei.
Foto: Franziska Sauer | Am 22. Mai startete Oliver Trelenberg seine Tour in Hagen und kam zwischenzeitlich in Fladungen vorbei.

Radfahren für den guten Zweck

Auf seinen Reisen sammelt er jedes Jahr auch Spenden für den guten Zweck. "Dieses Jahr fahre ich für 'Wünsch dir was'. Der Verein aus Köln erfüllt Wünsche von schwerkranken Kindern aus ganz Deutschland", erzählt Trelenberg. 

Wie ihm das gelingt? Auf seiner Radtour kommt er mit vielen Menschen in Kontakt, spricht offen und ehrlich über seine Lebensgeschichte, erzählt von seinem aktuellen Spendenprojekt und verteilt Flyer. "Ich bin authentisch und nehme auch keine Barspenden an", sagt der 58-Jährige. Alle Spenden gehen auf ein Konto der Stadt Hagen und werden von dort zu 100 Prozent an die Hilfsorganisation weitergeleitet.

2019 ist er dank großzügiger Spenden auf ein E-Bike umgestiegen. Bei 30 Kilo Gepäck am Rad und körperlichen Einschränkungen durch seine Kehlkopfkrebserkrankung ist er auch sehr froh darüber. Das erleichtere ihm vieles und ermögliche ihm ganz neue Regionen zu bereisen.

Oliver Trelenberg benötigt kein Navigationsgerät – er verlässt sich lieber auf seine Karte.
Foto: Franziska Sauer | Oliver Trelenberg benötigt kein Navigationsgerät – er verlässt sich lieber auf seine Karte.

"Trotz E-Bike muss ich aber zwischendurch absteigen und schieben, da die Atmung bei mir eingeschränkt ist", so Oliver Trelenberg. Doch das macht ihm nichts. "Mir geht es nicht ums Rasen, mir geht es ums Reisen. Ich fahre auch noch ganz old school mit Karte."

5100 Kilometer in 87 Tagen

Zeit für längere Besichtigungen bleibt dem 58-Jährige aber dennoch nicht. In 87 Tagen will er rund 5100 Kilometer für den guten Zweck zurücklegen. 1500 Kilometer hat er schon geschafft. Dabei ging es unter anderem von Bad Königshofen, Herbstadt, Irmelshausen, Rappershausen, Behrungen, Schwickershausen, Henneberg, Willmars und Sands nach Fladungen. "Eine schwere Etappe", sagt Oliver Trelenberg beim Plausch mit Fladungens Bürgermeister Michael Schnupp.

"Das ehrenamtliche Engagement von Oliver Trelenberg muss man ihm hoch anrechnen," zeigt er sich beeindruckt. Die Stadt Fladungen hatte dem 58-Jährigen auf Bitten des Hagener Oberbürgermeisters kostenfrei eine Unterkunft im Hotel Sonnentau für seine Übernachtung in Fladungen organisiert.

Ohne Unterstützung geht es nicht

Für Geschäftsführer Heino Goldbach eine Selbstverständlichkeit. "Eine schöne Aktion, die wir sehr gerne unterstützen", so Goldbach. Auch Oliver Trelenberg dankte der Stadt Fladungen und dem Hotel Sonnentau für die Übernachtungsmöglichkeit: "Meine Tour lebt von Menschen, die meine Idee und mein Vorhaben unterstützen." Noch am selben Tag ging es für den Spendenradler weiter nach Vacha (Thüringen).

Wer Lust hat, kann Oliver Trelenberg virtuell auf seiner Tour verfolgen. Man findet ihn auf Facebook unter "Oli radelt" oder unter www.oli-radelt.de.

 
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