Jim Ross, Bürgermeister der Stadt Arlington/Texas war zum ersten Mal in der "Sister City Bad Königshofen" und rundum begeistert. Nachdem sich das Grabfeld in eine Winterlandschaft verwandelt hatte, waren sich die insgesamt vier Delegationsmitglieder mit Sherie Capehart, Bürgermeister Jim Ross, Brent DeRaad und Michael Jacobson einig: "So nice… ich love the snow… beautiful connection betwen our cities… ", was nichts anderes bedeutet als: "So schön ... ich liebe den Schnee....was für eine schöne Verbindung zwischen unseren Städten."
Das, obwohl man an diesem Tag, vor allem bei einer kurzen Führung mit Renate Knaut und Hanns Friedrich entlang der einstigen DDR-Grenze, kalte Füße bekam. Zuvor war man im Arlingtonpark und einem Erinnerungsstein, der an den ersten Besuch einer Delegation im Jahr 1988 erinnert. Ein besonderes Dankeschön erhielt Bürgermeister Jim Ross bei seinem Besuch von Kindern aus Kriegsgebieten, die extra für die Delegation Plätzchen gebacken hatten. Immerhin hatte die Stadt Arlington/Texas 32.000 Dollar für die im Grabfeld untergebrachten Kinder aus Kriegsgebieten gesammelt.
Sherie Capehart, Partnerschaftsbeauftragte der Stadt Arlington, hatte Briefe von Schülerinnen und Schülern aus Arlington dabei, die sich über eine Brieffreundschaft freuen würden. Jim Ross nannte die Partnerschaft mit Bad Königshofen gegenüber dieser Redaktion eine besondere Städteverbindung, sowohl in Amerika als auch in Deutschland. "Es sind die Menschen, die diese Partnerschaft seit mehr als 70 Jahren am Leben erhalten und wir wollen alles dazu tun, damit das auch so bleibt!"
Gefragt nach der aktuellen Situation in der Stadt Arlington in Zeiten des Kriegs in der Ukraine, stellte er klar, dass die Inflation, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine, deutlich zu spüren sei. "Die Preise in den Einkaufszentren sind enorm gestiegen, Gas und Heizöl und die Zinssätze machen den Menschen große Probleme." Der größte Arbeitgeber in der Stadt Arlington ist General Motors. Hier laufe die Produktion in voller Stärke weiter.
Auf die Krise war auch Bürgermeister Thomas Helbling beim internen Empfang im historischen Rathaussaal eingegangen. Dabei erwähnte er vor allem das Nahwärmenetz und die Biogasanlage, die Landwirte aus dem Grabfeld seit vielen Jahren betreiben. Jetzt sei die Zeit, da sie sich bezahlt mache und die wiedererneuerbare Energie auch angenommen wird. Der Bürgermeister streifte die Stadtgeschichte und hatte mit Stadtrat Frank Helmerich einen perfekten Dolmetscher zur Seite. Für die Gäste gab es leckere Besonderheiten aus Bad Königshofen, dazu den Bildband "Bildschönes Fränkisches Grabfeld" und das Buch "Freundschaft fest wie ein Stein – eine Dokumentation der Städtepartnerschaft." Hoch über der Stadt vom Kranz des Bad Königshofener Kirchturms konnten die Texaner dann einen Blick auf die adventlich geschmückte Stadt werfen.
Im Hotel Schlundhaus unterhielten einige Mitglieder der Promiband und Arlingtons Bürgermeister durfte den Bieranstich vornehmen. Zu Gast war die Delegation in der FrankenTherme bei Kurdirektor Werner Angermüller und freute sich danach über ein kleines Konzert in der Berufsfachschule für Musik, wo Brigitte Schmidt, stellvertretende Schulleiterin die Gäste begrüßte. Besucht wurde das Schulviertel und die Museen Schranne. Bei einem Abschlussessen im Landhotel "Vier Jahreszeiten" dankte Bürgermeister Thomas Helbling für den Besuch und versprach, dass man im kommenden Jahr die Partnerstadt in Texas besuchen werde. Arlingtons Stadtoberhaupt sagte im Namen der Delegation: "Thank you for the wonderful days in our Sister City and the impressive program for us. See you in Arlington 2023. (Danke für die wundervollen Tage in unserer Partnerstadt und das beeindruckende Programm)".
Verfügten beide Städte Anfang der 1950er Jahre über nahezu die gleiche Einwohnerzahl, zählt Arlington mittlerweile ca. 400 Tsd. Einwohner! Bad Königshofen ist seitdem eher geschrumpft.
Alleine ins über 1 Millarde Euro teuren Arlingtoner AT&T Stadium würde die komplette Einwohnerzahl Bad Königshofens 15x hineinpassen.
Mich würde sehr interessieren wie präsent diese "Partnerschaft" in Arlington ist d.h. wie viele Prozent der Bewohner damit etwas anfangen können. In Bad Königshofen dürfte es die große Mehrheit sein.
In Bad Königshofen schmückt man sich ja immer mit dem Besuch aus den Staaten bzw. wird da sehr präsent darüber berichtet. Ob das umgekehrt genau so ist?