
Kurdirektor Werner Angermüller und Bürgermeister Thomas Helbling sind stolz auf die Entwicklung der Frankentherme im vergangenen Jahr. Vor allem darauf, dass man als Heilquellenkurort jetzt auch Ort mit Peloidkurbetrieb ist und diese auch im Titel verwenden darf, sagt der Kurdirektor. Konkret heißt das: Bad Königshofen ist nun ein Kurort mit dem Angebot "Moor".
"Etwas, das der Kurort schon seit 1974 bietet", weiß der Kurdirektor und auch, dass das Moor einst aus dem "Schwarzen Moor" bei Fladungen kam. Mittlerweile verwendet man "therapeutisches Moor" von speziellen Moorgebieten, in denen dieses abgebaut wird. Mit diesem weiteren Prädikat hat Bad Königshofen ein Alleinstellungsmerkmal in Bayern.
Zu den Prädikaten sagt Werner Angermüller, dass dies die höchste Auszeichnung ist, die es im Tourismus gibt. Allerdings müssen dabei auch hohe Auflagen erfüllt werden. Bei der grundlegenden Sanierung der Kurmittelabteilung vor wenigen Jahren entschied man sich, die Heilbehandlungen mit Moor weiterzuführen. Dazu gibt es eine spezielle Wanne und eine nachhaltige Aufbereitungsanlage. Im Vergleich zu früheren Moorbädern wird damit weniger Moor benötigt.
Übernachtungszahlen in Bad Königshofen sind fast konstant geblieben
Dies ist durch Moorpackungen möglich, die an den entsprechenden Körperstellen aufgetragen werden. Dann liegt der Kurende in einer Softpackliege. Er kann aber auch ein "Moorbad" in der Wanne nehmen. Das Prädikat "Peloide"9 besagt, dass es ein Heilmittel ist. Dazu zählen eben auch Moor, Lehm, Fango unter anderem auch Schlamm. Heilmittel, die meist in erwärmter Form therapeutische Wirkungen haben.

Rückblickend auf das Jahr 2025 verweist der Kurdirektor auf Zahlen, die sich auf einem "normalen Niveau" einpendeln: "Die Aufholjagd nach der Corona-Pandemie ist vorüber, wir sind wieder im stabilen Bereich der Zahlen von 2019." Konkret heißt dies, dass sich die Übernachtungszahlen bei 85.356 einpendeln, ein Minus von 0,56 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Den Grund dafür sieht der Kurdirektor in der Schließung der Therme und im Saunabetrieb durch die Revision im November: "Ansonsten wären sicherlich die Vorjahresübernachtungen erreicht worden."
Dies gilt auch für die Besucherzahlen der Frankentherme und der Fränkisch-Finnischen Sauna. Hier gibt es ein Minus von 3,33 Prozent. Immerhin besuchten 148.990 (154.122 im Vorjahr) beide Einrichtungen. Zugelegt haben die Hotels und Sanatorien mit 3,65 Prozent, ein Plus von 32,93 Prozent verzeichnen Pensionen und Ferienwohnungen. Privatquartiere liegen bei einem Minus von 80 Prozent.
Ein Plus von 7,26 Prozent gibt es bei den kurenden Wohnmobilgästen. Dies zeige, dass die Menschen wieder verreisen wollen. Werner Angermüller verweist auf die Reise-Boom-Jahrgänge, die in den kommenden Jahren zu erwarten sind. Hier spricht man von den "Boomer"-Jahrgängen, die nun im Rentenalter sind und hohe Kaufkraft sowie Reiseerfahrung besitzen. Das erfuhr er auf der Caravan-Motor-Touristikmesse in Stuttgart. Gerade da erwarte sich Bad Königshofen einen weiteren Auftrieb des Stellplatzes. Dies vor allem in Verbindung mit den Kurangeboten: "Die Rentner haben das Arbeitsleben hinter sich und sicher auch so manche gesundheitliche Beschwerden, die sie in unseren Kurorten, in Verbindung mit einer Reise im Wohnmobil, auskurieren können."
Stadt investierte viel in die Technik der Frankentherme Bad Königshofen
Bürgermeister Thomas Helbing spricht beim Pressegespräch die notwendigen Investitionen 2025 an, um vor allem die Energiekosten weiter zu reduzieren. Dazu gehört die Photovoltaikanlage ebenso wie das Nahwärmenetz, an dem die Frankentherme von Anfang an beteiligt war. "Das Thema Nachhaltigkeit ist für uns zukunftsweisend", sagt das Stadtoberhaupt. Nun wurden die mehr als 20 Jahre alten Umwälzpumpen und auch die Chlorelektrolyseanlage ausgetauscht, womit die Betriebssicherheit erhöht und deutlich weniger Energie verbraucht wird. Kostenaufwand: rund 650.000 Euro. Dafür gab es eine hohe Förderung des Freistaats Bayern. "Wir rechnen mit einem geringeren Stromverbrauch von über 100.000 Kilowattstunden."

Die Stadt Bad Königshofen hat als Gesellschafter Eigenmittel zur Verfügung gestellt, das Knowhow bringt die Kurbetriebs GmbH durch ihre Haustechniker, Schwimmmeister und Ingenieure ein. Bürgermeister Thomas Helbing sagt, dass man gerade bei der Technik viel investierte und immer den Blick auf Energieeinsparung hatte. "Wo wären wir mit den Energiekosten ohne diese vorausschauenden Maßnahmen?", fragte er. Auch der Kauf von Wasser vom Wasserzweckverband für die Schwimmbäder konnte reduziert werden. Im Hallenbad wird das Wasser des Zweckverbandes zur Hälfte mit dem Heilwasser der Urbaniquelle gemischt. Der Heilwassersee wiederum ist zu 100 Prozent mit dem Wasser der Regius-Quelle befüllt.
Angesprochen auf den Hinweis bei der Bürgerversammlung Ipthausen, den Stadtteil als Kurort mit einzubeziehen, sagte Thomas Helbling, dass es möglich sein wird, unter dem Ortsnamen den Hinweis "Heilbad" zu vermerken.