Eigentlich wollte Bernd Fischer seine Stelle als Leiter eines Ausbildungshotels in Bad Kissingen gar nicht wechseln, dann entdeckte der 32-Jährige aus Nordheim, der in Herschfeld wohnt, die Stellenanzeige, in der ein Geschäftsführer für den Betrieb der neuen Umweltbildungsstätte in Oberelsbach gesucht wurde. Er informierte sich und war vom Konzept ebenso begeistert, wie von der Idee in der Region für die Region zu arbeiten. Zudem reizte ihn natürlich die „Riesenherausforderung“, die nagelneue Umweltbildungseinrichtung zum Laufen zu bringen und fortzuentwickeln.
Er bewarb sich, setzte sich unter 50 anderen Bewerbern durch und darf seine neue Stelle in Oberelsbach nun zum 1. Juni antreten. Den Ausschlag für Fischer gaben, wie Landrat Thomas Habermann betont, zum einen seine Qualifikation, zum andern, dass er die Philosophie der Umweltbildung verinnerlicht habe. Er ist nicht nur gelernter Koch und Hotelfachmann mit Berufserfahrung, sondern auch Betriebswirt und Ausbilder. Zudem, so der Landrat, sei er Rhöner, wisse also sehr gut, was das Biosphärenreservat ist, kenne die Geschichte der Oberelsbacher Bildungsstätte und identifiziere sich mit dem Betriebskonzept.
Wenn Fischer am Freitag seinen Dienst antritt, hat er tatsächlich nicht nur ein Riesenprogramm, sondern steht auch unter Zeitdruck. Schon am 26. Juni wird Umweltminister Marcel Huber die Umweltbildungsstätte offiziell eröffnen. Kurz darauf wird die erste Schulklasse in den neuen Räumlichkeiten erwartet.
Bis dahin muss das 72-Betten-Haus fertig eingerichtet sein. Damit die Ausstattung angeschafft werden kann, stehen Termine mit Innenarchitekten an. Mit dem Steuerberater müssen Gespräche geführt werden, mit den heimischen Lieferanten, die natürlich nur Produkte aus der Region liefern sollen, müssen Verträge geschlossen werden.
Dann muss der neue Geschäftsführer der Betriebs-GmbH sich natürlich auch um das Personal kümmern. Das Bewerbungsverfahren für insgesamt zehn Teilzeit- und Vollzeitstellen als Koch, Küchenhilfen, für Verwaltungstätigkeiten und Reinigungskräfte läuft bereits.
Zuständig ist Fischer auch für das Marketing der Umweltbildungsstätte im „Rhöniversum“ genannten Verbund mit Thüringer Hütte und Schullandheim Bauersberg. In diesem Rahmen sucht er den Kontakt zu Schulen und Universitäten und versucht, die Umweltbildungsstätte bekannt zu machen.
Dass er all diese Aufgaben bewältigt, da ist Fischer optimistisch. Zum einen weiß er den Landrat und Oberelsbachs Bürgermeisterin Birgit Erb als starke Stützen hinter sich. Zum andern sieht er ein hervorragendes Konzept und ein sehr schönes Gebäude. „Deswegen bin ich überzeugt, dass es gut anlaufen wird.“