Wiederum eine Teilnehmerzahl von über 400 Personen hatte die Männerwallfahrt nach Vierzehnheiligen zu verzeichnen. Ein Gelübde aus den Kriegstagen war es, das im Jahre 1946 eine Männerwallfahrt von Bad Königshofen nach Vierzehnheiligen zum Leben erweckte. Zur 74. Wallfahrt zogen in diesem Jahr am Tag nach Christi Himmelfahrt 440 Männer aus über 60 verschiedenen Orten zum Heiligtum der 14 Nothelfer nach Oberfranken, wobei der jüngste Teilnehmer gerade 12, der älteste 80 Jahre alt war. Da die Gesamtstrecke von etwa 60 Kilometern bis zum Gnadenort an einem Tag bewältigt wird, bedeutete dies für die Wallfahrer bei idealem Wetter den Einsatz aller Kräfte.
Unterwegs sind nach einem Streckenabschnitt durch Thüringer Gebiet Ruhepunkte in Wasmuthhausen, Seßlach und Altenbanz eingeplant, bevor man die von Balthasar Neumann erbaute Basilika erreicht. Da Pfarrer Josef Treutlein nicht mehr an dieser Wallfahrt teilnehmen kann, lag die geistliche Begleitung in den Händen von Pfarrer Tobias Fuchs (Randersacker), aber auch Wallfahrtsführer Engelbert Brüger und sein Vorbeterteam verstanden es, mit Gebeten, Liedern, Fürbitten und Besinnungstexten zu dem Motto „Lauft nur, ich werde euch tragen, euch hinführen bis zum Ziel“ die Wallfahrer richtig anzusprechen und zu motivieren.
Einzug in die Basilika als Höhepunkt
Mehrmals täglich wurde der Wallfahrtssong „Geh mit uns auf unserm Weg!“ kräftig von allen Wallfahrern gesungen. Höhepunkt dieses Tages war natürlich der feierliche Einzug in die Basilika, als zu den Klängen der 40 Mann starken Blaskapelle das "Brüder singt ein Lied der Freude" aus über 400 Männerkehlen erklang.
Als den eigentlichen Höhepunkt der Wallfahrt muss man selbstverständlich den Wallfahrtsgottesdienst bezeichnen, der von den Wallfahrtsmusikern teils im Zusammenspiel mit der Orgel festlich gestaltet wurde. In seiner Predigt ging Pfarrer Tobias Fuchs vom Motto der Wallfahrt aus. „Lauft nur, ich werde euch tragen . . .“. Dieses Wort des Hl. Augustinus gelte in diesem Jahr allen Wallfahrern, die nach Vierzehnheiligen kommen. Durch die Strapazen auf dem Weg sei man zwar am Ende der Kräfte, aber vom Dank erfüllt am Ziel. Bei der Wallfahrt könne man den Alltag hinter sich lassen. Aber man müsse ja auch wieder zurück in den Alltag. Dazu könnten die Tage der Wallfahrt einen neuen Perspektivwechsel geben.
Auszeichnungen für zahlreiche Wallfahrer
Am Ende des festlichen Wallfahrtsgottesdienstes zeichnete Pater Stanislaus Wentowski die Wallfahrer Hans-Bernd Bader (Aubstadt), Walter Gass (Brendlorenzen), Michael Helmerich (Untereßfeld), Stefan Link, Andreas Mock (beide Mittelstreu), Manfred Pretscher (Fridritt), Werner Schmitt (Burglauer), Klaus Umhöfer (Hendungen), Burkard Wirsing (Hohenroth) und Leo Ziegler (Großwenkheim) für 25 Wallfahrten sowie Michael Bötsch (Breitensee) und Bernhard Weigand (Bad Königshofen) für 40 Wallfahrten unter großem Beifall aus. Ebenso gratulierte er Engelbert Brüger, der bereits 25 Mal die Männerwallfahrt nach Vierzehnheiligen geführt hat.
Für weitere Jubiläums-Wallfahrten standen vor dem Mittagessen die Ehrungen an. Zum 7. Mal das Heiligtum in Oberfranken erreicht haben Benedikt Bähr (Bad Königshofen), Bernhard Dietz (Großbardorf), Julian Dytrt (Oberstreu), Julian Jackisch (Wülfershausen), Stefan Ochs-Wührl (Würzburg), German Schüler (Hendungen), Herbert Ulrich und Michael Zinßler (beide Saal).
Bereits 14 Mal haben Hubertus Bähr (Bad Königshofen), Franz Beck (Burgwallbach), Thomas Bockelt (Kleineibstadt), Dieter Federlein (Salz), Toni Kopp (Breitensee), Marco Weigand (Aubstadt) und Reinhold Werner (Frickenhausen) die Strapazen der Wallfahrt gut überstanden. Neben dem Beten und Singen pflegten die Wallfahrer auch einen großen Gemeinschaftssinn, der sich in der Übernahme von verschiedenen Diensten (Verkehrsregelung, Träger für Lautsprecher, Instrumente, Fahnen, Kreuze und Bilder) zeigte.
Wallfahrtsführer bescheinigte hervorragende Disziplin
Am Ende der Wallfahrt bedankte sich Wallfahrtsführer Engelbert Brüger bei der Musikkapelle und den vielen anderen Helfer-Diensten. Der ganzen Wallfahrtsgruppe bescheinigte er eine hervorragende Disziplin mit den Worten: „Es war sehr schön mit euch.“
Und auch viele der 25 Neulinge unter den Wallfahrern werden im nächsten Jahr wieder mit von der Partie sein, denn das Gemeinschaftsgefühl einer zusammen erlebten Wallfahrt möchte keiner mehr missen, der es einmal erlebt hat.