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Hollstadt
Beim Volksfest-Fotoschießen hat's gefunkt
Ihre Goldene Hochzeit feierten Arno und Roswitha Reß.
Foto: Jürgen Reß | Ihre Goldene Hochzeit feierten Arno und Roswitha Reß.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 04.03.2024 02:39 Uhr

Das Jahr 1970 hat für Arno Reß traurige und freudige Erinnerungen. Zum einen starb seine Mutter, zum anderen fand er seine heutige Frau Roswitha. "Damals gab es noch das Trauerjahr, sodass ich nicht zu Tanzabenden durfte, aber zum Bad Neustädter Volksfest war es möglich", erzählt der heute 74-Jährige. Als 21-Jähriger besuchte er mit anderen Burschen aus Hollstadt den Vergnügungspark in Bad Neustadt und traf dort auf die 16-jährige Roswitha Kirchner. Gemeinsam war man unterwegs und unter anderem an einem "Foto-Schießstand". Das bedeutete, dass man während des Schießens, wenn man ins Ziel getroffen hatte, fotografiert wurde. "Naja, ich habe natürlich getroffen und das Bild als Erinnerung Roswitha geschenkt", so Arno Reß.

Zu diesem Zeitpunkt ahnten beide nicht, dass daraus eine Ehe wurde, die vier Jahre später, am 21. Februar, geschlossen wurde. So konnte das Ehepaar nun die Goldene Hochzeit nach 50 Ehejahren feiern. "Es waren nicht immer leichte Jahre, aber wir haben das gemeinsam geschafft", sagt Roswitha Reß. Glücksmomente waren natürlich die Geburt ihres ersten Sohnes Martin und dann der Drillinge Andreas, Jürgen und Markus.

Bulle wurde geschlachtet

Rückblickend sagt das Jubelpaar, dass die Hochzeit mit dem Polterabend in der Herrenmühle und die standesamtliche und kirchliche Hochzeit im Geburtsort der Braut, Brendlorenzen, gefeiert wurde "Für das Fest wurde ein Bulle geschlachtet und wir haben, wie es damals üblich war, zu Hause gefeiert", sagt Arno Reß.

Roswitha Reß lernte den Beruf der Hauswirtschafterin in der landwirtschaftlichen Hauswirtschaftsschule Bischofsheim. Aufgrund ihres hervorragenden Abschlusses bekam sie ein zusätzliches Stipendium am Volkersberg. 

In vergangenen Jahren wurde die Herrenmühle Hollstadt ausgebaut und man konnte Ferienwohnungen anbieten. Ein Angebot, das heute noch bundesweit sehr gut genutzt wird. Für die Hauswirtschafterin Roswitha bedeutete dies aber zusätzliche Arbeit. Es galt, die vier Söhne zu erziehen, auf dem Feld mitzuhelfen und schließlich war sie ehrenamtlich auch noch in der Vorstandschaft des BBV und singt bis heute im Landfrauenchor. Arno Reß ist ein begeisterter Bastler, erinnert sich an selbstgebaute Seifenkisten für seine Söhne und hat Filmaufnahmen, die heute historisch sind. Außerdem ist er im Kirchenchor.

Den Hof an den Sohn übergeben

2014 übergaben sie den Hof an ihren Sohn Markus, der auf Bio umgestellt hat. Zur Energiegewinnung sagt die Familie Reß, dass man seit Jahren autark sei. Es gibt eine Hackschnitzelanlage und Photovoltaik. Arno Reß: Wenn es regnet, kommt der Strom vom Bach, bei Sonnenschein vom Dach, das Holz für die Hackschnitzel vom Sägewerk.

Heute unternehmen beide Reisen, freuen sich vor allem über ihre acht Enkelkinder, die sie liebevoll betreuen und hoffen weiterhin auf gemeinsame Tage bei guter Gesundheit. Heute noch sind sie überwältigt von dem Überraschungsgeschenk ihrer Kinder. Die hatten heimlich ein großes Fest organisiert. "Wir wollten das ja nicht und waren am Hochzeitstag in Vierzehnheiligen und als wir zurückkamen, wurden wir in die Festhalle Hollstadt umgeleitet." Eine Überraschung, die so schnell nicht vergessen wird.

 
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