
Regen ja bitte – aber nicht gerade heute, mögen viele der teilnehmenden freiwilligen Helfer im Gebiet der Grabfeld-Allianz gedacht haben. Der Grabfelder Fahrradtag, der in der Corona-Zeit erdacht wurde, um die vielen Vereine zu unterstützen, die ihre Feste streichen mussten und deshalb keine zusätzlichen Einnahmen für ihre Aktivitäten hatten, erfreut sich großer Beliebtheit. Deshalb wurde beschlossen, ihn in jedem Jahr am ersten Sonntag nach den bayerischen Sommerferien zu veranstalten.
"Radeln, schlemmen, Vereine unterstützen" lautete das Motto des Tages. Die großartige Gemeinschaftsleistung der Ehrenamtlichen würdigte Allianzsprecher Jürgen Heusinger bei der offiziellen Eröffnung, die diesmal in Großeibstadt stattfand. Man will in jedem Jahr einen anderen Ort in den Mittelpunkt stellen. Acht Stationen, die verteilt im Grabfeld liegen, hatten sich auf die Verköstigung der Fahrradfahrer eingestellt und sich etwas Besonderes ausgedacht. Hauptsächlich Sportvereine beteiligten sich: der TSV Höchheim, der TSV Großeibstadt, die DJK Kleinbardorf, der MSV Merkershausen, die königlich privilegierten Schützen in Bad Königshofen sowie der Zusammenschluss von Sportfreunden, Musikverein und Feuerwehr Herbstadt und der Obst- und Gartenbauverein mit dem Musikverein Trappstadt. Die Kirchenverwaltung Untereßfeld schloss sich mit seinem Pfarrfest an und organisierte eine Andacht mit Fahrradsegnung. Wer sich vorgenommen hatte, alle Stationen anzufahren, brauchte eine gute Kondition und wasserdichten Regenschutz.
Die neuen E-Bike-Routen vorgestellt
In Großeibstadt war das Fischfest angeschlossen, gleichzeitig wurden bei der offiziellen Eröffnung die neuen E-Bike-Routen im Grabfeld vorgestellt, die vom Tourismusverband Haßberge ausgearbeitet worden waren, dem inzwischen alle 11 Grabfeld-Allianz-Gemeinden angehören. Heusinger dankte dem Landkreis für die entsprechende finanzielle Unterstützung. Das Grabfeld gehörte bisher nur teilweise zum Tourismusverband Haßberge und verschwand bedeutungsmäßig hinter der Rhön und ihrer Bewerbung durch einen anderen Tourismusverband.
Geschäftsführerin Susanne Volkheimer war mit Routenplaner Christof Dilzer vor Ort und machte auf die Themenrouten im Grabfeld aufmerksam, die sich unter anderem mit dem "Grünen Band", dem "Märchenhaften Grabfeld" und dem "Ring der Königin in Königshofen" befassen. Eine entsprechende Karte wurde herausgebracht, aber in der digitalen Ergänzung erfährt man noch mehr Hintergrundinformationen. "Das Schiff läuft in die richtige Richtung", meinte Volkheimer und kündigte weitere Projekte an.
"Sogar der Himmel vergießt Sorgentränen", meinte stellvertretender Landrat Josef Demar, der allen Beteiligten für ihr ehrenamtliches Engagement dankte. Bei der BR-Sendung "Jetzt red I" habe Minister Glauber geraten, sich mehr zu vernetzen, hier sei das bereits geschehen und die Vereine profitierten dabei. Dem Radtourismus sagte er gute Chancen in der Zukunft voraus.
Elf Fitnessgeräte aufgestellt
Großeibstadts Bürgermeister Gerd Jäger stellte bei der Gelegenheit die neuen Fitnessgeräte für Erwachsene vor, die inzwischen aufgestellt sind. Drei davon stehen am Sportplatz Großeibstadt, die anderen am Bauhof Großeibstadt, an der Mehrzweckhalle in Kleineibstadt sowie am Radweg und an der Kartoffelscheune in Kleineibstadt. Elf Geräte, mit denen man unterschiedliche Körperregionen trainieren und bewegen kann, sind es insgesamt. Die Kosten von fast 13.000 Euro wurden mit 60 Prozent bezuschusst durch das Regionalbudget des Amtes für Ländliche Entwicklung.
Genau um elf Uhr traf dann der erste Fahrradfahrer ein, der mit Applaus begrüßt wurde. Der elfjährige Silas Hartmann hatte sich regenmäßig ausgestattet und war von Höchheim aus aufgebrochen. Seinen zweiten Stempel holte er sich in Großeibstadt, wenn er vier davon abliefert, nimmt er an der Verlosung für Kinder teil. Es zeigte sich, dass die Bevölkerung die Angebote an den Versorgungsstationen gerne annahm – auch ohne Fahrrad - so konnten trotz des unpassenden Wetters die vorbereiteten Mahlzeiten sowie Kaffee und Kuchen verkauft werden.
