"Alles unter einem Dach", so lautete bei einer ersten Besichtigung des einstigen Postareals in der Meininger Straße Ende März 2018 die Devise beim BRK-Kreisverband Rhön-Grabfeld. Euphorisch dachte man, dass spätestens 2021 das neue Rettungszentrum des BRK in Betrieb gehen würde. Keiner konnte damals wissen, dass noch einige Hürden zu überwinden waren und zwei Jahre später der Kreisverband durch die Corona-Pandemie ganz andere Aufgaben bewältigten musste.
"Jetzt aber geht es vorwärts, wir sind im Projektplan", sagt der stellvertretende Kreisgeschäftsführer Heiko Stäblein bei einem Rundgang. Mittlerweile sind der Fahrdienst mit seinem Fuhrpark und die Verwaltung bereits umgezogen. Aktuell entsteht die neue Rettungswache an der Südseite entlang der Franz-Marschall-Straße. Wenn alles fertiggestellt ist, wird es auf dem Gelände auch etwa 100 Parkplätze geben.
Erster Bauabschnitt im Februar 2020
Heiko Stäblein: "Nachdem die behördlichen Genehmigungen vorlagen und die Vorstellungen des BRK in die Planunterlagen eingearbeitet waren, konnte im Februar 2020 mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden". Zunächst stand die Sanierung der Postbank-Filiale mit einem neuen Anlieferungsbereich in Richtung Sparkasse an. Damit verbunden war eine Notausfahrt für die BRK-Rettungsfahrzeuge, falls die Ausfahrt über die Franz-Marschall-Straße nicht möglich wäre oder bei einem Großeinsatz mehrere Fahrzeuge ausrücken müssten.
Kernsaniert wurden mittlerweile die Bestandshallen der einstigen Post. Im Innenhof Nord steht bereits ein Carport für die Fahrzeuge des Fahrdienstes. In den Fahrzeughallen gibt es eine Werkstatt und eine Waschhalle, sowie im künftigen Verwaltungsgebäude bereits einen Aufzug. Das Gebäude ist an das Wärmeversorgungsnetz der Stadt Bad Neustadt angeschlossen. In diesem Jahr entsteht an der Südseite die neue Rettungswache mit eigener Desinfektionsgarage. "Wir denken natürlich auch an die Zukunft und halten Elektroladestationen für spätere E-Fahrzeuge vor. Die neue Rettungswache verfügt über die notwendigen Räumlichkeiten für das Personal, Sanitäranlagen eine Hygieneschleuse und einen großzügigen Lehrsaal." Angedacht sind auch Fotovoltaikanlagen und begrünte Dachflächen. Die Fertigstellung ist für Dezember 2021 geplant.
Genügend Platz für die verschiedenen Fachdienste
2022 folgen die notwendigen Umbaumaßnahmen im neuen Bildungs- und Verwaltungsgebäude. Das zweigeschossige Haus bietet für das neue Rettungszentrum des BRK genügend Platz für die verschiedenen Fachdienste, Bereitschaften, SEGs sowie Lehrsäle für die Breitenausbildung. Im ersten Stock des Hauses ist die gesamte Verwaltung untergebracht, im zweiten Obergeschoss gibt es entsprechende Besprechungsräume und weitere Räume für die verschiedenen Gemeinschaften.
"Wir haben auch einen eigenen Bereich speziell für den Krisenstab eingeplant", sagt der stellvertretende Kreisgeschäftsführer des BRK Rhön-Grabfeld. Spätestens Ende 2023 wird auch dieser Bereich in Betrieb gehen und damit das neue Rettungszentrum in Bad Neustadt an zentraler Stelle. Damit gehören die beengten Verhältnisse des BRK-Kreisverbandes in der Sonnenstraße in Bad Neustadt der Vergangenheit an. Hier gab es keinerlei Erweiterungsmöglichkeiten. "Die Arbeitsbedingungen für das Ehren- und Hauptamt waren nicht mehr zeitgerecht, Abläufe nicht mehr optimal."
Die Suche hat sich gelohnt
Die langjährige Suche nach einem entsprechenden Grundstück hat sich gelohnt. Das neue Rettungszentrum des BRK in Bad Neustadt hat eine Gesamtfläche von rund 9000 Quadratmetern. Bei der Suche nach einem geeignetem Grundstück war es dem damaligen Kreisgeschäftsführer Hubert Kießner, seinem Stellvertreter Ralf Baumeister, dem Leiter Rettungsdienst, Heiko Stäblein sowie dem Kreisvorsitzenden Landrat Thomas Habermann wichtig, dass alle Bereiche des BRK-Kreisverbandes unter einem Dach Platz finden. Ganz wichtig war es den Verantwortlichen aber auch, dass der Kreisverband mehr in das Blickfeld der Öffentlichkeit gerückt wird. Das sei nun am neuen Standort ideal gelöst. Heiko Stäblein: "Es ist ganz sicher das größte Projekt, das wir als BRK-Kreisverband umsetzen und wir sind nach wie vor im Kostenrahmen".