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Bad Neustadt
Bei Stromausfall: Kommunen in Rhön-Grabfeld und Feuerwehren bereiten sich auf den Ernstfall vor
Was tun bei einem Stromausfall und Ausfall der Heizung? Ein Thema, das Kommunen zurzeit ebenso diskutieren wie die Feuerwehr. Wo finden Menschen Unterschlupf?
Bei der Bezirksversammlung der Feuerwehr im neuen Atemschutzzentrum in Salz wurde ein Notstromanhänger vorgestellt, der zurzeit in Schweinfurt stationiert ist. In Rhön-Grabfeld soll die Feuerwehr Hollstadt entsprechend ausgerüstet werden. Hier steht ein staatseigener Versorgungs-Lkw (hier im Hintergrund) bereits zur Verfügung.
Foto: Hanns Friedrich | Bei der Bezirksversammlung der Feuerwehr im neuen Atemschutzzentrum in Salz wurde ein Notstromanhänger vorgestellt, der zurzeit in Schweinfurt stationiert ist.
Hanns Friedrich
Hanns Friedrich
 |  aktualisiert: 15.07.2024 10:18 Uhr

Bereits im Juli hatte sich der Bezirksfeuerwehrverband Unterfranken mit dem Thema beschäftigt, wie man Feuerwehrhäuser – als Bestandteil der kritischen Infrastruktur – bei einem Stromausfall funktionsfähig halten kann. Steffen Weber (Hollstadt), Fachberater Brand- und Katastrophenschutz der Regierung von Unterfranken, stellte die technischen Umsetzungsmöglichkeiten für Feuerwehrhäuser vor.

Es geht um die Einsatzfähigkeit

Vorrangig geht es um die dauerhafte Sicherstellung der Einsatzfähigkeit. Beim Bau neuer Feuerwehrhäuser ist es deshalb notwendig, eine Einspeisemöglichkeit für ein mobiles Notstromaggregat oder eine stationäre Netzersatzanlage vorzusehen. Vorgestellt wurde am Atemschutzzentrum des Landkreises Rhön-Grabfeld in Salz dazu der mobile 100 kVA Notstromanhänger des Landkreises Schweinfurt und der bei der Feuerwehr Hollstadt stationierte staatseigene V-LKW Notstrom. Lediglich zehn dieser Art sind in Bayern ausgeliefert worden. Weitere Überlegungen des Freistaates Bayern gehen dahin, zeitnah ein mobiles Aggregat sowie einen Notstromanhänger zentral zu beschaffen und an vorgesehene Standorte zu verteilen.

Bei der Bezirksversammlung der Feuerwehr im neuen Atemschutzzentrum in Salz wurde ein Notstromanhänger mit Lichtmast vorgestellt, der zurzeit in Schweinfurt stationiert ist.
Foto: Hanns Friedrich | Bei der Bezirksversammlung der Feuerwehr im neuen Atemschutzzentrum in Salz wurde ein Notstromanhänger mit Lichtmast vorgestellt, der zurzeit in Schweinfurt stationiert ist.

Zum Thema Versorgung der Bevölkerung bei Stromausfall berichtete Bürgermeister Jürgen Heusinger im Rahmen einer Zusammenkunft der Feuerwehr Sulzfeld, dass man in der Gemeinde vorbereitet sei. Aggregate stünden zur Verfügung. Als Anlaufstelle könnten die Nürgerinnen und Bürger öffentliche Gebäude, darunter die Höhberghalle, nutzen. Hier ist es seiner Meinung nach sogar möglich, im Notfall einige Tage zu übernachten. Insgesamt gesehen würden öffentliche Einrichtungen wie auch Schulen oder Kindergärten eh beheizt und sind mit Strom versorgt.

Lernen aus der Schneekatastrophe 2005

Rückblick: Bereits bei der Schneekatastrophe 2005 hatten vor allem Privathaushalte große Probleme, die Grundversorgung wie Beleuchtung, Kochen, Heizung oder Kommunikation aufrechtzuerhalten. Auf Hilfesuchende in diesen Bereichen müssen Kommunen und die Rettungsdienste vorbereitet sein. Zum einen werde es notwendig sein, die Grundversorgung aufrechtzuerhalten, zum anderen, einen "Melde- und Sammelkopf" innerhalb der örtlichen Zuständigkeit zu bilden. Dafür bieten sich die Feuerwehrhäuser an.

Im Feuerwehrgerätehaus in Bad Neustadt steht für den 'Fall der Fälle' ein dieselbetriebenes Notstromaggregat zur Verfügung. Außerdem gibt es zusätzlich eine weitere Notstromversorgung die sofort bei einem Stromausfall reagiert, so dass das Haus und die notwendigen Versorgungseinrichtungen ohne Unterbrechung sind.
Foto: Hanns Friedrich | Im Feuerwehrgerätehaus in Bad Neustadt steht für den "Fall der Fälle" ein dieselbetriebenes Notstromaggregat zur Verfügung.

Dies sei auch ein Thema für Rettungskräfte und deren Einrichtungen. Auch hier hat man sich im Landkreis Rhön-Grabfeld bereits Gedanken gemacht. Es habe bereits Gespräche mit den Energieversorgern gegeben. Bürgermeister Michael Kraus (Mellrichstadt), Kreis-Vorsitzender im Bayerischen Gemeindetag, hatte sich diesbezüglich an Jörg Geier vom Krisenstab Rhön-Grabfeld in Bad Neustadt gewandt. Hier erfuhr er, dass man sich mit dem Thema auseinandersetze und ihn bei Besprechungen für die Landkreisgemeinden künftig einbinden wolle. "Für uns ist es als Gemeinde wichtig, rechtzeitig zu wissen, was geplant ist, um entsprechend reagieren zu können", sagte er auf Nachfrage dieser Redaktion.

Notstromaggregat bei der Bad Neustädter Feuerwehr

Bei der Feuerwehr in Bad Neustadt steht für den "Fall der Fälle" ein großes Notstromaggregat bereit. Fabian Herbert erläutert, dass es sich dabei um ein dieselbetriebenes Gerät handelt, das per Hand eingeschaltet werden muss. Im Feuerwehrhaus Bad Neustadt gibt es eine zweite Notstromversorgung, die in Sekundenschnelle umschaltet, "das Haus unterbrechungsfrei kurzzeitig versorgt."

Abgedeckt ist damit auch die Alarmierung der Wehren im Landkreis. Diese wird von der integrierten Leitstelle Schweinfurt an die Feuerwehr Bad Neustadt geleitet. Von hier aus werden dann weitere, sogenannte Umsetzer, in Zimmerau, an der Roter Kuppe und am Neustädter Haus versorgt. Damit können dann die Alarme für die Wehren landkreisweit ausgelöst werden

 
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