
Ein Montagabend, Rathaussaal Ostheim. Der harte Kern trifft sich wieder. Gemeint ist das Team, das seit vielen Jahren den Ostheimer Wurstmarkt organisiert.
Am 8. und 9. Oktober ist es wieder so weit. Dann wird die Streustadt wieder zur Hochburg der Wurst- und Schinkenfreunde.
Die Vorarbeiten zu einem Wurstmarkt beginnen praktisch, wenn der vorangegangene zu Ende ist. Schließlich ist ein gewaltiger logistischer Aufwand zu betreiben.
An diesem Montag geht es vor allem um die Flyer. Der Redaktionsschluss ist eigentlich abgelaufen, aber der eine oder andere der über 50 Standbetreiber hat noch Änderungswünsche.
Tonya Schulz, die mit ihrer Presse- und Werbeagentur den Wurstmarkt betreut, hat mit ihrem Team alle Hände voll zu tun, sie hat den Drucktermin im Nacken und pocht auf ihren Redaktionsschluss. 30 000 Flyer sollen rechtzeitig auf die Feinschmecker-Meile aufmerksam machen.
Bürgermeister Ulrich Waldsachs weiß eine routinierte Mannschaft um sich, mit Metzgermeister Hugo Neugebauer, Michael Geier vom Biosphärenreservat, Anne-Marie Drescher, Juliane Seibert von der Tourist-Info, Stadtrat Stefan Just und Metzgermeister Gerhard Wienröder.
Juliane Seibert muss wie alle Kollegen sehr aufpassen. Plötzlich taucht ein Konzert am Wurstmarkt-Sonntag in der Kirche St. Michael auf, wo doch den Gästen Führungen ermöglicht werden sollen. Schon wird hektisch telefoniert, das Problem lässt sich ad hoc nicht lösen.
Auf dem neuen Flyer wird schon die Schirmherrin des 8. Rhöner Wurstmarktes verraten: Es ist die Landtagspräsidentin Barbara Stamm aus Würzburg. Ihr Grußwort erntet einhelliges Lob.
Tonya Schulz vermeldet einen Coup in Sachen Pressearbeit. Das Magazin „Land & Leute“ mit etwa einer halben Million Auflage bringt rechtzeitig vor dem Wurstmarkt ein Feature zum Ostheimer Schlemmer-Wochenende. Michael Geier notiert die frohe Botschaft in sein iPad, auch wenn ihm etwas mulmig ist ob möglicher zusätzlicher Besucherzahlen. Auch die regionalen Medien steigen gut ein in das Thema.
Kein Wurstmarkt gleicht dem anderen ganz. Heuer wird es eine Wurst-Schauküche geben. Jugendliche können – hinter einer hygienischen Abtrennung - das abwechslungsreiche Handwerk erleben und vielleicht Geschmack an einem Ausbildungsberuf finden. Ein Angebot, das den leidenschaftlichen Metzgermeister Hugo Neugebauer freut. Weil das Metzgerhandwerk auch über massiven Nachwuchsmangel klagt, liegt in diesem Jahr der Schwerpunkt auf der Ausbildung.
Dieweil ist man in Kontakt mit der Thüringer Wurstkönigin, denn auch nach Thüringen wirkt der Wurstgipfel im Dreiländereck.
Thema um Thema wird abgearbeitet. Heuer soll der Rotgelegte prämiert werden. „Das gibt es nur in Franken, das ist echtes Handwerk“, schwärmt Hugo Neugebauer. Michael Geier sucht Helfer, die für den Slow-Food-Stand Rotgelegten klein schnippeln. Und für die Weinverkostung muss auch ein neues Team gefunden werden.
Schirmherrin ist Landtagspräsidentin Barbara Stamm.
In ihrem Grußwort für Homepage und Programmheft lobt sie: „Der außerordentliche Erfolg des Rhöner Wurstmarkts in den vergangenen Jahren kann sicherlich als Beleg für die flammende Leidenschaft gelten, mit der die Geschmacksbotschafter der Region für ihre handwerklich erzeugten Wurst- und Schinkenspezialitäten werben.“ Die Politikerin wird den Wurstmarkt am Samstag, 8. Oktober, um 11 Uhr vor dem Rathaus mit dem traditionellen „Wurstanschnitt“ eröffnen.
Ein Blick auf das Ausstellerverzeichnis mit 50 Ausstellern liefert einen Vorgeschmack. Ausgewählte Begleiter von Wurst- und Schinkenspezialitäten krönen das Geschmacksspektrum. Der Bogen spannt sich von Bäckern, Brennern und Brauern bis zu Winzern. Es gibt viel zu tun. Schließlich geht es auch um die Wurst. Und das macht den Erfolg der Feinschmeckermeile aus, die ihresgleichen sucht.
Damit das so ist, haben die Organisatoren schon den nächsten Treff festgezurrt: Ende Juli, vor der Sommerpause.