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Bahra
Bei 143 Einwohnern: Bahra soll zehn neue Bauplätze erhalten
Am Rand von Bahra soll ein neues Baugebiet ausgewiesen werden.
Foto: Eckhard Heise | Am Rand von Bahra soll ein neues Baugebiet ausgewiesen werden.
Eckhard Heise
 |  aktualisiert: 09.02.2024 08:58 Uhr

Zwei Premieren beinhaltete die Bürgerversammlung von Bahra in diesem Jahr. Zum einen fand die Zusammenkunft unter freiem Himmel statt und gleichzeitig eröffnete Bürgermeister Michael Kraus mit dem Treffen der Ortsbewohner zum ersten Mal in seiner Amtszeit den Reigen der Bürgerversammlungen der Stadt und ihrer Stadtteile.

Dank des Ambientes und der nur wenige Meter von den Sitzplätzen entfernten bruzzelnden Bratwürstchen machte die Zusammenkunft eher den Eindruck eines gemütlichen Grillabends. Der Bürgermeister kündigte auch gleich an, dass er den üblichen Ablauf mit einem Bericht über Haushaltszahlen und Entwicklungen der gesamten Stadt überspringen und gleich sein Augenmerk auf die Geschehnisse in Bahra richten will.

Bei den Kanälen ist Handeln angesagt

So informierte Kraus über den aktuellen Stand zur Ausweisung eines Baugebiets am südlichen Dorfrand. Er freute sich darüber, dass es gelungen sei, die benötigten Flächen zu erwerben, damit nun in die Planung gegangen werden kann. Voraussichtlich können etwa zehn Bauplätze angelegt werden, was bei 143 Einwohnern eine erhebliche Anzahl darstelle. Aus diesem Grund werde auch nicht die komplette Fläche erschlossen, sondern je nach Bedarf einzelne Abschnitte baureif gemacht.

Und noch eine Baustelle steht bevor, denn im nächsten Jahr soll die Ortsdurchfahrt auf der gesamten Länge hergerichtet werden. Bei der Gelegenheit sollen auch die Kanäle ausgetauscht werden, da dringender Handlungsbedarf herrsche. Außerdem werden Wasserleitung und Straßenbeleuchtung erneuert. Der Ausbau des Glasfasernetzes sei davon abhängig, ob das Vorhaben im Gigabit-Programm aufgenommen wird. Die Anmeldung sei erfolgt.

Ein Wärmenetz für Bahra?

Darüber hinaus wird darüber nachgedacht, ein Wärmenetz anzulegen. Inzwischen gebe es verschiedene Modelle zu einer dezentralen Versorgung. Dazu müssten sich aber auf jeden Fall eine ausreichende Anzahl von Abnehmern melden. Das Thema sollte in nächster Zeit von den Bürgern diskutiert werden.

Rund eineinhalb Jahre werden die Arbeiten an der Straße in Anspruch nehmen, bei denen Vollsperrungen in Kauf genommen werden müssen. Die Arbeiten sollen voraussichtlich in zwei Abschnitte unterteilt werden und erst beginnen, wenn in Junkershausen die Ortsdurchfahrt erneuert worden ist. Beiträge für Ortsbewohner fallen nicht an. Lediglich die Kosten für Wasser- und Abwasserrohre fließen in die entsprechenden Gebühren ein und werden auf die gesamte Bevölkerung der Stadt umgelegt.

Projekt "Photovoltaikanlage" ruht

Im Friedhof ist ein Feld mit 15 Urnen angelegt worden, fuhr Kraus fort. Die Installation einer zweiten Wasserentnahmestelle sei aber noch nicht erfolgt, da die Mitarbeiter des Bauhofs in diesem Jahr mit anderen Arbeiten stark in Anspruch genommen seien. Auch der von den Bürgern gewünschte Ausbau eines Radwegs nach Oberstreu konnte noch nicht realisiert werden. Der Landkreis habe jedoch ein Ausbauprogramm aufgelegt, für das das Projekt angemeldet sei.

Im weiteren Verlauf stellte Kraus die Pläne für eine etwa 31 Hektar große Photovoltaikanlage vor. Kraus sagte, er sei sich im Klaren darüber, dass es im Dorf Gegner und Befürworter gebe. Er wolle alles daran setzen, dass das Vorhaben nicht zu einem Riss durch die Bevölkerung führt, der Stadtrat hatte sich jedenfalls gegen eine Bebauung ausgesprochen. Allerdings wurde ein Verfahren in Gange gesetzt, mit dem alle Aspekte des Projekts geprüft und Stellungnahmen von Bürgern und Fachbehörden eingeholt werden. Im Moment ruhe jedoch das Projekt und es gebe vom Investor keine Signale zur weiteren Vorgehensweise.

Landwirt möchte Brunnen bohren

Das Vorhaben könnte außerdem mit der geplanten Suedlink-Trasse in Konflikt geraten. Der Verlauf sei jetzt für einen 1000 Meter breiten Korridor festgelegt, danach werden die Kabel jenseits der Autobahn vor allem auf der Gemarkung von Oberstreu verlegt.

Horst Simonoff erkundigte sich nach dem Brunnen, den ein Landwirt aus der Nachbarkommune bohren möchte und erfuhr, dass die Stadt dem Vorhaben keinen Stein in den Weg legen möchte. Simonoff hatte jedoch Bedenken, dass eine Entnahme in der Flur die eigenen Brunnen im Dorf beeinträchtigen könnte. Kraus machte jedoch darauf aufmerksam, dass das Wasserwirtschaftsamt den Antrag prüfen werde.

 
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