Im goldenen Buch der Stadt Bad Königshofen ist seit Samstag auch die Unterschrift des Botschafters aus Benin, Philippe Brice Ahouandjinou, zu finden. Er sei stolz, solch hohen Besuch im Rathaus begrüßen zu dürfen, sagte Bürgermeister Thomas Helbling beim Empfang. Der Botschafter selbst stellte die Herzlichkeit und Freundlichkeit der Menschen hier heraus. Landrat Thomas Habermann sprach von der inneren Freude, die er bereits am Freitagabend empfunden habe, bezeichnete den Botschafter intelligent, fröhlich und humorvoll und stellte fest: „Es ist schön zu sehen, wenn sich Menschen verstehen und zu Freunden werden“.
Der Botschafter aus Benin war am Wochenende Gast des 39. Daho/Benin-Treffens, das Reinhold Seifert (Hendungen) ausrichtete. Er meldete sich mit 24 Jahren als Entwicklungshelfer und flog nach Afrika (wir berichteten). Acht Jahre arbeitete er als Entwicklungshelfer, lernte in dieser zeit seine Frau Felicienne kennen und ist heute einer von vielen, die sich für den Entwicklungsdienst einsetzen.
Mächtig ins Zeug gelegt hatten sich bereits am Freitagabend im Hof des Haus St. Michael in Bad Königshofen die Mitglieder der Samba Gruppe aus Hendungen. Sie sorgten dafür, dass die mehr als 100 Teilnehmer des 39. Daho/Benin-Treffens mitklatschten und tanzten. Unter den Gästen aus ganz Deutschland auch der Botschafter aus Benin. Reinhold Seifert hieß im Anschluss an den temperamentvollen Auftakt die Gäste willkommen. „Wir sind besonders stolz, dass der Botschafter aus Berlin, Philippe Brice Ahouandjinou bei uns sein kann.“
Dank galt der Stadt und Bürgermeister Thomas Helbling für die Unterstützung bei der Vorbereitung. „Wenn unser Botschafter aus seinem Fenster im Hotel Schlundhaus schaut, sieht er direkt vor sich die Flagge seines Heimatlandes, daneben die Fahne der Stadt Bad Königshofen und die Frankenfahne,“ sagte Reinhold Seifert. In einer Schweigeminute gedachte man dann des Entwicklungshelfers Walter Hunner, der bei einem Absturz eines Flugzeuges bei einem Inlandsflug ums Leben kam. Er war vor allem als Brunnenbauer eingesetzt, sagte Seifert. Dank sagte er allen, besonders auch seiner Familie, die das Treffen in Bad Königshofen mit vorbereitet haben.
Das unterstrich auch der Botschafter aus Benin. Sein Dank galt ebenfalls allen Entwicklungshelfern, die in seinem Land aktiv sind und aktiv waren. Der Botschafter sprach von einer guten Zusammenarbeit und hervorragendem Miteinander.
Bürgermeister Thomas Helbling betonte, dass die Stadt sei, Austragungsort dieser Zusammenkunft zu sein. „Ich habe große Hochachtung vor ihrer Arbeit in Afrika“, richtete er an die Adresse der Entwicklungshelfer. Kurz stellte er Bad Königshofen vor und erläuterte die Zeit der Grenzöffnung.
Natürlich stellte er die Frankentherme und die Kureinrichtungen, sowie die Angebote der Stadt vor. Auch Helbling dankte dem Botschafter für seinen Besuch der Tagung in Bad Königshofen. Das unterstrich er am Samstagmorgen beim Empfang im Rathaussaal noch einmal, wo er auf die mehr als 600 Jährige Geschichte des Rathauses, das einst als Kaufhaus gebaut wurde, verwies. „Ich bin beeindruckt von der Geschichte“, sagte der Botschafter und dankte für den Empfang im Rathaus. Sein Dank galt auch der Gruppe, die sein Land nicht vergessen und geholfen haben und immer noch helfen. „Die Botschaft ist begeistert vom Engagement der Entwicklungshelfer, denn sie sind mit dem Herzen dabei“.
Der Botschafter dankte Landrat Thomas Habermann, der trotz vollen Terminkalenders am Samstag noch einmal gekommen war. Dieser meinte, dass es für ihn selbst eine innere Freude war und damit ein Bedürfnis noch einmal nach Bad Königshofen zu kommen und beim Empfang dabei zu sein. Dank sagte auch der Landrat an die Entwicklungshelfer und dem Verein „Pro Benin“. Es sei gut zu wissen, wenn sich Menschen gut verstehen und zu Freunden werden. Bei Reinhold Seifert sei sogar eine Ehe aus der Freundschaft entstanden. Den Teilnehmern sagte der Landrat: „Genießen Sie die Zeit in Bad Königshofen und im Landkreis Rhön-Grabfeld und alles Gute für die Menschen in Benin. Gottes Segen für uns alle.“
Aus Dahomey wurde Benin
Benin ist ein Staat in Afrika, der an Nigeria, Niger, Burkina, Faso, Tongo und den Golf von Guinea grenzt. Bis 1975 hieß das Land Dahomey. Die Bezeichnung steht in Tradition zum historischen Königreich gleichen Namens, das bis zur Eroberung durch die Franzosen Ende des 19. Jahrhunderts den südlichen Teil des modernen Staates und des Nachbarstaates Togo umfasste. Der vorherrschende Vegetationstyp Benins ist die Savanne. Benin liegt in einem nahezu waldfreien Korridor. 2007 lebten 8,1 Millionen Einwohner in Benin. Es gibt in Benin über 60 Sprachgruppen. Alleinige Amtssprache ist seit der französischen Herrschaftszeit das Französische.
Größte Religion ist offiziell das Christentum mit einem Bevölkerungsanteil von 42,3 Prozent. Darunter sind 23 Prozent Katholiken, 5,1 Prozent Anhänger der Eglise de Céleste und 4,2 Prozent Methodisten als größte Einzelgemeinschaften. 1974 wurde der Marxismus-Leninismus zur Staatsideologie. Zugleich wurde die Republik Dahomey 1975 in die Volksrepublik Benin umbenannt. Der Name bezieht sich auf die Bucht von Benin, die sich wiederum auf das vom 13. Jahrhundert bis 1897 existierende schwarzafrikanische Königreich Benin bezieht. In den Jahren 1989 und 1990 erzwang die Bevölkerung mit Unruhen aufgrund der katastrophalen Wirtschaftslage eine Nationalkonferenz und legte einen demokratischen Neuanfangs fest.