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Wechterswinkel
Begeisternde, französische Trompetenklänge
Trompete bzw.
Kathrin Isabelle Klein und Moritz Eckert boten ein anspruchsvolles und mitreißendes Konzert mit französischer Trompetenliteratur im Kloster Wechterswinkel.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Kathrin Isabelle Klein und Moritz Eckert boten ein anspruchsvolles und mitreißendes Konzert mit französischer Trompetenliteratur im Kloster Wechterswinkel.
Klaus-Dieter Hahn
 |  aktualisiert: 29.03.2019 02:10 Uhr

Der Hohenröther Moritz Eckert sorgt mit seiner Partnerin für faszinierende Momente im Kloster Wechterswinkel. Schon seit Kindertagen hat er eine tiefe Beziehung zu seinem Instrument.

Trompete bzw. Cornett und Klavier - ein interessantes, ja spannendes Duo. Es gibt nicht viele Komponisten, die gemeinsame Stücke für die beiden prägenden Instrumente geschrieben haben. Doch dass wunderschöne, klangvolle Musik entsteht, wenn Blech- auf Tasteninstrument trifft, davon konnten sich die Zuhörer im Konzertsaal des Klosters Wechterswinkel überzeugen. Ein bezauberndes Hörerlebnis, ein begeisterndes Gastspiel zweier junger Virtuosen, die ihr Können eindrucksvoll unter Beweis stellten.

In der Reihe "von hier - für hier" präsentierte sich der junge, aus Hohenroth stammende Moritz Eckert als gereiftes Talent, der die Trompete schon meisterlich beherrscht. Zusammen mit seiner Partnerin Kathrin Isabelle Klein am Steinway-Flügel sorgten sie für unterhaltsame, vergnügliche, vor allem aber faszinierende Momente.

Ersten Trompetenunterricht vom Vater bekommen

Moritz Eckert, der einer bekannten Musikerfamilie im Landkreis angehört, bekam schon als Achtjähriger den ersten Unterricht auf der Trompete von seinem Vater Thomas. Aus dem ersten Kontakt mit diesem Instrument entwickelte sich mit den Jahren eine tiefe Beziehung, die ihn sogar zum Studium des Fachs Trompete an der Hochschule für Musik und Theater nach München führte, wo er nun vor seinem Bachelor-Abschluss steht. Im Mittelpunkt des Konzertnachmittags standen Werke von Komponisten, die allesamt - zumindest zeitweise - in Paris lebten. Vorwiegend anspruchsvolle Werke, bei denen er sein Können eindrucksvoll unter Beweis stellen konnte.

Bereits der Einstieg mit der nicht unbedingt typisch französischen, sondern eher spanisch angehauchten "Fantasie Caprice" von Gabriel Pares verlangte mit seinen rasanten Tonfolgen höchste Konzentration und eine akkurate Spieltechnik. Das "modernste Stück" des vielfältigen Programms aus der Feder des zeitgenössischen Komponisten Marcel Bitsch, die "Quatre Variations sur un Theme de Domenico Scarlatti", ist eine Art Collage, wobei Klavier und Trompete auf Augenhöhe gleichberechtigt nebeneinander agieren. Vielleicht stellte sich das Stück deshalb anfangs gewöhnungsbedürftig für die Ohren dar.

Den traumhaften Klängen hingeben

Während sich Moritz Eckert nach diesen beiden schweißtreibenden Darbietungen eine verdiente Pause gönnen durfte, verzückte die junge Pianistin Kathrin Isabelle Klein mit Claude Debussys impressionistischen "Images - deuxieme livre" alle Besucher. Die Augen schließen sich und sich ganz den traumhaften Klängen hingeben - war die Devise. So entstand vor dem geistigen Auge das Bild vom "Tau, in dem sich das Licht bricht", von einer "Tempelruine im Mondlicht" oder auch von einem sehr lebendigen und umtriebigen "Goldfischschwarm". Vor romantischer Stimmung sprühte auch die zauberhafte "Légende" des rumänischen Komponisten Georges Enescu oder "Cantabile et Scherzo" des Romantikers Philippe Gaubert, das wohl zu den schönsten und einprägsamsten Stücken des späten Nachmittags zählte.

Im zweiten Teil des Abends ließen die beiden Künstler den Frühling ins Kloster einziehen. Kurzzehenlerchen, Zikaden, Wachteln, Hauben- und Feldlerche wie auch Turnfalken flatterten - wenn auch nur in musikalischer Form - durch den Saal und stimmten ihre fröhlichen Gesänge an. Mit Augustin Savard, Guillaume Bolay und Gabriel Fauré ließ Moritz Eckert weitere Pariser Komponisten "zu Wort" kommen, ehe er zum Abschluss noch die "Fantasie" von Francis Thomé feinfühlig und gekonnt erklingen ließ. Bereits vor sieben Jahren hatte er das Stück, wenn natürlich bei weitem noch nicht mit dem ihm jetzt eigenen Ausdruck und der besonderen Sensibilität, erklingen lassen. Begeisterter Applaus war am Ende der verdiente Lohn für den gelungenen Auftritt der beiden jungen Künstler.

 
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