Hoher Besuch hatte sich am Freitag im Pflegeübungszentrum (PÜZ) angekündigt. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek hatte sich für eine Stippvisite in Mellrichstadt angekündigt, um das PÜZ näher in Augenschein zu nehmen. Mit ihm vor Ort waren mehrere Landtagsabgeordnete, Landrat Thomas Habermann, der Bürgermeister der Stadt Mellrichstadt, Michael Kraus, und weitere politische Würdenträger.
Holetschek zeigte sich von den Möglichkeiten, die im PÜZ geboten werden, begeistert. "Das ist ein tolles Projekt, das wirklich vorbildhaft ist", lobte er. "Das Pflegeübungszentrum ist nicht nur nahe an den Menschen, sondern es ist auch für die Menschen da", so Holetschek. "Es ist toll, was hier auf die Beine gestellt wurde." Als den "Motor" für die Verwirklichung der Einrichtung bezeichnete er den Landtagsabgeordneten Steffen Vogel. "Ihr habt mit ihm wirklich einen guten Vertreter gefunden, der die Notwendigkeit für eine solche Einrichtung überzeugend artikuliert hat", lobte der Gesundheitsminister. Grundthema bei der Einrichtung sei die häusliche Pflege. Diese Problematik werde die Politik in den nächsten Jahren ganz besonders beschäftigen. "Es gilt, jetzt die Weichen zu stellen, damit die Pflege nicht zu einer humanitären Katastrophe wird", sagte Holetschek mit Blick auf die Herausforderungen der Zukunft. Eines sei dabei ganz besonders wichtig: "Anstöße und Ideen hierzu müssen von unten, vor Ort kommen. Nur dann kann die Politik die richtigen Entscheidungen treffen, die vor Ort auch wieder ankommen und von Nutzen sind".
Altenpfleger in den Fokus nehmen
Doch auch für die in der Altenpflege Tätigen müsse die Politik da sein. So gelte es, deren Arbeitsbedingungen nachhaltig zu verbessern, damit eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewährleistet werden könne. Aber die anstrengende Arbeit müsse auch finanziell wieder attraktiver werden. "Die Zeit ist jetzt reif dafür", meinte Holetschk. Er sieht das PÜZ auch in einem größeren Zusammenhang. Nämlich als einen Beitrag für zukünftige Innovationen, die man in ganz Bayern umsetzen könne. "Es sind viele kleine Bausteine, die dazu beitragen, dass wir ständig besser werden", so Holetschek. Dem Schritt, der mit der Verwirklichung des PÜZ in Mellrichstadt vollzogen worden sei, müssten weitere folgen.
Die entscheidende Thematik für die Zukunft werde sein, dass man gute Bedingungen in der Altenpflege schaffen müsse. "Das hat etwas mit der Würde des Menschen zu tun, die uns sehr wichtig ist", sagte er. Es müsse möglich sein, in Würde zu altern: Dazu könne die Politik die Rahmenbedingungen schaffen. Dabei dürfe man aber auch die Pflegekräfte nicht aus dem Blick verlieren, die sich für ihre Arbeit aufopferten. Finanzielle Besserstellung sowie eine Entlastung in diesem anstrengenden Beruf forderte er dabei.
Rundgang durch das PÜZ
Ulli Feder, Pflegedienstleiterin der Sozialstation St. Kilian sowie die Leiterin des Pflegeübungszentrums, lud dann zu einem Rundgang durch das Pflegeübungszentrum ein. Dieses besticht nicht nur durch seine moderne Ausstattung, sondern auch durch die vielen Ideen, die das Leben von alten Menschen und Pflegebedürftigen erleichtern sollen. Dies wird auch dank modernster Technik realisiert. So hat im PÜZ auch künstliche Intelligenz Einzug gehalten. Mit Sprachassistenten wie "Alexa" und "Echo" kann man beispielsweise die Fernseher an- und ausschalten. "Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase erleichtert dies das alltägliche Leben enorm", hat Feder festgestellt.
Aber natürlich hat man auch an andere Dinge gedacht. Beispielsweise die Schränke so zu installieren und einzurichten, dass sie von Rollstuhlfahrern leicht selbst befüllt werden können. Oder die Türen dementsprechend breit zu bauen, damit die Rolliefahrer leicht hindurchkommen. Eine Sache, an die beim Hausneubau meist nicht gedacht werde. Der Rundgang zeigte, dass man sich für das PÜZ viele kreative Ideen gemacht hat, wobei auch kleine Details Berücksichtigung fanden. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek zeigt sich begeistert davon, was hier in Mellrichstadt vor Ort umgesetzt worden ist.
Freude über moderne Einrichtung
Caritas-Geschäftsführerin Angelika Ochs freute sich, eine solch moderne Einrichtung wie das Pflegeübungszentrum hier in Mellrichstadt vor Ort zu haben. "Ohne ihr Ministerium würde es dieses PÜZ nicht geben", sagte sie in Richtung Holetschek. Zahlreiche Unterstützer, wie die Landtagsabgeordneten Sandro Kirchner, Steffen Vogel und Bernhard Seidenath hätten hier wertvolle Unterstützung geleistet. Für das Projekt hätten sich aber auch Barbara Stamm und nicht zuletzt Landrat Thomas Habermann eingesetzt. Das PÜZ sei quasi ein Gemeinschaftswerk im Landkreis Rhön-Grabfeld für alle.
Natürlich trug sich der Gesundheitsminister auch in das Goldene Buch der Stadt Mellrichstadt ein, das Bürgermeister Michael Kraus mitgebracht hatte. Nach der offiziellen Besichtigung blieb noch Zeit, sich auszutauschen, bevor Gesundheitsminister Klaus Holetschek mit seinem Troß weiter zum Impfzentrum nach Bad Neustadt zog.