An die 400 Fahrzeuge, sowohl Traktoren als auch Firmenwagen von Unternehmen, die mit landwirtschaftlichen Produkten handeln, waren am Montagmorgen im Rahmen der deutschlandweiten Demonstration der Landwirte im Grabfeld unterwegs.
Bei der morgendlichen Demo ab 6 Uhr in der Hindenburgstraße in Bad Königshofen und an der Kreuzung der B 279 zählte die Polizei an die 150 teilnehmende Fahrzeuge. In Oberessfeld waren es noch einmal an die 120.
Polizei aus Hildburghausen unterstützte
Die Protestaktionen verliefen insgesamt friedlich, sagt Polizeihauptkommissarin Melanie Sauer, Leiterin der Polizeistation Bad Königshofen. Dies gilt auch für eine nicht angemeldete Demonstration mit 130 Teilnehmern aus Thüringen, die nach Bad Königshofen kamen und nach einer Rast am Grill wieder zurückfuhren. Hier wurden die Beamten von Bad Königshofen von Kollegen aus Hildburghausen unterstützt.
In der Gemeinde Oberessfeld gab es ebenfalls die Möglichkeit für eine Verköstigung. An den Ständen konnten sich die Landwirte auch aufwärmen, bevor es dann nach 13 Uhr in Richtung Bad Neustadt ging. "Wir wollen einfach darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Landwirte für Bevölkerung sind. Was wäre denn, wenn wir plötzlich unsere Höfe und Felder aufgeben? Wir müssen etwas tun und gehen deshalb so an die Öffentlichkeit", waren Kommentare der Teilnehmer.
Versammlung über soziale Medien organisiert
Wie war die Stimmung bei der Protestfahrt von bayerischen und thüringischen Landwirten? "Prima", erzählt Markus Reder, ein Landwirt aus Trappstadt, der in beiden Bundesländern tätig ist, während er bei einer Pause in der Bahnhofstraße von Bad Königshofen für die Demonstrierenden Bratwürste auf dem Grill wendet.
Laut ihm gehe es nicht um die Landwirtschaft alleine, sondern um alle Branchen. Er berichtet von immens steigenden Unkosten. Beim Protestzug in Bad Königshofen seien die dabei, die nicht bei der Großdemo in Erfurt sind. Die Landwirte, die vor Ort sind, seien hier, damit die Bevölkerung mitbekomme, dass sich Widerstand rege. Bei der Demonstration handele es sich um eine spontane Versammlung, die über die sozialen Medien angekündigt worden war. Man habe sich telefonisch zusammengeschlossen, berichtet er.
Konvoi von Großeibstadt bis Saal
Auf ihre Anliegen machten viele Landwirte mit entsprechenden Transparenten an ihren Fahrzeugen aufmerksam. Gegen Mittag bewegten sich die Fahrzeugkolonnen dann in Richtung Bad Neustadt zur Großkundgebung auf dem Festplatz. Es war ein bemerkenswerter Anblick: Der Konvoi von Oberessfeld, Bad Königshofen über Saal war mehrere Kilometer lang: Er reichte von Großeibstadt bis zur Ortseinfahrt von Saal.
Dabei kam es selbstverständlich zu den vorhergesagten Verkehrsbehinderungen. Die Beamten der jeweiligen Polizeistationen waren im Dauereinsatz, sprechen dabei von einem korrekten Verhalten der Teilnehmer. "Alle haben sich an die vorgegebenen Regeln gehalten", sagt die Leiterin der Polizeistation Bad Königshofen.