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Bastheim
Bastheim will ins Städtebauförderungsprogramm
Intensiv wurde miteinander über Möglichkeiten zur Beseitigung von städtebaulichen Missständen diskutiert. Zu den einzelnen Themenbereichen erarbeiteten die Bürger Verbesserungsvorschläge.
Foto: Klaus-Dieter Hahn | Intensiv wurde miteinander über Möglichkeiten zur Beseitigung von städtebaulichen Missständen diskutiert. Zu den einzelnen Themenbereichen erarbeiteten die Bürger Verbesserungsvorschläge.
Klaus-Dieter Hahn
 |  aktualisiert: 31.07.2024 02:44 Uhr

Gelingt es Bastheim, mit seinem Hauptort in das Städtebauförderungsprogramm aufgenommen zu werden ? Das hätte große Vorteile für die Gemeinde, aber auch für die Anlieger im Untersuchungsgebiet, das im Wesentlichen den Altort umfasst.

"Unsere Chancen stehen fifty-fifty !", stellte Bgm. Tobias Seufert zum Abschluss einer "Bürgerwerkstatt" fest. Dazu hatte sich ein überschaubarer Kreis interessierter und engagierter Dorfbewohner eingefunden, um gemeinsam mit dem Ortsoberhaupt und einigen Gemeinderatsmitgliedern sowie unter fachmännischer Begleitung städtebauliche Defizite im Untersuchungsbereich aufzuzeigen und Projekte sowie Ideen zur Verbesserung der Lebensqualität dort zu entwickeln.

Die kleine Runde erwies sich als sehr produktiv, kreativ und interessiert. Diplomingenieur (FH) Lukas Hoch, der mit Praktikantin Rosa Kessler vom beauftragten Würzburger Architektur- und Stadtplanungsbüro Schirmer nach Bastheim gekommen war, sprach am Ende von einem "Super-Input", den die Bürgerwerkstatt an diesem Abend erbracht hatte.

Eingangs hatte der Experte als Ziel der "Vorbereitenden Untersuchungen" und der Bürgerbeteiligung ausgegeben, Projekte zu entwickeln, um vorhandene städtebauliche Missstände zu beseitigen. Die Ergebnisse würden in ein förmlich festgelegtes Sanierungsgebiet münden, das Grundvoraussetzung ist, um staatliche Fördergelder sowie steuerliche Vergünstigungen zu erhalten.

Seit über zwei Jahren ist das Städteplanungsbüro bereits in Bastheim unterwegs, sammelt und wertet zahlreiche Daten aus. Insgesamt umfasst das Untersuchungsgebiet 28,7 Hektar 334 Einwohner leben dort in 161 Wohneinheiten. Das Durchschnittsalter in diesem Quartier beträgt 43,9 Jahre und liegt damit unter dem Durchschnittsalter der Gemeinde Bastheim von 47,4 Jahren. Bis 2033 wird die Bevölkerung Bastheims um circa 0,5 Prozent schrumpfen.

Weiter gab Lukas Hoch Daten aus dem jüngsten Zensus bekannt, informierte beispielsweise über den vorhandenen Wohnraum für Ältere wie für Junge und zur sog. "Ruhestandsübergangsersatzquote". Prägende Gebäude, Baudenkmäler, zahlreiche Grünflächen oder auch der Wassergraben vom Spielberg nannte er als Beispiele für die Stärken Bastheims. Der schlechte Erhaltungszustand gepaart mit Leerstand von einigen Gebäuden oder unzureichend gestaltete Zugänge in die Landschaft hob er als Schwächen hervor.

"Ortsbausteine und neue Nutzungen", "Verkehr" und "Ortsbild und Öffentlicher Raum" waren die Themenbereiche, zu denen die anwesenden Bürger ihre Gedanken vorbrachten. Wünsche nach einem Mehrgenerationenpark, einem Wasserspielplatz, die Reaktivierung des alten Brauhauses mit Biergarten, die Umnutzung der Pfarrscheune mit Garten, die gründliche Umgestaltung des Dorfplatzes mit Sebastiansbrunnen, ein Mehrgenerationenhaus, die Aufwertung des Spielbergs, das Anlegen eines Rundweges, ein Kneipp-Tretbecken: Die Ideen und Wünsche der Bürger sprudelten nur so heraus.

Besonders am Herzen liegt den Dorfbewohnern aber wohl die unbefriedigende Verkehrssituation im Altort. Zu viel Schwerlastverkehr, der über die Mühlbrücke und Spiel- bzw. Obergasse "donnert". Hier sollte dringend für Entlastung gesorgt werden. Eine andere Verkehrsführung, z.B. über eine neue Elsbrücke bachabwärts oder durch die Ausweisung der Spiel- und Obergasse als miteinander verbundene Einbahnstraßen, wurde als Lösungsmöglichkeit vorgeschlagen. Straßenquerungen und verkehrsberuhigende Maßnahmen im Bereich der Ortseinfahrten sollen das Leben sicherer machen.

Eine fußgängerfreundliche Verbindung von Kindergarten zu Schule und Hort würde für die Kinder eine deutliche Verbesserung des Schul- bzw. Kindergartenweges bedeuten. Mehr Grün im Altort, Pflaster- statt Asphaltflächen und zusätzliche Aufenthaltsräume, zum Beispiel am Kolpingheim, waren weitere Anregungen aus der "Bürgerwerkstatt", die nach zwei Stunden intensiver Arbeit ihre Pforten schloss.

 
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