Es ist geschafft! In rekordverdächtiger Zeit haben die Besengauer einen neuen Dorfladen entstehen lassen. Ein knappes dreiviertel Jahr, nachdem „Der Laden“ in Bastheim seine Pforten geschlossen hatte, kann der Einkauf wieder im Ort erledigt werden. Am Donnerstag, 24. Oktober, wird der „Dorfladen Besengau“ erstmals sein Warenangebot präsentieren. Das Besondere an dem Laden: Er ist durch die Bevölkerung selbst finanziert und aufgebaut worden.
Dorfladen mit Bürgerengagement
Als Mitte Februar die Nachricht die Runde machte, dass "Der Laden" nicht weitergeführt wird, währte die Schockstarre nicht lange. Nachdem die Gemeinde das ehemalige Gebäude der Volksbank Raiffeisenbank Rhön-Grabfeld schon so gut wie gekauft hatte, setzte man ganz auf die Karte Bürgerengagement. Es hieß: „Der Besengau braucht einen Laden“, mit an Bord der Betriebswirt Volker Hahn, ein Experte beim Aufbau und dem Betrieb von Dorfläden.
Es gelang, die Bevölkerung für einen von Bürgern finanzierten und betriebenen Dorfladen zu begeistern. Im März fand sich eine mehr als 20-köpfige Projektgruppe zusammen. Sie entwarf unter anderem eine Homepage, machte sich auf die Suche nach Personal und bahnte Verhandlungen mit Lieferanten an.
Ein Berg Arbeit bewältigt
Die Frauen und Männer rund um das Geschäftsführertrio Karin Hahn, Renate Molzberger und Rolf Mörchel haben einen Berg Arbeit bewältigt. Angespornt und bestärkt wurden sie in ihrem Einsatz nicht nur von ihren Mitbürgern , sondern auch von Auswärtigen, die sich in großer Zahl finanziell an dem Projekt beteiligt haben .
„Wen wir auch um Mithilfe angesprochen haben, jedermann sagte seine Unterstützung zu!“, freuen sich die Geschäftsführer. Besonders die örtlichen Handwerksbetriebe, die selbst mit Aufträgen ausgelastet sind, machten es möglich, ihre Werke fertigzustellen: „Ein ganz dickes Kompliment an alle Handwerker“. Und "Ohne Roland Ortloff und seine Bauhof-Crew wären wir aber aufgeschmissen“, betonen die drei Geschäftsführer. Die Bauhof-Mitarbeiter standen stets mit Rat und Tat zur Seite gestanden.
Waren einräumen und Betriebsabläufe einüben
Noch haben die Verantwortlichen mit den drei Geschäftsführern an der Spitze jede Menge zu tun. Die Räumlichkeiten müssen gereinigt, die Waren eingeräumt und die Betriebsabläufe eingeübt werden. Das fünfköpfige Verkäuferteam unter Leitung von Nicole Murche und Kerstin Schmitt mit Mandy Holzheimer, Petra Pertzel und Anja Hemmert freut sich darauf, den Kunden mit Rat und Tat zur Seite stehen zu dürfen.
Dafür, dass das eine oder andere bis zur Eröffnungstag noch nicht ganz fertig sein wird, wie zum Beispiel der barrierefreie Zugang, wird die Kundschaft sicherlich Verständnis zeigen, ist man überzeugt. Die Kunden erwartet eine großzügige Raumaufteilung, eine moderne Ausstattung und ein breites Warenangebot. Der Umwelt zuliebe wird möglichst auf Verpackungsmaterial verzichtet. Nachhaltigkeit, Bio-Produkten und Regionalität wird breiter Raum eingeräumt. Das kleine Café mit Balkon soll ein Treffpunkt für alle sein.
Feier am Samstag
Während der „Dorfladen Besengau“ ab dem Donnerstag seine Pforten öffnet, dauert es noch bis zum kommenden Wochenende, bis der Laden richtig gefeiert werden kann. Volker Hahn hat seine Wette verloren - der Besengau hat seinen Dorfladen tatsächlich auf die Beine gestellt. Also gibt es am Samstag, 26. Oktober, ab 10 Uhr Freibier für alle. bei schlechtem Wetter im Zelt.
Für die musikalische Umrahmung sorgt der örtliche Musikverein. Im Laufe des Vormittags wird der Dorfladen vorgestellt und erhält seinen kirchlichen Segen. Um die Mittagszeit soll ein Einkaufsgutschein unter den Teilnehmern des Wettbewerbs „Unser Dorfladen braucht einen Namen“ verlost werden.
Der „Dorfladen Besengau“ hat von Montag bis Freitag von 6.30 bis 18 Uhr und samstags von 6.30 bis 12.30 Uhr geöffnet.