
Wirklich glücklich ist Swen Gaudlitz nicht über den Ablauf der 22. Thüringer Montgolfiade, die am Wochende vor der prächtigen Kulisse der Feste Hedlburg stattfand. Denn das stark wetterabhängige Spektakel fiel im Gegensatz zum Vorjahr, als an allen drei Tagen Ballon gefahren werden konnte, in großen Teilen ins Wasser.
Trotzdem ist der Vorsitzende des Ballonsportclubs Thüringen, der Organisator des Montgoldiade ist, am Tag danach nicht ganz unzufrieden mit dem Wochenende, zu dem sich rund 30 Ballonfahrer-Teams aus ganz Deutschland zusammengefunden hatten. „Wir konnten am Samstagmorgen zum Glück wenigstens eine der insgesamt vier angesetzten Wettfahrten durchführen“, so der 44-jährige Luftfahrzeugprüfer und Pilot aus Südthüringen. „Deshalb war die Anreise für die Piloten auch nicht ganz umsonst.“
Großer Zusammenhalt
Dass die Wettervorhersagen für das Wochenende schon Tage vorher schlecht ausgefallen waren, hielt die für die Wettfahrten angemeldeten Teams nicht von der Anfahrt ab. „Unter uns Ballonfahrern herrscht eine große Kameradschaft“, erklärt Swen Gaudlitz. „Wenn wir nicht Ballon fahren können, dann sitzen wir halt gemütlich beisammen und tauschen Erfahrungen und Erlebnisse aus. Auch Georg Leupold hatte sich das Wochenende etwas anders vorgestellt. Zu den Wettfahrten hatte sich der Bad Königshöfer Ballonfahrer zwar nicht angemeldet, dafür wollte er mit seinen Rhönballons eigentlich an allen drei Tagen mit Passagieren zu sogenannten Fiesta-Fahrten aufbrechen. „Am Freitag und Samstag ging wetterbedingt aber überhaupt nichts“, so der Radio- und Fernsehtechnikermeister mit eigener Ballonfahrerschule.
Am Sonntag riss der Himmel auf
Umso größer war die Freude, als am Sonntagmittag die Wolken langsam aufrissen und sich immer häufiger die Sonne zeigte. Gegen Abend konnten dann doch noch einige Ballone abheben, so wie es ursprünglich für den späten Samstagnachmittag geplant war. Fünf Heißluftballone starteten kurz vor 19 Uhr kurz nacheinander in den Himmel über Heldburg auf, darunter ein Großballon von Georg Leupold, in den bis zu zehn Passagiere passen.
Im Gegensatz zum Vorjahr fuhren sie allerdings nicht auf die Heldburg zu, sondern wurden vom Wind in Richtung Süden abgetrieben. Das ließ zwar keinen direkten Ausblick auf das im vergangenen Jahr eröffnete Deutsche Burgenmuseum auf der Veste zu. Doch ein versöhnlicher Abschluss der 22. Thüringer Montgolfiade war der „Mini-Massenstart“ der Ballons am frühen Sonntagabend allemal.