Bei der Schulverbandssitzung der Udo-Lindenberg-Mittelschule Mellrichstadt sprach Christian Roßhirt, Bauamtsleiter der VG Mellrichstadt, die Rettungs- und Fluchtwege in der Schule an. Der Brandschutzplaner sei mit der Situation nicht ganz zufrieden, gemessen an den heutigen Vorschriften. Die Schule sei ein Hallentyp, viele Klassen münden direkt in die Aula, das könne im Alarmfall problematisch werden. Es sollte nach Möglichkeiten gesucht werden, die Situation zu optimieren. Die ursprüngliche Regelung sei zwar noch als Bestandsschutz anzusehen, bilde aber eine erhebliche Gefahr und sei ein Risiko für den Schulverband. Roßhirt regte an, ein Gutachten in Auftrag zu geben, was das Gremium ebenfalls befürwortete.
Deutschklasse für Flüchtlingskinder
Schulleiter Achim Libischer bezeichnete die Schule, was Schüler und Klassenzahl angehe, als relativ stabil. Es gibt elf Regelklassen, fünf M-Klassen, eine P-Klasse und eine Übergangsklasse. Damit werde die komplette Bandbreite abgedeckt. Die Übergangsklasse sei ein Sammelbecken für die Flüchtlingskinder gewesen. Diese konnten, je nachdem, wie sich entwickelten, nach zwei bis drei Jahren in die normalen Regelklassen integriert werden. Laut Kultusministerium solle es künftig eine Deutschklasse geben. Die Schüler haben acht Stunden mehr Unterricht, davon vier Stunden Werteerziehung und vier Stunden Spracherwerb. Ziel sei, dass die Schüler nach einem Jahr in die Regelklasse gehen. Ob das glückt, bleibe abzuwarten. Aktuell würde von den 30 Flüchtlingskindern an der Mittelschule schon die Hälfte in die normalen Regelklassen gehen. Über die Deutschklasse versuche man, diesen Integrationsprozess zu beschleunigen.
Neun neue Lehrer gebe es an der Schule, man habe sich gut zusammengefunden. Insgesamt mangele es an Mittelschullehrern, so Libischer. Im zweiten Halbjahr sei die Schule besser aufgestellt als im ersten Halbjahr, wo es keine mobile Reserve gab und Ausfälle vom Kollegium aufgefangen werden mussten. Jetzt habe die Schule zwei neue Lehrer zur Verfügung bekommen.
Informatik wird Pflichtfach
Zum Thema Digitalisierung sagte Libischer, dass der Umgang mit den digitalen Medien für die Schüler heute eine Schlüsselkompetenz sei. Informatik wird als neues Pflichtfach eingeführt. In der 9./10. Klasse wird die Abschlussprüfung verknüpft mit dem Einsatz von digitalen Medien. Man habe sich entschieden, von den 35 000 Euro, die im Haushalt für die Digitalisierung vorgesehen sind, zunächst in jedem Klassenzimmer einen Rechner und einen Beamer mit Boxen für den Rechner zu installieren. Für die Kinder sollen Tablets beschafft werden. Das digitale Klassenzimmer erfordere zudem ein Smartboard. Bei Kosten von aktuell 8000 Euro wäre man bei 160 000 Euro für 20 Stück, rechnete Libischer hoch. In zwei Jahren sollen die bestehenden Informatikräume aktualisiert werden, für jedes Jahr soll ein neuer Förderantrag gestellt werden. Die Digitalisierung soll langfristig geschehen und dabei eine stimmige Balance gefunden werden zwischen Tafel und modernen Medien.
Auch für die Mittelschule, die bisher über das Gymnasium angeschlossen ist, steht die Herstellung eines Glasfaser-Anschlusses nach den neuen Förderrichtlinien an. Mit diesem Programm erhält die Schule einen Anschluss mit höchster Bandbreite. Das günstigste Angebot legte die Firma T-Systems International GmbH, Ansbach, mit rund 26 600 Euro vor. Nach Abzug der 90-prozentigen Förderung muss der Schulverband noch 2650 Euro schultern.
Außenanlage wird neu gestaltet
Der Haushalt 2019 ist geprägt von der Außenanlage an der Udo-Lindenberg-Schule, und das ohne Kreditaufnahme, erläuterte der Verbandsvorsitzende, Bürgermeister Eberhard Streit. Mit 300 000 Euro ist die Maßnahme im Haushalt eingestellt und wird nach Schülerzahlen auf die Mitgliedsgemeinden verteilt. Derzeit besuchen 329 Schüler die Mittelschule. Für 28 Kinder mit ausländerrechtlichem Status ergibt sich eine Gesamtsumme an Gastschulbeiträgen in Höhe von 42 700 Euro.
Für den Kunstraum soll neues Mobiliar angeschafft werden, wofür ein Ansatz von 15 000 Euro gebildet wird. Im Rahmen des Förderprogrammes Digitalbudget wird dem Schulverband eine Zuwendung in Höhe von 35 668 Euro bewilligt. In Abstimmung mit dem Rektor sind Anschaffungen von digitalen Ausstattungsgegenständen (Laptops, Dokumentenkameras, Beamer, Bildschirme, Software) in Höhe von 50 000 Euro vorgesehen. Einstimmig wurde der Haushaltsplan 2019 genehmigt, ebenso die Haushaltssatzung, der Stellenplan und der Investitionsplan für die Jahre 2018 bis 2022.