Während in der Bürgerversammlung in Kleinbardorf die Themen „Umgehungsstraße“ und der geplante Bau einer großen Fotovoltaikanlage rege und auch kontrovers diskutiert wurden (wir berichteten), war das einen Tag später in der Höhberghalle in Sulzfeld anberaumte Bürgertreffen schon wenige Minuten nach dem Vortrag von Bürgermeister Jürgen Heusinger beendet.
Mehr als zwei Stunden hatte der Rathauschef über die Gemeindepolitik referiert. Nachdem er die Bürger zur Diskussion und auch zur Äußerung von Kritik aufgefordert hatte, kam aus den Reihen der knapp 100 Zuhörer lediglich die Anregung, mehrere desolate Flurwege zu reparieren und sich endlich der schwierigen Parksituation in der Schlossgasse anzunehmen. Dort hätten Anlieger immer wieder Probleme, auf ihre Grundstücke zu fahren.
Nur wenig Kritikpunkte
Jürgen Heusinger, sein Stellvertreter Gerhard Eckert und die weiteren anwesenden Gemeinderäte dürften die wenigen Kritikpunkte durchaus als Bestätigung ihrer Arbeit gesehen haben. Weiteres untrügliches Zeichen für die Zufriedenheit der Sulzfelder mit ihrem „leitenden Personal“ war der Applaus, der nach den Ausführungen des Bürgermeisters und den Dankesworten seines Stellvertreters aufbrandete.
Bald 30 000 Übernachtungen?
Umrahmt von mehreren Musikstücken der Sulzfelder Musikanten ließ Heusinger in seiner mit Dutzenden von Bildern angereicherten Powerpoint-Präsentation kein kommunalpolitisches Thema aus – angefangen von der Arbeit im Wald über die Feuerwehren bis hin zu den vielfältigen Aufgaben des Bauhofs. Einen weiteren Schwerpunkt bildete der Badesee mit seinem Campingplatz, der nach seinen Worten immer mehr Besucher anlockt und deshalb sehr wichtig für die Gemeinde und ihre touristische Entwicklung ist. „Es ist gut möglich, dass wir in der Gemeinde in diesem Jahr zum ersten Mal die Marke von 30 000 Übernachtungen knacken“, so Heusinger, der ankündigte an, dass auch in Zukunft in die Einrichtung investiert wird, zum Beispiel in neue Beleuchtungskörper am Rundweg oder Maßnahmen zur Entschlammung des Sees.
Heusinger: „Schlosskauf war richtig“
Dass die Gemeinde Sulzfeld vor einigen Jahren ihr altes Schloss für 150 000 Euro zurückgekauft hat und darin in den kommenden Jahren entweder selbst, oder über einen Investor ein Gemeindezentrum mit verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten einrichten will, bezeichnete der Rathauchef trotz eines gewissen Kostenrisikos als richtig. „Das Schloss ist ein Teil der Geschichte unserer Gemeinde und muss wieder sinnvoll genutzt werden“, so Heusinger, der versprach, die Bürger auf dem Weg dorthin immer über jeden einzelnen neuen Schritt zu informieren.
Krummig: Es kann gebaut werden
Als zwei vorrangige Baumaßnahmen in diesem Jahr nannte der Bürgermeister die Gestaltung der Plätze vor dem Kindergarten und dem Bauhof. Auch im Neubaugebiet Krummig sollen die Arbeiten vorangetrieben werden. „Das ist ganz wichtig für unsere weitere Entwicklung“, meinte der Rathauschef, der sich zuversichtlich zeigte, dass dort die ersten Häuser noch in diesem Sommer gebaut werden können.
Hoffen auf großzügigen Zuschuss
Gute Chancen sieht Heusinger, dass die Gemeinde im Zusammenhang mit der anstehenden und auf rund 800 000 Euro veranschlagten Renovierung von Schulgebäude und Höhberghalle in den Genuss einer 90-prozentigen Förderung aus dem KIP-S-Programm kommt. „Die Bewerbung durch den Schulverband wurde fristgerecht eingereicht“, so der Sulzfelder Bürgermeister, der am Ende seines Vortrags allen dankte, die sich in der Gemeinde ehrenamtlich betätigen: „Wir können stolz darauf sein, was in unserer Gemeinde alles auf freiwilliger Basis geleistet wird.“