Eine Einkaufsnacht mit vollen Gassen und Plätzen, Glühwein, Food-Trucks und gut besuchten Geschäften? In diesem Jahr undenkbar. Aber das Stadtmarketing schafft dennoch Anreize für einen Besuch in der Stadt. Zum Einkaufen, oder, wie zum abendlichen Finale der Sternenwoche, mit einem verlängerten Einkaufsabend bis 20 Uhr und Lichterglanz in der Altstadt. Das wollten sich zahlreiche Besucher – längst nicht so viele wie bei einer "normalen" Einkaufsnacht – nicht nehmen lassen. Abstand halten war so kein Problem.
Der Hohntorturm war das meist fotografierte Objekt zum Abschluss der Sternenwoche. Mit besonderen Illuminationen glänzten zudem das Rathaus und die Stadtpfarrkirche. "Wir wollten unseren beiden Kindern die Lichter zeigen", sagte ein Familienvater aus Theinfeld bei Thundorf. Eigens für die Sternenwoche war die Familie angereist. Einkaufen? "Nicht unbedingt. Wenn wir was Schönes finden aber schon!" So ähnlich hielten es zahlreiche Besucher in der festlich erleuchteten Stadt kurz vor dem ersten Advent. Sichtlich zufrieden mit dem Besucherinteresse zeigte sich Christine Lux vom Verein Stadtmarketing. An der Losbude bildeten sich immer wieder kleine Schlangen von Loskäufern, die aber schnell bedient werden konnten.
Kein Ansturm, dafür leuchtende Augen
In Ruhe mal durch die Stadt schlendern und sich in den Geschäften umschauen. Das stellte den Einzelhandel mit den notwendigen Reglementierungen in den Geschäften an diesem Abend nicht vor Probleme. Interessierte Kunden kamen, einen Ansturm gab es aber nicht, vielmehr leuchtende Augen ob der Innenstadtbeleuchtung. Zahlreiche Geschäfte machten mit einem Hollywood-Stern auf sich aufmerksam und folgten dem Motto der Sternenwoche "Walk of Fame – Jedes Geschäft ist ein Star!"
"Jedenfalls ist mal wieder was los in der Stadt", freute sich ein Kunde aus Salz, der ebenfalls nur mal zum Schauen vorbeigekommen war. Warum ausgerechnet die mehrfach beworbenen Pop-Up-Adventsläden bereits um 19 Uhr das Licht ausmachten, erschloss sich aber nicht jedem Besucher in der Altstadt.
Abstände konnten gut eingehalten werden
"Die Gastronomie fehlt uns an einem solchen Abend natürlich sehr", sagte Peter Dietz vom gleichnamigen Schuhhaus. Wohl wissend, dass bei geöffneten Gaststätten natürlich viel mehr Menschen durch die Innenstadt geströmt wären. Von Eisbahn und Alm mal ganz abgesehen. Aber das sollte ja dieses Mal alles auch gar nicht sein. Bei nicht so vielen Gästen können die notwendigen Abstände eben leichter eingehalten werden.
Und die Bürgermeisterwette? Die lief ziemlich schleppend an, bestätigte Christine Lux, die tagtäglich die eingetroffenen Kassenbelege von Kunden Neustädter Geschäfte zählt. Bis Freitagabend waren noch bei weitem keine 10 000 Kassenbons zusammengekommen, damit Michael Werner seine Wette verliert. Zum Ende der Sternenwoche waren die fünf aufgestellten Boxen zum Einwerfen der Kassenbons aber regelmäßig überfüllt, was auf einen rasanten Endspurt der Aktion hoffen lässt. In der kommenden Woche wird das Ergebnis bekannt gegeben.