„Sie sind ein Glücksfall für Bad Neustadt“, brach es bewundernd aus Georg Lierheimer hervor. Der frühere Stadtrat hatte im überfüllten Gewölbekeller des Caritashauses aufmerksam gelauscht, was Dr. Hubert P. Büchs im Erzähl-Café aus seinem Leben berichtete. Geboren wurde Hubert Büchs im Leutershausen der Nachkriegsjahre. Eine genaue Zahl dazu nannte er nicht, nur gegen Ende seiner humorvollen Erzählung erwähnte er bei seinen vielen gesellschaftlichen Engagements, dass er seit 67 Jahren zur Kirche gehöre.
Sein Weg schien vorgegeben. Er sollte die Landwirtschaft vom Vater übernehmen. Als er aber auf der landwirtschaftlichen Berufsschule dem Lehrer sagte, seine Berechnung des Rauminhalts eines Jauchefasses könne nicht stimmen, waren die Weichen anders gestellt. 1965 begann er bei Preh seine Ausbildung zum Maschinenschlosser, las an der Tafel den Satz: „Gestern wusste ich noch nicht, wie man Ingenieur schreibt, heute bin ich einer“, und hatte von diesem Augenblick sein Ziel klar vor Augen.
Nach dem Studium in Berlin wurde er 1976 bei Preh Assistent des technischen Leiters, ab 1979 war er für Kugelfischer in Eltmann und Schweinfurt tätig und schloss 1986 seine Promotion ab, die er neben der Arbeit über die Kugelfertigung schrieb. In diesem Jahr stellten sich auch seine Zwillingsmädchen ein, für die vor allem seine zweite Frau Christa zuständig war. Aus der ersten Ehe ging Sohn Martin hervor, der in Fußstapfen des Vaters trat.
Bei Kufi reifte in Büchs der Entschluss, sich selbstständig zu machen. Er tat den Schritt, für den ihm viele Bad Neustädter dankbar sind: Gemeinsam mit einigen anderen und mit der finanziellen Unterstützung der Mitarbeiter übernahm er die Firma Jopp 1991 vom Insolvenzverwalter. Erzähl-Café-Moderator Wolfgang Kitscha konnte sich für Büchs vor dieser Entscheidung einige schlaflose Nächte vorstellen. Die habe er nicht gehabt, sagte der zunächst, doch nach dem Einspruch seiner Frau „Na ja, na ja“ räumte er ein, dass die Nächte doch recht kurz gewesen seien.
1992 zog die Familie zurück nach Leutershausen. Bei Jopp vollzog sich eine stete Aufwärtsentwicklung, 2001 wurde das BSW-Gelände gekauft und der Einstieg in die Schaltungstechnik vollzogen. Konsequent führte Büchs auch diesen weiter: Er holte Elektronik und Kunststoff mit ins Haus. Mittlerweile ist die Jopp-Gruppe weltweit vertreten, engagiert sich aber auch in der Region, beispielsweise mit der Beteiligung an Ifsys in Großbardorf. Eigentlich ist Hubert Büchs jetzt Rentner, in einigen Bereichen hält er die Fäden aber noch in der Hand.
Außer Georg Lierheimer zollte eine frühere Mitarbeiterin Lob: „Die Leute fanden es toll, dass er sogar am Samstag in der Arbeitshose an der Maschine gestanden hat.“ Sein Engagement reicht vom Informationskreis der Wirtschaft über den Lions Club bis zum Verein M-E-Nes, der hinter der Modellstadt für Elektromobilität steht. Gar nicht so schlecht Golf spielen könne er, sagte Büchs, der in der Schule gerne malte und mit Erfolg Fußball spielte.