Seit Montag leuchten aus den Abfalleimern rund um den Bad Neustädter Marktplatz wieder kleine bunte Papierfetzchen. Immer wieder sieht man Menschen, die sich in Richtung der kleinen Bude im mittleren Bereich des Platzes bewegen. Zwei untrügliche Zeichen dafür, dass der Losverkauf für die Weihnachtsverlosung begonnen hat.
Von Montag bis Samstag, jeweils von 10 bis 18 Uhr, hat das Verkaufshäuschen nun solange geöffnet, bis alle Lose verkauft sind. Dem Förderverein des Stadtmarketings war es wichtig, diese Traditionsveranstaltung auch in Pandemie-Zeiten nicht ausfallen zu lassen, auch wenn aufgrund der Hygienregeln einiges anders abläuft als in den Jahren zuvor.
Mit den Weihnachts-Losen hat Bürgermeister Michael Werner eigentlich Erfahrung. "In unserer Familie ist es seit langem Tradition, dass die Großeltern uns Enkeln Lose unter den Christbaum legen", erzählte er. Dennoch feierte er am Montagmittag eine Premiere. Zum ersten Mal durfte er als Bürgermeister der Stadt Bad Neustadt ein Los ziehen und - wie es die Tradition will - sogar das erste. Wobei "ziehen" nicht ganz das richtige Wort ist.
Wunsch-Lose werden mit Handschuhen entnommen
Aufgrund der Corona-Regeln dürfen die Käufer ihre Wunsch-Lose dieses Jahr nämlich nur per Fingerzeig auswählen, die Verkäuferinnen nehmen diese dann mit Handschuhen heraus. "Schade, gerade das 'Rumkruscheln' hat doch immer am meisten Spaß gemacht", kommentierte Bürgermeister Michael Werner. Ob in diesem Jahr wohl der Hauptgewinn für ihn drin ist? "Wer weiß. Ich gönne es jedem und freue mich mit dem Gewinner mit", so seine diplomatische Antwort.
Wie viele Lose dieses Mal gedruckt wurden, möchte Peter Dietz (2. Vorsitzender des Fördervereins Stadtmarketing), der zusammen mit Theresia Griebel und Christel Lux zur Eröffnung gekommen war, nicht verraten. Es seien aber mehr als im vergangenen Jahr. Gleichzeitig haben man auch den Wert des Hauptpreises von 25 000 auf 30 000 Euro aufgestockt, den des zweiten Preises von 3000 auf nunmehr 4000 Euro. Eine weitere Neuerung ist, dass alle zur Wahl stehenden Fahrzeuge Elektroautos sind. Anders als in den Vorjahren wurden die Fahrzeuge bereits auf dem Marktplatz aufgebaut. Sie können bis zum Silvestertag dort angesehen werden.
Bereits vor der offiziellen Eröffnung der Losbude stellten sich am Montagmittag viele Menschen an. Klebestreifen auf dem Boden unterstützen dabei, die Abstände einzuhalten. Die Hygieneregeln bringen laut Peter Dietz einen erheblichen Mehraufwand für die Verkäuferinnen mit sich. Man müsse nun beobachten, wie sich der Zuspruch in der Pandemie sich entwickle.
Schade findet es Dietz, dass die Auslosung, die traditionell auf dem Markplatz stattfindet, Corona zum Opfer fallen muss. Potenzielle Gewinner können ab Mittwoch, 30. Dezember, auf der Internetseite www.stadtmarketing-nes.de ihre Losnummern überprüfen. Am selben Tag ab 14 Uhr wird die Ziehung dort live über das Internet übertragen.