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Bad Neustadt
Bad Neustadt: Zum Start in die KinderUni-Saison wurde es laut und leise
Gemeinsam mit den KinderUni-Helfern Annika und Erik zeigte Petra Bieber akustische Phänomene.
Foto: Kai Uwe Tapken | Gemeinsam mit den KinderUni-Helfern Annika und Erik zeigte Petra Bieber akustische Phänomene.
Petra Bieber
 |  aktualisiert: 31.10.2021 02:33 Uhr

Nach coronabedingter Pause wurde der große Saal des Bildhäuser Hofes wieder zum Vorlesungssaal. KinderUni-Chefin und Volkshochschul-Vorsitzende Petra Bieber führte die interessierten Zuhörer in die Welt der Akustik.

Nicht nur aus Bad Neustadt und Umgebung, sondern zum Beispiel auch aus Fladungen, Hendungen und Schönau strömten die Kinder zahlreich zur ersten KinderUni-Vorlesung nach langem Stillstand. In dieser referierte die Physikerin Petra Bieber über „Schall und Hall, Ton und Knall“.

Schall ist eine Longitudinalwelle, eine Dichteschwankung oder Druckwelle. Zum Ausbreiten ist ein Medium nötig, je dichter, desto schneller ist der Schall. Im Wasser zum Beispiel liegt die Ausbreitungsgeschwindigkeit bei etwa 1400 Metern pro Sekunde, in der Luft bei etwa 330 Metern pro Sekunde, der genaue Wert hängt aber von der Temperatur ab.

So erfuhren die jungen Studentinnen und Studenten, dass sie die Sekunden, die zwischen Blitz und Donner vergehen, durch drei teilen müssen, um zu erfahren, wie weit das Gewitter entfernt ist. Oder warum der Start beim Sprint in der Laufbahn mit einer Klappe erfolgt: der Stopper startet die Uhr auf Sicht und nicht auf Schall, sonst wäre das Ergebnis nicht korrekt.

Ohne Luft kann man Töne nicht hören, wie die Referentin anhand eines Videos demonstrierte, bei dem Luft aus einer Vakuumglocke gezogen wurde und die in dieser befindlichen Klingel immer leiser wurde.

Ein Ton ist eine Sinus-Schwingung, dies konnten die Kinder durch eine App, die die Schwingungen einer Stimmgabel aufzeichnete, sehen. Beim Klang einer Blockflöte waren auch die Oberschwingungen erkennbar.

Jeder Ton hat eine bestimmte Frequenz, der menschliche Hörbereich geht von 16 Hertz bis 20 Kilohertz, nimmt aber im Alter ab. Im Infraschall liegen seismische Wellen oder die sogenannte Demutspfeife, die in Kirchen früher benutzt wurde, um den bußwilligen Gläubigen ein ungutes Gefühl in der Magengegend zu verursachen. Im Ultraschallbereich hören viele Tiere - Hunde, Delfine oder auch Fledermäuse - die sich mit dem Echo-Verfahren orientieren.

Den sogenannten Doppler-Effekt hört man, wenn zum Beispiel ein Rettungswagen mit Sirene an einem vorrüberfährt. Beim Nähern ist der Ton höher, da sich die Schallwellen durch die Geschwindigkeit des Wagens zusammenschieben. Wenn der Wagen vorbei ist, wird der Ton tiefer, die Wellen werden auseinandergeschoben.

Es gibt nicht nur optische, sondern auch akustische Illusionen: bei der Shepard-Skala denkt man, dass der Ton immer höher wird – dabei werden immer die gleichen Töne gespielt, nur mit unterschiedlichen Intensitäten. Außerdem wurde die Schwebung, die Dezibel-Skala und viele andere wissenswerte Dinge rund um die Akustik angesprochen. Die Zuhörer glänzten mit einem hervorragenden Vorwissen.

Zum Schluss gab es noch einen Knall, ein zerplatzter Luftballon, und danach zeigte die Referentin, wie sich die Kinder ein Bechertelefon bauen können. Die nächste Vorlesung findet am Samstag, 20. November, statt. Dann wird Dr. Maike Hamacher darüer referieren, warum die Kuh vier Mägen hat.

Die Autorin dieses Textes ist die Leiterin der KinderUni und VHS-Vorsitzende.

 
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