Unter den festlichen Klängen des Herschfelder Musikvereins zog von der Otto-Hahn-Straße hin zum Marktplatz von Bad Neustadt ein bunter Festzug mit Zunftbaum, den die Jugendtanzgruppe des Sälzer Rhönklubs und vor allem jede Menge Handwerker der verschiedenen Zünfte in ihrer Tracht begleiteten. Am Ziel warteten neben zahlreichen Neugierigen auch schon schweres "Geschütz", um den Baum mit seinen vielen Tafeln der Zünfte und Partnerstädter aufzurichten.
Ein Autokran, den der städtische Bauhof sich bei "Katzenberger" geliehen hatte und die Drehleiter der Kreistadtwehr waren nötig um die "Traditionspflicht" zu erfüllen. Die Bauhofmitarbeiter um Leiter Konrad Wehe, die liebevoll den Baum für seine Errichtung vorbereiteten, legten Hand an und schon stand er unter den festlichen Klängen der Musiker-Spielgemeinschaft der "Herschfelder" und der Musikkapelle aus Rödelmeier. Dirigent Michael Hohmann und seine Musiker begeisterten mit fränkischem, böhmischem und modernem Liedgut und weckten die Freude auf weiter tolle Events im Herzen der Stadt.
Bürgermeister Michael Werner eröffnete mit der Zunftbaum-Aufstellung die Freiluftsaison und merkte an, dass in seinem Herzen schon Sommerlaune trotz frischer Temperaturen herrsche, vor allem wenn die ersten frisch gezapften Maß ausgeschenkt werden und es herrlich nach Grillgut rieche. Für das leibliche Wohl war durch die Freiwillige Feuerwehr auch bestens gesorgt. Es ist guter alter Brauch, dass unter dem Traditionsbaum auch getanzt wird, und mit großer Freude und jeder Menge Applaus übernahmen das die jungen Rhönklub-Gäste der Nachbargemeinde Salz.
Das Thema Tradition griff auch Kreishandwerksmeister Bruno Werner in seiner Ansprache auf. Die Wurzeln der Zunftbaumaufstellung liegen im Mittelalter. Die Gesellen gingen nach ihrem Abschluss der Lehrzeit auf die Walz, so Werner. An den am Zunftbaum angebrachten Wappen, konnten sie sehen, ob in einem Ort ein Meister ihrer Zunft ansässig war. Die Zeiten des Handwerks sind nicht gerade rosig und so endete er seine Rede mit dem Wunsch "Gott schütze das ehrbare Handwerk".