Einer der ganz wichtigen Bausteine im Vereinsleben des Fördervereins der Villschen Altenstiftung fehlt immer noch: Die Vereinsmitglieder können coronabedingt noch keine Besuche im Stiftungs-, Alten- und Pflegeheim vornehmen. Doch ansonsten ist der Verein in vielerlei Hinsicht rege. In der Jahreshauptversammlung – im letzten Jahr musste diese aus bekannten Gründen abgesagt werden – wurde nun das Amt der Vorsitzenden auf neue Schultern gelegt. Gitta Biedermann trat nicht mehr zur Wahl der 1. Vorsitzenden an. Sigrid Brunner, bislang 2. Vorsitzende, wird in Zukunft die Geschicke des Fördervereins leiten.
Ein letztes Ziel hatte sich Gitta Biedermann für den von ihr im Jahre 2007 gegründeten Förderverein zum Ende ihrer Amtszeit gesetzt: Zum 160. Todestag der Stifterin Margaretha Vill wollte sie das 160. Mitglied im Förderverein begrüßen. Das sei ihr gelungen, strahlte Biedermann in der Jahreshauptversammlung im Bildhäuser Hof, wo obendrein 2. Bürgermeister Norbert Klein als 161. Mitglied noch hinzukam. Trotz Corona und den damit verbundenen Einschränkungen hat der Förderverein der Villschen Altenstiftung weiter fleißig gearbeitet, hat Spenden gesammelt, um besondere Projekte im Pflegeheim gezielt fördern zu können. So konnten unter anderem eine ganze Reihe neuer und hochmoderner Matratzen für die Bewohnerinnen und Bewohner angeschafft werden. Mit zahlreichen kleinen aber feinen Aktionen unterhielt und erfreute der Förderverein die Menschen im Pflegeheim, sei es mit einem Tannenbaum aus Schokolade, mit 160 Glücksbringern aus Marzipan oder einer Erdbeertorte zum Muttertag.
Der Verein bereichert das Leben im Pflegeheim
Derzeit treibt den Förderverein allerdings die Sorge um, wie es mit dem Stiftungs-, Alten- und Pflegeheim weitergeht. Vor wenigen Wochen ist der langjährige Geschäftsführer Mathias Wagner aus persönlichen Gründen aus seinem Amt ausgeschieden. Eine Nachfolge steht noch nicht fest, derzeit werden die Geschicke des Heims von Pflegedienstleiterin Ute Roßteuscher geleitet.
Dass die Arbeit im Förderverein nicht weniger wird, weiß die neue Vorsitzende nur zu gut. Sigrid Brunner, bislang 2. Vorsitzende, übernahm die Leitung des Fördervereins von Gitta Biedermann, die ihrerseits als neue 2. Vorsitzende der Vorstandschaft erhalten bleibt. Als Schriftführerin fungiert neu Marianne Schreiner (für Giesela Sendner), als Kassenführerin Erika Granzow. Beisitzer sind Ingrid Poiger und (neu) Michael Weiß (für Johann Brandt), die Kasse prüfen Gabriele Groß und Markus Markert. "Der Förderverein bereichert das Leben im Stiftungs-, Alten- und Pflegeheim", sagte 2. Bürgermeister Norbert Klein in seinem Grußwort und übertrug die Bedeutung des Vereins auf die ganze Stadt.
Einsatz für die Bewohner und die Beschäftigten
In die Fußstapfen von Gitta Biedermann zu treten, nötigt der neuen Vorsitzenden viel Respekt ab. "Du hast den Verein nicht nur vor fast 15 Jahren gegründet, sondern ihn auch groß gemacht", sagte Sigrid Brunner. "Du denkst an Muttertag oder an anderen Feiertagen an die Bewohner, am Tag der Pflege an die Beschäftigten und jedes Jahr an die Gründerin der Stiftung, an Frau Vill", so die neue Vorsitzende. Gitta Biedermann wiederum war es sehr wichtig, ihrer Familie Dank zu sagen. Ohne diese wäre vieles nicht machbar gewesen.
Nach wie vor können coronabedingt zahlreiche Aktivitäten des Fördervereins nicht stattfinden. So können die Mitglieder keine Besuche im Pflegeheim abstatten. Auch die vom Förderverein finanziell unterstützte Tanztherapie sowie die Hundetherapie können nicht stattfinden, die Flohmärkte derzeit ebenfalls nicht. Künftig will der Förderverein einmal im Monat einen Biotag finanzieren. Einmal im Monat soll regionales Bio-Essen serviert werden. In diesem Jahr spendet der Förderverein dem Stiftungs- Alten- und Pflegeheim 5000 Euro. Der Betrag soll für die Bewohner eingesetzt werden. Seit Gründung des Vereins, gab Gitta Biedermann bekannt, hat dieser rund 160 000 Euro dem Pflegeheim zukommen lassen.
Rückblick auf acht Wochen Quarantäne im Pflegeheim
Ute Roßteuscher berichtete über die schwere Zeit mit Corona aus dem Pflegeheim."Das waren sehr harte Wochen für die Bewohner und die Mitarbeiter", so Roßteuscher. Die Bewohner hätten sich über acht Wochen in Quarantäne befunden und ihr Zimmer nicht verlassen können. "Wir hoffen, dass wir das nicht nochmal erleben müssen." Ute Roßteuscher dankte dem Förderverein für die Spende und vor allem Gitta Biedermann für ihren Einsatz. Mit ihren Aufmerksamkeiten in den vergangenen Monaten habe sie wesentlich dazu beigetragen, die Bewohner und auch die Mitarbeiter aufzumuntern.
