"Wow, das möchte ich auch mal können... Kein Wunder, dass die Jungs und Mädels so schlank und durchtrainiert sind... Ich sollte vielleicht auch wieder mal anfangen, mehr auf meine Gesundheit zu achten..." Aussagen von Besuchern beim Präventions- und Gesundheitstag am Rhön-Klinikum Campus in Bad Neustadt. Als dann auch noch die Gäste bei der Eröffnung miteinbezogen wurden, gab es kein Halten mehr. Fast alle machten mit, als die Jungs und Mädels des Tanzstudio Drosd-Tessari aus Bad Kissingen dazu aufriefen.
Ein weiteres Highlight war der Taekwondo-Verein Rhön-Grabfeld e.V., dessen Mitglieder zeigten, was sie "so drauf haben." Der Beifall und die Anerkennung der Umstehenden war ihnen gewiss. Am Gesundheitstag beteiligten die Apotheke am Campus und die Berufsfachschulen der ESB mit Informationsständen. In der Digitalen Erlebniswelt des Campus konnten Besucher bei Führungen verschiedene digitale Anwendungen kennenlernen, die an den Standorten der Rhön-Klinikum AG vorhanden sind.
Betonung der Notwendigkeit einer gesunden Ernährung
Zufrieden mit dem Interesse aus der Bevölkerung war Jochen Bocklet, Geschäftsführender Direktor am Rhön-Klinikum Campus Bad Neustadt. Bei seiner Begrüßung meinte er, dass dies zeige, welch hohen Stellenwert die Gesundheitsvorsorge in der Region habe, aber auch, dass der Informationsbedarf dazu sehr wichtig sei. Bocklet verwies auf die Ernährungsweise der Jugend und sagte, dass hier noch Aufklärung notwendig sei: "Gesunde Ernährung und ein entsprechender Lebensstil sind wichtig." Sein Dank galt dem Team um Dr. Nagham Soda, Anästhesiologin und Ernährungsmedizinerin am Campus Bad Neustadt. Sie ist die Initiatorin des Präventions- und Gesundheitstages.
Bad Neustadts stellvertretende Bürgermeisterin Rita Rösch dankte dem Rhön-Klinikum und den Initiatoren des Gesundheitstages. Sie erwähnte die kurzen Wege und die umfassende Gesundheitsversorgung in Bad Neustadt und im Landkreis Rhön-Grabfeld. Gesundheit sei ein sehr hohes Gut und das Rhön-Klinikum biete ein breites Angebot an Informationen und Möglichkeiten zur gesundheitlichen Prävention. "Sie stehen den Patienten aber vor allem mit fachlicher Kompetenz und mit Rat und Tat zur Seite", fügte Rösch hinzu. Das unterstrich auch stellvertretender Landrat Peter Suckfüll, der betonte, dass der Landkreis stolz auf einen solch starken Partner sei. Das Rhön-Klinikum nannte er für die Bürger einen wichtigen Anlaufpunkt, wenn es um die Gesundheit gehe. Dr. Nagham Soda stellte im Anschluss die zahlreichen Angebote des Tages vor und freute sich, dass bereits zu Beginn des Tages so viele Interessenten gekommen waren.
Körperliche Aktivität und Vermeidung von Nikotin oberstes Gebot
Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen nannte Dr. Rainer Kuhn, Chefarzt der Klinik für Innere Medizin, einen wichtigen Bestandteil der gesundheitlichen Prävention. Dies gelte beispielsweise für kardiologische Vorsorgeuntersuchungen mit dem Ziel, einen Herzinfarkt zu vermeiden, ebenso wie für die Darmspiegelung, um Polypen als Vorläufer des Darmkrebses zu entfernen. "Viel körperliche Aktivität, bewusste Ernährung und das Vermeiden von Nikotin sind oberstes Gebot", erklärte Kuhn. Damit lasse sich sogar die Entwicklung einer Altersdemenz verhindern oder zumindest verzögern. Digitale Hilfsmittel wie Smartphones und Tablets gehören mittlerweile zum Alltag. Dass der übermäßige Gebrauch auch Gefahren mit sich bringt, zeigte Dr. Martin Siepmann, Chefarzt der Psychosomatischen Klinik, auf. Er erläuterte die Unterschiede zwischen starker Nutzung und einer ernstzunehmenden Sucht, die sich meist im frühen Erwachsenenalter mit chronischem Verlauf zeigt und psychotherapeutisch behandelt werden sollte. Wichtig sei, falls nötig, Grenzen zu setzen.
Ein weiteres Risiko der Internetnutzung nannte Roland Schmied, Kriminalhauptkommissar der Kriminalpolizei Schweinfurt, das "Cyber-Mobbing". Er zeigte auf, welche Formen Beleidigungen und Diskriminierung im Internet annehmen können und gab Tipps, wie man als Betroffener damit umgeht. Um die Smartwatch ging es ebenfalls beim Gesundheitstag und, dass damit auch oft EKG-Messungen möglich sind. Oberarzt Dr. Philipp Halbfaß von der Kardiologie nannte als Beispiel eine Früherkennung von Herzrhythmusstörungen. Das Problem sei, dass viele klinisch relevante Herzrhythmusstörungen von den Patienten oft nicht bemerkt werden, aber dennoch schwere Folgen haben können. Notwendig seien neue Konzepte zur Erkennung von Rhythmusstörungen, nicht nur bei bereits diagnostizierten Patienten, sondern auch für die ganze Bevölkerung. Einige Patienten der Klinik für Kardiologie würden bereits implantierbare "Langzeit-EKGs" tragen, die auffällige Rhythmusepisoden an die Klinik übertragen und ein rasches Handeln ermöglichen. Im Rahmen klinischer Studien werde der Rhythmus durch Smartphone-kompatible Zusatzgeräte überwacht.