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Bad Neustadt
Bad Neustadt: Luftfilter für alle Klassenzimmer und Kindergärten
Luftfilteranlagen in Corona-Zeiten: Wie sicher sind die Bad Neustädter Kitas und Schulen im Herbst angesichts der hoch ansteckenden Delta-Variante? Die Antwort auf diese Frage ist simpel.
Luftfilter oder Lüftungsanlagen? Der Bad Neustädter Stadtrat beauftragte ein Planungsbüro, die beste Lösung für die Klassenzimmer und Kindergärten zu suchen. Unser Symbolbild zeigt ein Luftfiltergerät in einer Oldenburger Schule. 
Foto: Hauke-Christian Dittrich | Luftfilter oder Lüftungsanlagen? Der Bad Neustädter Stadtrat beauftragte ein Planungsbüro, die beste Lösung für die Klassenzimmer und Kindergärten zu suchen.
Martina Harasim
Martina Harasim
 |  aktualisiert: 12.09.2022 15:30 Uhr

Ein  laut Stadtbaumeister Michael Wehner "hochbrisantes Thema" erörterten die Bad Neustädter Stadträte in ihrer letzten Sitzung vor den Sommerferien: die Installation von Luftfilteranlagen in Klassenzimmern, Horten und Kindergärten.

Ministerpräsident Markus Söder will sie unbedingt. Der Freistaat hat hastig ein Förderprogramm aufgelegt, das einen 50-prozentigen Zuschuss für solche Geräte vorsieht, maximal 1750 Euro pro Raum. In Bad Neustadt fragt man sich, wie man das auf die Schnelle hinbekommen soll. Zumal, wie  Wehner erläuterte, die Details zu dem Förderprogramm vor gerade mal zwei Wochen bei der Verwaltung eingingen. "Wir konnten nicht handeln, bis wir Informationen zum technischen Background hatten", sagte Werner.

Lüftungsanlagen: "Der erste Schultag ist unrealistisch"

So gesehen, ist die Frage, wie unbelastet die Luft in den Klassenräumen zu Beginn des neuen Schuljahrs sein wird, einfach zu beantworten: Sie wird keinen Deut besser sein als vor zwölf Monaten. Aber es kommt Bewegung in die Angelegenheit. Die Stadträte waren sich einig, dass man in Lüftungssysteme investieren und dafür einige Hunderttausend Euro in die Hand nehmen wird. Folglich fassten sie den Beschluss, ein Planungsbüro damit zu beauftragen, alle Räume unter die Lupe zu nehmen zu beurteilen, welche Belüftung die sinnvollste und nachhaltigste ist.

Die Kosten für dieses Planungsbüro liegen bei 15 000 Euro. Die ersten Gespräche mit den Fachleuten  sind Anfang September, ein früherer Termin war nicht zu bekommen, informierte Wehner. Daher war auch eine  Antwort auf die Anfrage von Stadtrat Alexander Barthelmes, ob man in dieser Sache vielleicht eine Sondersitzung in der Sommerpause einplanen sollte, um schnell reagieren zu können, obsolet. Bürgermeister Michael Werner äußerte die Einschätzung: "Der erste Schultag ist unrealistisch. Bis zum ersten Kälteeinbruch sollten wir die Häuser ausgestattet haben."

120 Räume müssen ausgestattet werden, berichtete der Stadtbaumeister. Die neu gebauten Grundschulen in Herschfeld und Brendlorenzen haben Anlagen, die die Raumluft drei- bis viermal pro Stunde austauschen. Um die Belastung der Atemluft mit Coronaviren möglichst gering zu halten, wäre ein sechsmaliger Austausch wünschenswert. Selbst wenn man in allen 120 Räumen Anlagen einbaut, werde man nicht auf Stoßlüften verzichten können.  

Welche Geräte sind sinnvoll?

Bei den Räumen in den anderen Schulen müsse man entscheiden, ob man Luftreinigungsgeräte anschafft, die die Viren aus der Luft entfernen, das CO2 aber nicht, oder ob man Lüftungsanlagen installiert, die einen kontinuierlichen kompletten Luftaustausch gewährleisten. Diese Lösung hätte den Vorteil, dass man die verbrauchte Luft energetisch nutzen könnte.  

Darüber hinaus müsse man bedenken, dass Lösungen gefunden werden, die praktikabel seien. Denn man möchte vermeiden, dass morgens in der Schule alle Sicherungen rausfliegen, sobald zu Beginn der ersten Stunde massenweise Reinigungsgeräte in Betrieb genommen werden. Bürgermeister Werner fügte an, dass eine Umfrage unter Lehrkräften ergeben habe, dass man von schulischer Seite an nachhaltigen Lösungen interessiert sei und nicht an Schnellschüssen.

Präsenzunterricht ist so wichtig

Applaus von ihren Stadtratskolleginnen und -kollegen bekam Gudrun Hellmuth, als sie sich für die Mädchen und Buben in den Kindergärten und Schulen stark machte. Der Schulgipfel habe gezeigt, wie belastend Homeschooling für Lehrer, Eltern und Kinder war und wie wichtig der Präsenzunterricht sei. Gerade die Kindergartenkinder und die Grundschulkinder seien besonders schutzbedürftig, zumal sie nicht gegen Corona geimpft werden können. "Von Beginn der Pandemie an standen die Kinder nicht im Fokus. Das sollte uns nicht mehr passieren", so ihre Mahnung.

 
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  • bdie
    Der Freistaat Bayern hat unzählige Technische Universitäten und Fachhochschulen. Einige Lehrstühle werden sich sicher mit Lüftungsanlagen beschäftigen. Wieso bekommen diese Lehrstühle keinen Auftrag von der Staatregierung die Effektivität und alle weiteren Details und Fragen solcher Geräte zu klären. Das Ergebnis könnte dann eine Empfehlung sein. Falls diese für die Geräte Positiv ist. könnte der Freistaat diese auch in größeren Mengen ausschreiben und den Schulen zur Verfügung stellen.
    Was mich richtig sauer macht, ist die Tatsache, dass dieser Vorgang schon längst abgeschlossen sein müsste. Schließlich beschäftigt uns Corona schon 1 1/4 Jahre. Das Corona-Chaos von unseren Politiker setzt sich somit weiter fort. Wichtig ist denen nur, dass der Profit stimmt und möglichst viele an Corona verdienen. Dies sieht man doch an der Maskenaffäre, die unter dem Teppich gekehrt wird.
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  • lalala1234
    Naja, seid mal froh dass ihr in NES zumindest welche bekommt. In Königshofen passiert mal wieder gar nichts.
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  • buerger123
    vermutlich wird dann auch ein Planungsbüro beauftragt werden😆
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  • karlheinz.lottig@gmx.de
    Schön, dass die Verantwortlichen (mit 4-monatiger Verspätung !!) endlich aufgewacht sind.
    Aber wieso meint die Stadt Bad Neustadt, wieder einmal alleine "die Welt neu erfinden zu müssen". Ich bin sehr überzeugt, es gibt einige andere Schulträger, die früher gehandelt und bereits Konzepte vorliegen haben. Hier ist Kopieren und Abschreiben mehr als erlaubt und spart darüberhinaus Kosten und Zeit.
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  • Inschenioer
    Ich finde nicht, dass die Verspätung bloß 4 Monate beträgt und das macht mich ziemlich sauer! Es war schon letztes Jahr klar, dass das Virus nicht einfach wieder verschwindet. Warum hat man nicht bis jetzt zumindest ein Konzept für Handlungsoptionen ausgearbeiteten, dass man jetzt bloß noch umsetzen muss.

    Freilich kann man bestimmte Parameter nicht vorhersagen, aber wie gesagt: Handlungsoptionen hätten längst ausgearbeitet sein können.

    Ich mag mir gar nicht vorstellen, was diese Verschlafenheit in der Verwaltung und Politik für Folgen hat, wenn es um Stadtplanung bezüglich des Klimawandels geht.
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