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Bad Neustadt
Bad Neustadt: Los entscheidet über 2. Bürgermeister
Michael Werner legt den Amtseid ab. Überraschung bei der Wahl seines Stellvertreters. Das Los entscheidet gegen Amtsinhaberin Rita Rösch (SPD) und für Norbert Klein (CSU).
Michael Werner legte in der Stadthalle den Amtseid als Bürgermeister von Bad Neustadt ab.
Foto: Stefan Kritzer | Michael Werner legte in der Stadthalle den Amtseid als Bürgermeister von Bad Neustadt ab.
Stefan Kritzer
 |  aktualisiert: 27.04.2023 09:51 Uhr

Der neue Bad Neustädter Bürgermeister Michael Werner hat seinen Amtseid abgelegt und neun neue Stadträte vereidigt. Die Wahl des dritten Bürgermeisters ging völlig geräuschlos zugunsten von Amtsinhaber Karl Breitenbücher (Grüne) über die Bühne in der Stadthalle. Bei der Wahl des zweiten Bürgermeisters gab es allerdings eine große Überraschung: Nach zweimaliger Stimmengleichheit im Wahlverfahren entschied das Los gegen Amtsinhaberin Rita Rösch (SPD) und für Norbert Klein (CSU).

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Ganz sachlich und ohne allzu viele Worte hat Michael Werner seine erste Stadtratssitzung als Bürgermeister absolviert. Höhepunkt der selbstverständlich auf Abstand in der Stadthalle abgehaltenen Sitzung war der Amtseid des ersten Bürgermeisters, den das älteste Stadtratsmitglied, Peter Högn (Grüne), vornahm. Den Beifall des Stadtrates und zahlreicher Gäste auf der Empore nahm Michael Werner gerne entgegen, um im nächsten Moment gleich wieder zur Tagesordnung überzugehen. Auf eine erste Rede von Michael Werner als Bürgermeister muss die Stadt noch warten.

Kampfabstimmung zwischen Rösch und Klein

Zur Wahl des zweiten Bürgermeisters stellte sich Norbert Klein einer Kampfabstimmung gegen Amtsinhaberin Rita Rösch. Zweimal war Klein bei der Wahl zum ersten Bürgermeister zuvor am damaligen Amtsinhaber Bruno Altrichter gescheitert. Jetzt, nach vielen Jahren Mitarbeit im Stadtrat, so Klein, wolle er als zweiter Bürgermeister Bindeglied zwischen allen Fraktionen sein und die "gute und faire Zusammenarbeit im Stadtrat" weiter unterstützen. "Eine Bürgermeisterin hat der Stadt in den vergangenen Jahren gut getan", sagte Rita Rösch zur Empfehlung für eine weitere Amtszeit als zweite Bürgermeisterin.

Ein neuer Bürgermeister, neun neue Stadträte. Im Foyer der Stadthalle trafen sich nach der ersten Stadtratssitzung der Amtsperiode (von links): Bettina Wagner, Robert Foidl, Carolin Klein, Hartmut Schmutz, Bürgermeister Michael Werner, Christiane Hanshans, Marcus Werner, Jürgen Pröscholdt, Viola Neugebauer und Johannes Benkert.
Foto: Stefan Kritzer | Ein neuer Bürgermeister, neun neue Stadträte. Im Foyer der Stadthalle trafen sich nach der ersten Stadtratssitzung der Amtsperiode (von links): Bettina Wagner, Robert Foidl, Carolin Klein, Hartmut Schmutz, ...

Die geheime Wahl im Stadtrat brachte zwei Mal das gleiche Ergebnis. Zwölf Stimmen für Rösch und zwölf Stimmen für Klein bei einer ungültigen Stimmabgabe. Der geschäftsleitende Beamte der Stadt, Michael Weiß, nannte deshalb den Losentscheid zielführend für die Wahl. Kämmerer Andreas Schlagmüller zog das Los, das Norbert Klein als neuen zweiten Bürgermeister der Stadt hervorbrachte. Nach der Wahl zeigte sich Rita Rösch enttäuscht, dass nun drei männliche Bürgermeister der Stadt vorstehen. "Ich dachte, wir wären in Bad Neustadt schon ein Stück weiter", sagte Rösch. "Mir geht es hier gar nicht so sehr um meine Person", so die bisherige zweite Bürgermeisterin, "aber es hätte halt eine zweite Bürgermeisterin sein sollen."

Wahl des dritten Bürgermeisters

Bei der Wahl des dritten Bürgermeisters gab es hingegen keine Überraschung. Amtsinhaber Karl Breitenbücher wurde mit 20 von 25 Stimmen im Amt bestätigt. Breitenbücher erhielt nur eine einzige Gegenstimme, vier Stimmen waren ungültig. Nach der Vereidigung des zweiten und dritten Bürgermeisters nahm Michael Werner auch den neun neuen Stadträten den Amtseid ab. Neu im Stadtrat vertreten sind: Johannes Benkert (Neuschter Liste), Christiane Hanshans und Carolin Klein (CSU), Robert Foidl, Viola Neugebauer und Marcus Werner (Freie Wähler), Jürgen Pröscholdt (SPD), Hartmut Schmutz (FDP) und Bettina Wagner (Grüne). Die für die Stadtratsarbeit zugrundeliegende Hauptsatzung und die Geschäftsordnung übernimmt der neue Stadtrat zunächst aus dem Bestand für die weitere Arbeit und wird Neufassungen erst Ende des Jahres diskutieren.

Die jeweiligen Fraktionssprecher

Als Fraktionssprecher fungieren Bastian Steinbach für die CSU, Viola Neugebauer für die Freien Wähler, Janis Heller für die SPD sowie Angelika Högn-Kößler für die Grünen. Da die Neuschter Liste mit zwei sowie die FDP mit einem Mandatsträger im Stadtrat vertreten sind, haben sie sich dazu entschlossen, eine Fraktionsgemeinschaft zu bilden. Als Fraktionssprecher fungiert Johannes Benkert (Neuschter Liste), sein Stellvertreter ist Hartmut Schmutz (FDP).

Ausschüsse und Referate der Stadt werden neu besetzt
In der konstituierenden Sitzung des Stadtrates wurden auch die Neubesetzungen in den Ausschüssen und für die Referate neu bestimmt. Die Besetzung der Ausschüsse erfolgte entsprechend der Stärkeverhältnisse der Fraktionen im Stadtrat. Im Werkausschuss sind Bastian Steinbach, Josef Rieken und Carolin Klein (CSU) ebenso vertreten wie Marcus Werner, Stefan Schön und Gerald Pittner (Freie Wähler), Peter Högn und Angelika Högn-Kößler (Grüne), Janis Heller (SPD) und Johannes Benkert (Neuschter Liste). Ein jeweils erster und ein zweiter Vertreter wurden ebenfalls in den Ausschuss berufen.
Im Rechnungsprüfungsausschuss sitzen Alexander Barthelmes und Christiane Hanshans (CSU), Stefan Schön (Freie Wähler), Jürgen Pröscholdt (SPD), Bettina Wagner (Grüne) und Hartmut Schmutz (FDP). Als Ausschussvorsitzender wurde Alexander Barthelmes gewählt, Stellvertreter ist Stefan Schön. Auch in diesem Ausschuss gibt es jeweils zwei Vertreter.
Im Abwasserverband Saale-Lauer wird die Stadt vertreten von Bastian Steinbach, Alexander Barthelmes und Josef Rieken (CSU), von Gerald Pittner und Viola Neugebauer (Freie Wähler), von Peter Högn (Grüne), Rita Rösch (SPD) und Hartmut Schmutz (FDP).
Eine ganze Reihe von Referaten wurde ebenfalls neu besetzt: Der Arbeitsgemeinschaft "Neustadt in Europa" steht Petra Bieber (Neuschter Liste) vor, Referent für Bauwesen und Behindertenbeauftragter ist Karl Breitenbücher (Grüne). Das Referat Energie und Elektromobilität leitet Bettina Wagner (Grüne), das Referat Familie und Frauen Gudrun Hellmuth (Freie Wähler). Dem Referat Feuerwehr steht Marcus Werner (Freie Wähler) vor, dem Referat Finanz- und Wirtschaftswesen Robert Foidl (Freie Wähler). Für Friedhöfe, Park- und Grünanlagen zeigt sich Referent Stefan Schön (Freie Wähler) verantwortlich, dem Referat Jugend steht Janis Heller (SPD) vor. Um das Kassenwesen kümmert sich Peter Högn (Grüne), um Kindertagesstätten Gudrun Hellmuth (Freie Wähler). Dem Referat Kultur und Volkshochschule wird Anne Zeisner vorstehen, dem Referat Landwirtschaft und Forsten Josef Rieken. Dem Schulwesen widmet sich Norbert Klein, als Seniorenbeauftragte fungiert Gabriele Gröschel (beide CSU). Als Sozialbeauftragte tritt Rita Rösch (SPD) in Erscheinung, um Sport, Sportstätten und das Triamare kümmert sich Johannes Benkert (Neuschter Liste). Das Referat Stadtmarketing übernimmt Bastian Steinbach (CSU), den Tourismus Viola Neugebauer (Freie Wähler), Umwelt- und Naturschutz Angelika Högn-Kößler (Grüne) und das Verkehrswesen sowie öffentliche Sicherheit und Ordnung sind Sache von Gerald Pittner.
Das Referat Städtepartnerschaft mit Bilovec muss noch neu besetzt werden. Die übrigen Partnerstädte übernehmen Viola Neugebauer (Cerro Maggiore), Petra Bieber (Falaise), Hartmut Schmutz (Oberhof), Carolin Klein (Oberpullendorf) und Gabriele Gröschel (Pershore).
Als Vertreter der Julius-Distrikts-Pfründnerspitalstiftung wurde Gabriele Gröschel ernannt. Als Vertreter der Stadt in der Rosemarie-Preh-Stiftung fungiert Robert Foidl. Mitglieder im Aufsichtsrat der Stiftung- Alten- und Pflegeheim Bad Neustadt gGmbH sind Gabriele Gröschel, Anne Zeisner, Christiane Hanshans (CSU), Robert Foidl, Gudrun Hellmuth und Viola Neugebauer (Freie Wähler), Peter Högn und Karl Breitenbücher (Grüne) sowie Janis Heller (SPD) und Hartmut Schmutz (FDP). Das Ehrungskomitee der Stadt bilden Anne Zeisner (CSU), Gudrun Hellmuth (Freie Wähler) und Peter Högn (Grüne).
 
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Kommentare
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  • G. Z.
    Jedenfalls hatte Klein zwar verloren, aber immer eine relativ hohe Zustimmungszahl hinter sich...46 % im Jahr 2008 und 40% nach der letzten Wahl 2014 gegen den "Superbürgermeister" Altrichter berechtigen schon zum 2ten Amt. Als Gegenkandidat ja ohnehin....Wer sich den ErSTEN Bürgermeister traut und mit diesen Zahlen knapp verloren hat, dem gebührt das Amt auch. Respekt auch für den neuen Bürgermeister, der sich ganz offensichtlich jedesmal enthalten hat-sonst wäre es ja nicht zum Unentschieden gekommen. In den Streit um Partei und Emanzipation hat er das richtige getan und ist auf keine Seite gesprungen. Ganz schön schlau der Bub ! 1:0 der Sieger heißt darum Werner !
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  • A. M.
    Da wird doch nicht jemand ein schlechter Verlierer sein?
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  • R. v.
    Norbert Klein zweimal als Bürgermeisterkandidat von den WählerInnen in NES nicht gewählt worden. Nun will er 2. BGM werden. Hat keine Mehrheit hinter sich. Die Gier der CSU hat wieder zugeschlagen.
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