In den vergangenen Monaten war es stiller geworden um die Aktivisten der Fridays for Future-Bewegung. Jetzt will die Bad Neustädter Gruppe so langsam wieder Fahrt aufnehmen und gegen den immer bedrohlicher werdenden Klimawandel kämpfen. Dazu gehört nach Meinung der Aktivisten der Ausbau der Windenergie. In Münnerstadt hat sich eine kleine Gruppe nun den Bürgerwindpark angesehen.
Keine Proteste und Klagen
Seit 2013 drehen sich fünf Windräder des "Bürgerwindparks Langes Schiff" in gar nicht so großer Entfernung zu Münnerstadt. Und das alles, wie Geschäftsführer Norbert Schmäling betonte, ohne Proteste und Klagen vor Gericht von Seiten der Bevölkerung. "Es gab in den letzten Jahren nicht einen Gegner unserer Windkraftanlagen", so Schmäling. Ein knappes Dutzend Aktivisten von Fridays for Future machte sich vor Ort ein Bild von den rund 200 Meter hohen Windrädern und warf einen Blick in das Turmunterschoss, wo viel Technik die Energie des Windes in Strom umwandelt.
Gemeinsam mit Co-Geschäftsführer Gunter Häckner erhielten die Aktivisten einen umfassenden Einblick in die Technik wie die Entstehungsgeschichte des Windparks, der zum Teil mitten im Wald steht. Stadtförster Jörg Mäckler erläuterte beim Ortstermin die von den Betreibern bereits umgesetzten Ausgleichsmaßnahmen, die durch das Abholzen von Bäumen notwendig geworden waren. Immerhin musste je Windrad gut ein Hektar Wald gerodet werden. Vor allem in die Walderneuerung und die Waldverjüngung wurde als Ausgleich dafür investiert.
Wieder mehr Aktionen geplant
Die Aktivisten von Fridays for Future dankten den Geschäftsführern wie auch dem Stadtförster für den Einblick in die Energiegewinnung im Münnerstädter Wald. Künftig soll es wieder mehr Aktionen von Fridays for Future auch in und um Bad Neustadt geben. "Wir sehen den Klimawandel in unserer Region tagtäglich voranschreiten", sagt Aktivistin Pauline Beck. "Welche Zeichen benötigen die Zweifler in der Politik denn noch?" Und weiter: "Durch Corona haben die Menschen derzeit andere Sorgen", so Pauline Beck, "aber wir stecken mitten in der Klimakrise drin!"