Nein, es war kein Großeinsatz am Flugplatz des Aero-Clubs Bad Neustadt und nein, es sind auch keine Flugzeuge verunglückt, auch wenn am Samstagnachmittag mehr als 60 Blaulichter hoch über Bad Neustadt blinkten. Der Grund: Der Kreisverband Rhön-Grabfeld des Bayerischen Roten Kreuzes hatte zu einem sicher ungewöhnlichen Fotoshooting geladen, um für die Öffentlichkeitsarbeit, Prospekte, Flyer oder auch Präsentationen aktuelles Material zu haben, sagte BRK Kreisgeschäftsführer Ralf Baumeister bei der Begrüßung seiner Mitarbeiter. Er stellte die Ehrenamtlichkeit heraus, ohne die auch solche Termine nicht zu stemmen wären. Alexander Klamt, Katastrophenschutzbeauftragter, dankte ebenfalls fürs Mitmachen und erwähnte den Aero-Club Bad Neustadt, der dankenswerterweise das Flugfeld an diesem Tag für die Aufnahmen zur Verfügung stellte. Nach etwas mehr als drei Stunden hieß es dann abrücken in die künftige neue Wache Bad Neustadt, dem einstigen Postgebäude. Dort fand zum Abschluss und als Dankeschön eine "Blaulicht-Party" statt.
Windig und kalt war es und so sah man die Rotkreuzler immer wieder in Gruppen zusammenstehen, die roten Jacken bis zum Kragen zugeknöpft, die Arme verschränkt. Aber es hieß die etwas unangenehme Witterung aushalten und genau den Anweisungen von Marcel Schäfer zu folgen. Er hatte nämlich an diesem Nachmittag das Kommando und gab immer wieder Anweisungen, wobei beim Gemeinschaftsfoto der Blick in den Himmel gerichtet war. Dort oben schwebte nämlich die Drohne, die die Fotos aus der Vogelperspektive aufnahm. Ganz besondere Aufnahmen, die mit einem normalen Fotoapparat nie so gelingen könnten.
Eine Drohne machte die Aufnahmen der Blaulichtfamilie des BRK Rhön-Grabfeld
In verschiedenen Gruppierungen wurden die Fahrzeuge aufgestellt. Zunächst in einem Halbkreis. Dabei wurde schnell deutlich, über welche Flotte die Blaulichtfamilie des BRK Rhön-Grabfeld verfügt. Da rollten Rettungswagen aus Bad Neustadt, Bischofsheim, Bad Königshofen und Mellrichstadt, die neue Rettungswache fuhr an und auch das Allradfahrzeug ARGO war mit dabei. Die in diesem Jahr gegründete Motorradstaffel kam dazu, die Wasserwacht mit ihrem Fahrzeug und der Mannschaft, die Bergwacht und natürlich die Hundestaffel. Die verschiedenen Schnelleinsatzgruppen waren ebenso anwesend wie Krankentransportwagen und Notarzteinsatzfahrzeuge. Sie alle korrekt in einen Halbkreis zu bekommen war gar nicht so einfach.
Dann hieß es für die Mannschaften "Blaulicht an und dann wieder zurück". Nach und nach blinkten die bekannten Leuchten. Erstaunlich, dass fast alle im gleichen Rhythmus leuchteten und so ein imposantes Bild am Oktoberhimmel voller Wolken abgaben. Schäfer, immer mit dem Blick auf den Bildschirm und damit das Fotoauge der Drohne im Visier, nahm diese Szene aus verschiedenen Blickrichtungen auf. Dann hieß es: Alle hören auf das Kommando von Schäfer, der seine Kameradinnen und Kameraden bat jetzt nach oben zu schauen, denn dort schwebte ja die Drohne. Insgesamt drei verschiedene Bildeinstellungen gab es an diesem Samstag, so noch die "Fischgräten"-Aufstellung der entsprechenden Einheiten und schließlich das große Gruppenfoto, bei dem alle Fahrzeuge in einer Reihe sich auf der Rollbahn des Aero-Clubs positioniert hatten. Nun heißt es als nächstes Bilder auswählen, Fotos und Filme bearbeiten und dann auf Flyern oder in Präsentationen zu verwenden.