Es wird durch die Quellen so viel Salz gefördert, dass der Eigentümer ein ebergrechtliche Genehmigung braucht. Die wurde jetzt für die nächsten 50 Jahre beantragt.
Im Stadtrat dauerte die Darstellung des Sachverhalts und der Beschluss nur wenige Minuten. Dennoch hat diese Entscheidung Folgen für die kommenden 50 Jahre in Sachen Heilquellen in Neuhaus. Deren bergrechtliche Genehmigung musste nämlich erneuert werden. Nicht durch die Stadt, sondern durch die BGL-Grundbesitzverwaltungs-GmbH, ein Unternehmen der Rhön-Klinikum AG, in deren Besitz sich die Standorte im Kurpark befinden.
Auch Salz wird nach oben gespült
Sprudeln die Karl-Theodor-Quelle im Kurpark sowie die Elisabeth- und die Bonifaziusquelle im Kurhaus, fördern diese nicht nur Wasser aus der Tiefe. Schließlich handelt es sich bei allen drei Quellen, deren Wasser heilende Wirkung zugeschrieben wird, um solehaltige Quelle. Mit anderen Worten, es wird mit jedem Schluck Heilwasser eine bestimmte Menge an Salz (und Mineralien) nach oben gespült.
Um jedoch Salz zu fördern, braucht es eine bergrechtliche Genehmigung nach dem Bundesberggesetz. Und genau so eine Genehmigung hat die BGL-Grundbesitzverwaltungs-GmbH nun beantragt und die Stadt hat ihre Zustimmung dazu gegeben.
In 50 Jahren kommt einiges an Salz zusammen - 47 300 Tonnen
Die zu Grunde gelegten Zahlen sind tatsächlich beeindruckend. Bei einer Vertragsdauer von 50 Jahren kommt so einiges an Salz zusammen. Mit der Entnahme aus den drei Brunnen der Karl-Theodor-Quelle sowie der Elisabeth- und der Bonifazius-Quelle wird ausgehend von Sole-Zuflüssen von 0,08 bis 1 Liter pro Sekunde bei einem Salzgehalt von 23 bis 26 Gramm je Liter in 50 Jahren die stattliche Menge von 47 300 Tonnen Steinsalz gefördert. Und für die braucht es die Genehmigung nach dem Bundesberggesetz.
Im Heilbad in Neuhaus wird das Wasser der drei genannten Brunnen bis heute für therapeutische Zwecke verwendet. Wenn auch deren Bedeutung in Zeiten eines Campus des Rhön-Klinikums in den vergangenen Jahrzehnten in den Hintergrund gerückt ist. Zudem verdankt die Stadt ihren Titel "Bad" eben jenen Heilquellen. Die Bonifazius- und die Elisabeth-Quelle sind für die innerliche Anwendung, sprich für Trinkkuren, geeignet. Die Karl-Theodor-Quelle aus dem Jahre 1968 jedoch nur für äußerliche Anwendungen, zum Beispiel für das Schwimmbad im Kurhaus. Für innerliche Anwendung ist deren Solegehalt viel zu hoch.
Früher gab es noch mehr Quellen
Zu den besten Zeiten des Heilbades gab es neben der Bonifazius- und der Elisabeth-Quelle noch vier weitere Quellen, jeweils für bestimmte Therapien und Kuren geeignet und vorgesehen. Die einstige Otto-Quelle wie auch die Marien-Quelle, die Hermann- und die Kilian-Quelle wurden aber im Laufe der Zeit wegen Nichtnutzung aufgelassen. Für diese braucht es auch keine bergrechtliche Genehmigung mehr.