Die doppelte Amtseinführung erlebte Christian Dahl mit einer Feier zur Berufung als Schulleiter der Staatlichen Fach- und Berufsoberschule sowie der Wirtschaftsschule von Bad Neustadt. Wie schon sein Vorgänger ist der gebürtige Schleswig-Holsteiner für beide Häuser verantwortlich, weshalb die Begrüßung quasi in zweifacher Ausfertigung ausfiel.
Den Auftakt machten für die FOS/BOS Elke Borsutzky-Erhard, und der Stellvertreter der Wirtschaftsschule Peter Schmidt. Vor allem in der FOS/BOS ist der 55-Jährige bestens bekannt, da er schon seit 20 Jahren an der Schule unterrichtet und seit zwei Jahren dort bereits als stellvertretender Schulleiter fungierte.
Landrat Thomas Habermann hob in erster Linie die Bedeutung der beiden Schulen für den Landkreis hervor. Er erinnerte dazu daran, dass an den beiden Einrichtungen vor allem Schüler für den heimischen Arbeitsmarkt ausgebildet werden. Darüber hinaus sei eine gute Vorbereitung für das Berufsleben dringend geboten, da die Welle derjenigen, die in den Ruhestand eintreten, jetzt erst richtig an Fahrt aufnehme.
Schüler sollten immer im Fokus stehen
Eine besondere Herausforderung stelle für Dahl die Bewältigung der unterschiedlicher Aufgaben zweier verschiedener Schulsysteme dar, stellte Ministerialbeauftragte Heidi Hübner fest. Die beiden Einrichtungen unterstehen darüber hinaus auch noch zwei verschiedenen Aufsichten. Und alle Aufgaben eines Schulleiters müsse Dahl zudem doppelt erledigen.
Um dabei der Funktion eines Schulleiters gerecht zu werden, bedürfe es aber nicht nur Führungsqualitäten, denn im Fokus sollten stets die Schüler stehen. Dass Dahl seine berufliche Laufbahn mit einer Ausbildung als Krankenpfleger begann, deute auf eine ausgeprägte soziale Kompetenz hin, die ihn zum Umgang mit jungen Menschen prädestiniere.
Maria Walter, Leitende Schuldirektorin der Regierung Unterfranken, freute sich, dass die Übertragung der Aufgaben vom ausgeschiedenen Schulleiter "ohne Reibungsverluste" vonstatten gehen konnte. Dahl befindet sich in einem vertrautem Umfeld, sodass längere Eingewöhnungsprozesse nicht entstanden seien. Das sei auch hilfreich bei der künftigen Arbeit, denn gerade die Wirtschaftsschule stehe vor einer Umstellung, da neue Lehrpläne umgesetzt werden müssten, die veränderten Berufsbildern Rechnung tragen.
Gefahr durch Populisten und Fake-News
Nach Grußworten von Bad Neustadts stellvertretendem Bürgermeister Norbert Klein sowie Vertretern aus unterschiedlichen Funktionsbereichen der beiden Schulen, beschrieb Christian Dahl die Herausforderung seines Amtes.
Mit Sorge betrachte er, dass durch Gefährdungen und Bedrohungen Ideale der Jugend verloren zu gehen drohten. Junge Menschen stehen als Zielgruppe im Fokus von Populisten und Verbreitern von Fake-News. Ideale der Aufklärung seien in Gefahr, daher sehe er seine Aufgabe unter anderem darin, Jugend als kritisches Korrektiv zu unterstützen, ihr eine umfassende Bildung und humanitäre Werte zu vermitteln.
Der Artikel wurde im Nachhinein geändert. Der ständige Stellvertreter des Schulleiters an der FOS/BOS NES ist Tobias Weigand, nicht Elke Borsutzky-Erhard.