Die Jazzreihe in der Hör-Bar der Stadthalle mausert sich immer mehr zu einer Serie hochkarätiger Konzerte mit herausragenden Solisten. Jetzt hat der Chef der Reihe, Pianist Bernhard Pichl, mit dem legendären amerikanischen Saxofonisten Scott Hamilton einen weiteren hochrangigen Musiker mit auf die Bühne gebracht. Sehr zur Freude des zahlreich erschienenen Publikums.
"Old", sagte Scott Hamilton sei die Musik, die er und seine Jazzfreunde in der Hör-Bar spielten. "Very old!", sehr alt. Aber, und das war das herausragende: das Alter merkte man diesem Jazz gar nicht an. Eingängig die Melodien, unfassbar gut und perfekt miteinander gespielt und improvisiert begeisterten Bernhard Pichl, Kontrabassist Rudi Engel und Drummer Michael Keul im Zusammenspiel mit Scott Hamilton. Letzterer, Jahrgang 1954, stand im Laufe seiner langen Karriere schon mit nahezu allen Jazzgrößen, darunter auch Benny Goodman, auf der Bühne und gilt in Jazzkreisen in Sachen Saxofon als Legende. Hört man Hamilton spielen, weiß man auch warum.
Ob russisches Wiegenlied, Latin Jazz von Dizzy Gillespie oder den romantisch geschlossenen Augen von Benny Goodman. Das Sax von Scott Hamilton formt aus Sinneseindrücken Musik und lässt Bilder vor dem inneren Auge der Zuhörer entstehen. Das Publikum zerfließt im Banne der Musik dieser vier Musiker, die besser nicht aufeinander eingestellt sein könnten. Schließlich hat das Quartett gerade erst eine neue CD eingespielt. Die ist aber noch nicht erschienen. Bis dahin müssen sich die Zuhörer mit den bislang fünf erschienenen Tonträgern begnügen. Ein Zeichen dafür, wie intensiv Hamilton mit Pichl und den anderen Musikern zusammenarbeiten. Jubelnder Beifall war so den Vieren in der Hör-Bar gewiss.