In das älteste Gebäude der Stadt (ehemalige Amtskellerei) führte der designierte Stadtbaumeister Michael Wehner die jungen und interessierten Studentinnen und Studenten der Kinder-Uni. Sie war einst Sitz der bischöflichen Beamten, die dort Abgaben und Steuern für ihren Landesherren verwalteten. Der älteste Gebäudeteil stammt aus dem 14. Jahrhundert.
Von 1817 bis 1996 wurde das Gebäude als Gefängnis genutzt, wodurch sich das Erscheinungsbild des Baukörpers grundlegend veränderte. Bereits im Innenhof verwunderten die zugemauerten Türen und Grablichter in den Fenstern die Kinder. Doch konnte Diplom-Ingenieur Wehner ihnen souverän alle Fragen bis auf eine beantworten. Denn, ob mal ein Gefangener aus dem Gefängnis ausgebrochen ist, wusste er nicht. Dafür ein junger Student, der im Ferienprogramm erfahren hatte, dass einer über die Laterne aus dem ersten Stock getürmt ist und deswegen die Laterne versetzt worden ist.
Gefangene fertigten Puppen für die Firma Preh
Innen zeigte Michael Wehner den mit Bauhelmen ausgerüsteten Studenten die Zellen und die Werkstatt, in der die Gefangenen früher Puppen für die Firma Preh fertigten. Für Gruselstimmung sorgte die kleinste Zelle im Keller, in die auch nur durch einen Lichtschacht wenig Licht einfällt. Küche und Speisesaal, die kleine Kapelle und der als Turnraum genutzte Dachboden wurden besichtigt. Durch das Herunterfallen der Gewichte litten jedoch die Stuckdecken im Geschoss darunter, so dass die Nutzung als Fitness-Raum eingestellt wurde. Der Blick aus den Fenstern des Dachbodens zeigte den Kindern, wie hoch das Gebäude ist. Den Kindern hat es viel Spaß gemacht und alle waren froh, dass das Gebäude nun kein Gefängnis mehr ist.
Die nächste Veranstaltung der Kinder-Uni findet am 23. November um 11.15 Uhr statt. Dann wird Oberstudienrat Kai Engel die Frage beantworten, ob die Römer wirklich spinnen und den Studenten das Leben im alten Rom näherbringen.