Das regenreiche Wetter der vergangenen Wochen bleibt auch in Bayerns trockenster Stadt nicht ohne Auswirkung. Die Pegel in den Brunnen steigen deutlich, wie Wassermeister Michael Müller in der Sitzung des Zweckverbandes zur Wasserversorgung, Gruppe Mitte informierte. So ist zum Beispiel bei den Brunnen 3 und 4 der Spiegel um gut 1,5 Meter gestiegen. "In den vergangenen drei Wochen ist es deutlich besser geworden", freute sich Müller.
Allerdings hat die Sache einen Haken. Das Wasser fließe viel schneller in die Tiefe als früher, so der Wassermeister weiter. Was dazu führe, dass viel mehr lose Stoffe mitgeführt werden, was wiederum zu einer Trübung des Wassers führe. Mit bloßem Auge lasse sich das zwar nicht erkennen, es gebe aber Messgeräte im Wasserwerk, die das können. Und wenn die Trübung zu stark ist, dann kann die UV-Anlage, die Bakterien abtötet, ihren Dienst nicht mehr tun. Die Trübung komme daher, weil der Boden zum Teil seine Filterfunktion verloren habe. Die starke Trockenheit in den vergangenen Jahren habe zu tiefen Rissen im Boden geführt, durch die das Wasser eben viel schneller abfließe, erklärte Müller die Situation, die sich seit Januar noch zugespitzt habe.
Wenn es stark regnet, verstärken sich auch die Eintrübungen
"Wir brauchen eine Ultrafiltrationsanlage und das möglichst schnell", betonte Müller in der Verbandsversammlung, die von Großeibstadts Bürgermeister Gerd Jäger für den erkrankten Thomas Helbling geleitet wurde. Die Anlage kostet in der notwendigen Größenordnung nach Müllers Einschätzung zwar mindestens 200 000 Euro, aber der gegenwärtige Zustand sei auf Dauer nicht tragbar. Denn im Schnitt müssten am Tag zwischen 200 und 300 Kubikmeter Wasser in den Graben gepumpt werden, bis das Wasser so klar sei, dass es gefahrlos an die Haushalte abgegeben werden könne. In Spitzenzeiten, wenn es sehr stark regnet, seien es auch bis zu 700 Kubikmeter. Bald abgeschlossen ist nach Worten von Müller bald die Regeneration der Trinkwasserbrunnen.
Eine Lösung für das Sulzfelder Brandschutzproblem
Aus den Reihen der Verbandsvertreter, von denen einige ebenfalls wegen Krankheit fehlten, erhielt Müller Unterstützung für seine Forderung nach einer Ultrafiltrationsanlage. Die Sache soll rasch angegangen werden.
Gesprächsthema war zum wiederholten Male der Schacht in Leinach. Um weitere Verzögerungen zu vermeiden, schlug Sulzfelds Bürgermeister Jürgen Heusinger vor, dort zwei kleinere Pumpen für die Wasserversorgung einzubauen. Und weil es hinsichtlich des Brandschutzes noch nicht optimal läuft, kann sich Heusinger vorstellen, dass seine Gemeinde die Kosten für eine eigene Feuerlöschpumpe samt der notwendigen Vergrößerung des Schachtes übernimmt. Eine Entscheidung darüber soll in der nächsten Sitzung fallen.
Weiterhin gab es noch einige Vergaben. Den Zuschlag für die Modernisierung der Heizungsanlage im Wasserwerk Kleineibstadt erhielt die Firma Derleth in Großbardorf für den Angebotspreis von 46 271 Euro, wobei noch eine Förderung von 35 Prozent erwartet wird. Die Marlerarbeiten im Wärterwohnhaus in Kleineibstadt erledigen für 10 800 Euro die Röhmhilder Malerwerkstätten. 32 500 Euro kostet der Austausch der Pumpe für den Bereich Sulzfeld im Wasserwerk Kleineibstadt. Der Auftrag ging an die Firma Enwat aus Stettfeld. Schließlich wurde noch die Gebühr zur Ausleihung eines Zählerstandrohrs festgelegt. Neben einer Grundgebühr von 35 Euro wird eine Leihgebühr von einem Euro pro Tag fällig.